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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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weiter?«
    »Ezra starb ganz unerwartet. Nach seinem Testament erbte ich die Hälfte seines Vermögens.«
    »Wieviel ist das?«
    »Keine Ahnung, Donald. Die Vermögenslage ist noch nicht ganz geklärt. Aber es ist eine Menge Geld. Er besaß Goldminen, Ölquellen und Aktien aller Art. Jetzt bin ich reich, das heißt, ich werde es sein.«
    »Aber nicht, wenn Sie in eine Sache verwickelt werden, die den Namen Woodford mit einem Skandal in Verbindung bringt«, erinnerte ich sie.
    Darauf sagte sie nichts.
    »Und ein Mord ist ein Skandal. Und ein Skandal war wohl auch der Grund für Bastions Erpressungen.«
    »Ich habe Bastion nicht getötet«, beharrte sie.
    »Sie haben aber Angst vor ihm gehabt, und Sie wollten ihm Geld geben.«
    Wir saßen eine Weile schweigend da und sahen aufs Meer hinaus. Dann nahm ich den abgerissenen Gesprächsfaden wieder auf: »Erzählen Sie mir noch mehr über Bicknell.«
    »Bicknell hat es sich in den Kopf gesetzt, sich in mich zu verlieben. Nun, das ist vielleicht kein Wunder. Er kannte Ezra vor unserer Heirat und wußte, wie Ezra bis dahin gewesen war. Dann sah er den Wandel, den ich herbeigeführt hatte. So ist er schließlich zu der Überzeugung gekommen, daß eine zweite Ehe eine feine Sache sein könnte.«
    »Eine zweite Ehe mit einem sehr jungen und sehr gutaussehenden Mädchen. Das wird ein schönes Geschäft für Sie, wenn Sie es fertigbringen.«
    »Er versucht es jedenfalls.«
    »Hat er Ihnen einen Heiratsantrag gemacht?«
    »Müssen Sie das wissen, Donald?«
    »Ja.«
    »Also ja. Er will, daß ich ihn heirate. Er hat es mir sogar schriftlich gegeben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nachdem ich hier in Honolulu angekommen war, schrieb er mir einen Brief. Darin heißt es, er habe mich zunächst völlig falsch beurteilt und wisse jetzt, ich sei ein nettes Mädchen. Schließlich fragte er mich, ob ich ihn heiraten würde, wenn noch ein wenig Zeit verstrichen ist, so daß die Leute nicht reden könnten.«
    »Und was haben Sie ihm geantwortet?«
    »Ich habe ihm geschrieben, ich hätte mit ihm eine Menge persönlich zu besprechen. Dabei ließ ich es bewenden. Er ist ein Mann in mittleren Jahren mit der fixen Idee, verliebt zu sein. Männer dieser Art werden meistens recht komisch.«
    »Wieviel von Ihrer ganzen Lebensgeschichte haben Sie der Polizei erzählt?«
    »Eigentlich alles, ausgenommen, daß Steve mich heiraten will. Es steht mir nicht zu, über seine privaten Belange zu sprechen.«
    »Mir scheint, Sie haben sich recht gut geschlagen«, lobte ich sie. »Offensichtlich haben Sie sich herausgepaukt, sonst würden Sie jetzt nicht hier sitzen.«
    »So ganz scheint mir das leider noch nicht gelungen zu sein. Die Polizei führt die Untersuchungen intensiv weiter«, meinte sie etwas kleinlaut.
    »Die Polizei hat doch sicherlich auch von der Möglichkeit gesprochen, daß Bastion Sie zu erpressen versuchte und Sie daraufhin beschlossen, ihn ein für allemal zum Schweigen zu bringen.«
    »Ja. Man hat mich zwar nicht direkt beschuldigt, aber doch Fragen in dieser Richtung gestellt.«
    »Und was haben Sie geantwortet?«
    »Ich habe die Leute für verrückt erklärt. Niemals würde ich jemanden erschießen. Das ist doch keine Art, mit seinen Problemen fertig zu werden.«
    »Wie sollte man denn Ihrer Meinung nach mit einem Erpresser umgehen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Aber Sie wollten ihm doch Geld geben.«
    »Ja, das wollte ich.«
    »Warum eigentlich?«
    »Das kann ich Ihnen nicht so genau erklären. Wahrscheinlich wollte ich nur nicht weiter belästigt werden. Schließlich war die Summe, die er haben wollte, nicht zu hoch. Bastion versprach ja auch, daß er dann nichts mehr fordern würde. Er brauchte nur ganz schnell Geld und...«
    »Wissen Sie denn nicht, wie gefährlich es ist, sich auf eine Erpressung einzulassen? Wenn man einmal darein verstrickt ist, kann man sich nie mehr befreien.«
    »In den meisten Fällen mag das wohl zutreffen, und vermutlich wäre es auch diesmal so geworden. Aber Bastion brachte mir die Sache auf einleuchtende Weise bei.«
    »Na, da bin ich aber gespannt. Wie denn?«
    »Er erzählte mir, er sei ganz zufällig über die Information gestolpert und hasse sich selbst dafür, daß er auf den Gedanken gekommen sei, sie auszunutzen. Er sei kein Erpresser im üblichen Sinne und versuche, ein anständiges Leben zu führen. Nun habe es sich ergeben, daß er kurzfristig in eine schwierige finanzielle Lage geraten sei und dringend Geld brauche. Ich besäße doch mehr

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