Heißer als der Wuestenwind
Fehler machen, Liebe mit Sex gleichzusetzen. Nur gut, dass sie bei Musad ihre Lektion gelernt hatte, denn sollte Nadir sie erneut verführen wollen, könnte sie ihm nicht widerstehen.
Aber sie musste sich ohnehin keine Sorgen machen, denn er würde sicher nicht mehr in dieses Bett zurückkehren.
Zoe rollte sich zusammen, um von einem besseren Morgen zu träumen, aber sie konnte sich nicht entspannen.
Gerade als sie in den Schlaf gleiten wollte, wurde das Laken angehoben, und die Matratze gab neben ihr nach. Benommen blinzelte sie und sah, dass Nadir neben ihr lag.
Hitze strömte durch ihre Adern. Ihr gefiel ganz und gar nicht, wie elektrisiert sie sich bei Nadir fühlte, aber gleichzeitig war dieses Gefühl berauschend. „Was machst du hier?“
„Das ist mein Bett.“
Gaukelten die Schatten ihr vor, dass er näher rückte? Dabei hätte sie schwören können, dass er sich nicht bewegt hatte. „Letzte Nacht war es auch dein Bett, aber du hast nicht darin geschlafen.“
„Letzte Nacht kannte ich auch noch nicht deine niedrigen Beweggründe für die Heirat mit der Bestie.“
Ihr stockte der Atem. Auch wenn er überzeugt klang, wusste er nicht alles. Das war unmöglich. „Und jetzt weißt du es?“, fragte sie und versteckte ihre Verletzlichkeit hinter einem angriffslustigen Ton.
„Du hast einer arrangierten Ehe zugestimmt, weil du das Haus deines Onkels verlassen wolltest, ehe er von deiner … unklugen Romanze erfuhr.“
Wäre sie nicht so nervös gewesen, hätte sie darüber gelacht, wie er den größten Fehler ihres Lebens herunterzuspielen versuchte.
„Auch wenn du mich damit überrumpelt hast, ist es mir egal, ob du als Jungfrau in die Ehe gegangen bist oder nicht.“
„Wie modern du denkst“, meinte sie gedehnt.
„Du hättest mich vorwarnen können.“
„Nein, das konnte ich nicht.“
„Letzte Nacht hatte ich das Gefühl, dass du noch etwas verheimlichst. Etwas Ernsteres. Aber deine einzige Sorge war, dass du zu deiner Familie zurückgeschickt wirst. Diese Sorge ist aus dem Weg geräumt. Heute Nacht gibt es also nichts mehr zu verheimlichen.“
Wie falsch er doch lag. „Du bist ja sehr versöhnlich gestimmt“, sagte sie. „Um was geht es denn wirklich?“
„Soll ich ehrlich sein?“ Er zog sie an sich. „Ich konnte mich nicht von dir fernhalten.“
„Hör auf, mich aufzuziehen. Das ist nicht witzig.“ Sie presste die Hände gegen seine nackte Brust. Als sie gegen seine Beine stieß, spürte sie, dass sie ebenfalls nackt waren. Erregung durchflutete sie.
„Du glaubst mir nicht?“ Seine Stimme klang rau. „Dann lass es mich dir zeigen.“
Zoe wusste, dass sie protestieren und sich ihm entziehen sollte. Aber wenn er sie berührte, konnte sie an nichts anderes denken. Die Gefühle, die er in ihr weckte, waren so intensiv, dass sie alles andere für den Moment vergaß.
Nadir bedeckte ihren Mund mit seinem. Heißes prickelndes Verlangen durchzuckte sie, und sie schmiegte sich an ihn, als seine Küsse fordernder wurden.
Sie sollte sich nicht so schnell geschlagen geben. Vielmehr sollte sie sich innerlich von ihm distanzieren und nichts von ihren tiefsten Ängsten und Wünschen verraten. Nadir durfte niemals so viel Macht über sie haben.
Sie rückte von ihm ab. „Es ist nicht notwendig, dass wir im gleichen Bett schlafen. Wir sind bereits offiziell verheiratet.“
„Und ich weiß, wie wir diese Heirat zelebrieren können.“ Nadir zog sie wieder an seine Brust, und sie spürte die Hitze, die ihm entströmte. „Und dafür braucht man ein Bett.“
„Das ist keine gute Idee“, flüsterte sie. „Wir müssen nicht miteinander schlafen. Die Ehe ist vollzogen und damit legal. Es gibt kein Zurück mehr.“
„Dann sieh es als Zusatzversicherung“, schlug er vor und liebkoste ihren Rücken.
Zoe presste ihre Brüste an ihn, und die harten Knospen rieben über die dünne Seide. Sie war bereit, die notdürftige Erklärung zu akzeptieren, denn sie wollte noch eine Nacht mit dem Scheich verbringen.
Ungeduldig zupfte Nadir an dem Träger ihres Negligés. „Zieh das aus“, sagte er an ihrem Mund.
Zögernd schüttelte Zoe den Kopf. Je mehr zwischen ihnen stand, desto besser war es für sie.
Nadir versuchte nun, sie mit seinen Küssen zu überzeugen. „Du musst bei mir nicht schüchtern sein“, flüsterte er.
Mit Schüchternheit hatte das nichts zu tun.
Obwohl ihr erster Impuls gewesen war, das Negligé auszuziehen, konnte sie nicht so schnell kapitulieren und ihm die
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