Heißer als der Wuestenwind
mehr als Lust und Verlangen. War er dabei, sich in seine Frau zu verlieben?
Während er noch mit dieser unwillkommenen Vorstellung kämpfte, trat der Hotelmanager an ihn heran. „Ich hoffe, Sie haben einen angenehmen Aufenthalt, Königliche Hoheit“, sagte er mit leichter Verbeugung. „Soweit ich weiß, verlassen Sie uns morgen?“
„Ja, es gefällt uns hier sehr, Señor Lopez.“
„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass Sie sich für unser Hotel entschieden haben.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Und Sie haben eine ganz außergewöhnliche Frau, wenn ich das sagen darf.“
Nadir stimmte ihm zu. Zoe hatte das Herz eines Kriegers, den Verstand eines Wissenschaftlers, und die Schönheit einer Göttin. Er war stolz darauf, sie zur Frau zu haben.
„Sie ist wunderschön“, erklärte Señor Lopez. „Außergewöhnlich und so wissbegierig.“
Nadir erstarrte. „Wissbegierig?“
Eifrig nickte der Hotelmanager und erklärte ihm, dass sie sehr interessiert gewesen sei an dem medizinischen Kongress, der hier im Hotel stattfand. Sie habe an einigen Veranstaltungen teilgenommen und sich dann mit den Ehrengästen unterhalten, wobei sie einige sehr gute Ideen zum Thema Gesundheitsvorsorge für werdende Mütter vorgebracht habe.
In Nadir machte sich Enttäuschung breit, die er jedoch zu verbergen suchte. „Ach ja?“ Er hatte ihr verboten, sich mit Medizin zu beschäftigen und ihr vertraut. Knapp verabschiedete er sich von dem Manager, während Zorn in ihm aufflammte.
Er war an der Zeit, nach Hause zu fliegen. Er hatte Zoe zu viel Vertrauen entgegengebracht, ihr zu viele Freiheiten eingeräumt. Auch wenn er wusste, dass er allmählich wie sein Vater klang, war es ihm egal. Er hatte diese Regeln aufgestellt, damit sie sich an das neue Leben mit ihm gewöhnte, und sie hatte all dies ignoriert.
Als er die Penthousesuite betrat, hatte er seine Wut unter Kontrolle. Sofort fiel ihm auf, dass Zoe nicht da war, um ihn zu begrüßen, was seinem Zorn neue Nahrung gab. Knapp fragte er den Butler nach Zoe, der ihn darüber informierte, dass sie ein Sonnenbad nahm. Also marschierte Nadir zum Privatpool, der direkt ans Schlafzimmer grenzte.
Er zögerte, als er sah, dass sie am Pool lag und in ihrem E-Reader las. Die Sonnenbrille hatte sie in die Haare geschoben, der züchtige blaue Badeanzug schmiegte sich an ihre Rundungen.
Sein Magen krampfte sich zusammen, während er sie stumm musterte und sich ausmalte, wie ihre sonnenwarme Haut duftete. Und ihre Lippen … Nadirs Körper reagierte sofort. Zoe wusste, wie sie ihn allein nur mit ihrem Mund in die Raserei treiben konnte.
Sie war nicht das, was er von seiner Frau erwartet hatte. Keine Jazaari-Braut. Vielmehr war sie sexy, rechthaberisch und aufregend. Und sehr ungehorsam.
Als Nadir die Tür aufschob, sah Zoe von ihrem E-Reader hoch. Die Freude, die in ihren Augen aufleuchtete, und das einladende Lächeln überraschten ihn. Sie war aufrichtig glücklich, ihn zu sehen.
Ihr Lächeln verblasste, als sie seine Miene bemerkte. „Ist es im Büro nicht gut gelaufen heute?“ Sie setzte sich auf.
„Wie ich hörte, hast du an dem medizinischen Kongress teilgenommen?“, erwiderte er mit eiskalter Ruhe.
Zoes Miene wurde ausdruckslos, und sie legte ihren E-Reader auf den kleinen Beistelltisch neben sich. „Ich weiß nicht, wer dich auf die Idee gebracht hat.“
Nadir wusste, dass Zoe ihm nichts sagen würde. Ein weiteres Geheimnis, das sie vor ihm verbarg.
„Soll ich deine Assistentin anrufen und sie fragen, was du heute gemacht hast?“ Mit heftigem Ruck lockerte er seine Krawatte.
Zoes Mund wurde schmal. „Nicht nötig. Ja, ich habe an ein paar Kongressveranstaltungen teilgenommen.“
Die Ader an seiner Schläfe pochte. „Obwohl ich dir gesagt habe, dass du dich von allem, was Medizin anbelangt, fernhalten sollst?“
„Der Ehrenpräsident hat mich eingeladen. Eine allseits anerkannte Kapazität auf dem Gebiet der Säuglingsheilkunde.“ Zoe sprang von ihrer Liege auf. „Es wäre unhöflich gewesen, die Einladung abzulehnen.“
„Dir wäre doch sicher eine Entschuldigung eingefallen.“
Zoes Kiefermuskeln mahlten. „Warum hätte ich das tun sollen? Ich wollte hingehen, weil diese Leute mich verstehen. Ich hatte endlich einmal das Gefühl, irgendwo dazuzugehören.“
„Widersetz dich mir nie wieder“, grollte er leise.
Zoe versteifte sich. „Es geschah nicht mit Absicht. Und es ist nichts falsch daran, sich Kenntnisse auf diesem Gebiet
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