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Heißer als der Wuestenwind

Heißer als der Wuestenwind

Titel: Heißer als der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Carr
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Schlafzimmer sich veränderte. Sie musste nicht aussprechen, dass Musad ihr Liebhaber gewesen war. Langsam wandte Nadir ihr das Gesicht zu.
    Es mochte riskant sein, diesen Teil ihrer Vergangenheit zu enthüllen, aber sie wollte, dass Nadir sie verstand.
    Ihr Blick war auf seine breiten Schultern gerichtet. Sie hatte noch nie jemandem von Musad erzählt. Er war ihr Geheimnis, ihre Schande. Vielleicht war es ein Fehler, Nadir all dies zu verraten, denn ihre innige Beziehung könnte sich dadurch grundsätzlich verändern.
    „Es war falsch, Musad zu vertrauen und ihm so nahe zu kommen“, gestand sie heiser. „Er hatte es nicht verdient.“ So wie kein Mann, wie sie bis jetzt geglaubt hatte. Doch nun war sie sich nicht mehr sicher.
    „Wie lange dauerte die Beziehung?“
    Ein Blick auf sein Gesicht zeigte ihr, dass er sie weder verurteilte noch wütend war. Ob er tatsächlich nicht so empfand, oder hielt er sich nur deshalb zurück, damit sie ihm noch mehr verriet?
    „Etwa sechs Monate“, entgegnete sie angespannt. „Ehe er aufs College nach Chicago ging, hat er versprochen, mich zu heiraten. Dabei hat er schon damals gewusst, dass er mich verlassen würde.“
    „Wenn dein Onkel von dieser Affäre gewusst hätte …“, murmelte Nadir.
    Ein Zittern durchlief Zoe bei dieser Vorstellung. „Es war dumm. Und gedankenlos.“
    Er strich über ihren nackten Arm. „Du warst verliebt.“
    Sie hatte Musad nicht geliebt, aber sie schämte sich, dies zuzugeben. Die Liebe würde diesen Leichtsinn in edlem Licht erscheinen lassen. Sie hingegen hatte eine falsche Entscheidung nach der anderen getroffen.
    „Ich war im Haus meines Onkels gefangen. Verängstigt und unglücklich“, erklärte sie. „Mit Musad zusammen konnte ich all das eine Weile vergessen. Er versprach mir, mich mitzunehmen, und ich wollte ihm so verzweifelt glauben. Dabei hat er mir nur etwas vorgemacht, um mich ins Bett zu bekommen.“
    „Und wie hat deine Cousine es herausgefunden?“
    „Das weiß ich nicht genau.“ Fatimah hatte sie damit überrumpelt. „Vielleicht hat sie uns zusammen gesehen. Musad und ich, wir haben viel riskiert. Ich wollte damals einfach aufbegehren.“
    Nadir runzelte die Stirn. „Er hat dich der Gefahr ausgesetzt.“
    „Ich glaube nicht, dass er das mit Absicht getan hat“, meinte Zoe. Auch wenn sie keine besonders hohe Meinung von Musad hatte, hielt sie ihn nicht für berechnend oder grausam. „Musad war egoistisch und hat mich benutzt, doch er wäre auch bestraft worden, wenn unsere Beziehung herausgekommen wäre.“
    „Aber deine Strafe wäre härter ausgefallen“, erklärte Nadir, nun Wut im Blick. „Dir blieb nur, das Haus deines Onkels zu verlassen, ehe er es herausfinden würde. Eine Heirat war der einzige Weg.“
    „Ja.“ Fort aus dem Haus ihres Onkels. Fort von Jazaar. Fort aus der Hölle.
    „Du warst sogar bereit, die Bestie zu heiraten.“
    Zoe verzog das Gesicht. „Ich hasse deinen Spitznamen. Du bist keine Bestie.“
    „Bist du dir sicher?“
    Seine dunkle Stimme sandte ihr einen Schauer über den Rücken. War sie sich wirklich sicher. Oder versteckte er sein gewaltbereites Wesen vor ihr, bis es zu spät für sie war? Er war anders als ihr Onkel und die Männer des Stammes, aber trotzdem war er mächtig und gefährlich.
    „Jetzt bist du dran“, flüsterte sie. „Was war dein größter Fehler?“
    Lange war es still. Zoe wusste, dass sie verbotenes Gelände betreten hatte.
    „Yusra“, antwortete Nadir schließlich. „Sie war mein größter Fehler.“
    Es überraschte Zoe, dass er den Namen ausgesprochen hatte. Er hatte nie über diese Nacht gesprochen oder den Skandal, der seinen Ruf befleckt hatte. „Warum?“, wagte sie zu fragen.
    „Ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen.“
    Zoes Herz setzte einen Schlag aus. Was hatte er da gesagt? Verdiente er seinen Spitznamen doch? Weil er sich wild und ungezähmt gebärden konnte wie eine Bestie?
    Plötzlich rollte Nadir sich auf sie. Ihr Herz hämmerte, als sie seine erregte Männlichkeit spürte. Musste sie jetzt Angst haben vor ihrem Ehemann?
    „Ich werde mich nie wieder von meinen Gefühlen überwältigen lassen“, versprach er heiser, ehe er ihren Mund eroberte. Ihr Puls raste, während sie seinen Kuss erwiderte.
    Als er sich von ihr löste, starrte sie in seine dunklen Augen. Verlangen lag in Nadirs Blick, aber auch noch etwas anderes Dunkles, das sie nicht greifen konnte.
    Was auch immer in der Hochzeitsnacht mit Yusra geschehen war,

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