Heißer als jede Flamme (German Edition)
gewinnen, und dabei können sich die Romanos nicht einmal billigen Modeschmuck leisten, geschweige denn Originale von Dante.“
„Woher in aller Welt willst du wissen, wie es um die Finanzen der Romanos bestellt ist, Britt? Du schreibst für ein billiges Skandalblättchen.“
„Oh, ich kenne Leute in Europa. Glaubt man ihnen, dann kursieren schon seit einiger Zeit Gerüchte über Vittorio. Aber die Romanos verfügen noch immer über großen Einfluss. Sie gelten nach wie vor fast als Aristokraten der Schmuckbranche. Bisher konnten sie jedes Gerede über sich unterdrücken. Aber lange wird das nicht mehr gut gehen.“ Sie klopfte auf die Unterlagen. „Außer natürlich, sie bestehen darauf, dass Lazz den Vertrag einhält, den sein Vater abgeschlossen hat. Das interessiert meine Leser ganz bestimmt.“
Da kam Caitlyn eine Idee, fast schon eine Eingebung. So konnte sie Britt nicht nur außer Gefecht setzen, sondern sich sogar für ihre Zwecke ihrer bedienen – ganz so, wie Britt es mit den Dantes gemacht hatte.
Caitlyn musste nur ein paar Minuten darüber nachdenken und alle Gedankengänge in eine logische Reihenfolge bringen.
„Glaube ich kaum“, sagte sie mit ruhiger Überlegenheit. „Weil nichts darüber erscheinen wird. Du hast die längste Zeit über die Dantes geschrieben.“
Überrascht riss Britt die Augen auf. „Worauf spielst du an?“
„So wie ich es sehe, verfügen die Romanos auch hierzulande über mehr Einfluss, als du dir vorstellen kannst. Und sie werden nicht sehr erfreut sein, wenn ich ihnen sage, was du vorhast. Dann, fürchte ich, wirst du dich in einer noch unangenehmeren Lage befinden als jetzt, wo bekannt ist, dass du ein Spitzel bist. Für den Snitch wirst du nicht mehr von Nutzen sein, wenn Dante dich entlässt. Oder wegen Rufschädigung verklagt. Die Romanos mögen über nicht genügend Geld für einen Rechtsstreit verfügen – die Dantes schon, das versichere ich dir.“
Britt gab sich betont unbeteiligt, doch in ihren Augen lag ein Ausdruck von Betroffenheit. „Ich habe noch genug Informationen für weitere Artikel.“
„Irgendwann wird damit Schluss sein. Und was wird dann aus dir werden? Die Zeitung wird dich dann kaum als Mitarbeiterin behalten.“
Britt blinzelte listig. „Worauf willst du hinaus? Willst du mit mir verhandeln?“
Caitlyn nickte. „Lass die Romanos aus dem Spiel. Und vergiss diesen Vertrag. Dafür werde ich dir zum Abschluss eine ganz besondere Story liefern.“
„Ich weiß nicht recht.“ Britt fuhr mit der Hand über die Unterlagen vor sich. „Das hier ist eine ganz besondere Story. Warum sollte ich nicht darüber schreiben?“
„Der Vertrag ist über zwanzig Jahre alt und nicht das Papier wert, auf dem er steht. Und außerdem, so berühmt die Romanos in Europa auch sein mögen, deine Leser hierzulande kennen sie kaum. Was interessiert es sie, wenn eine alte europäische Familie finanzielle Sorgen hat? Dafür wirst du von deiner Zeitung nicht viel Geld bekommen. Glaub mir, Britt, meine Geschichte ist viel besser.“
Britts Habgier war geweckt. „Inwiefern?“
„Sie handelt davon, wie ein Traum in Erfüllung geht.“
„Wenn die Geschichte so gut ist, warum willst du sie dann gegen die über die Romanos eintauschen? Erklär mir das bitte.“ Britt war misstrauisch.
„Einzig und allein aus einem Grund: Marco möchte die Romanos als Geschäftspartner nicht verlieren, und ich würde alles tun, um meinen Mann zu unterstützen.“ Dann schwieg sie und fragte sich, ob Britt darauf einsteigen würde. Zunächst schien es nicht so, doch dann siegte Britts Geldgier.
„Deine Geschichte muss schon sehr gut sein, sonst wird nichts aus unserem Handel.“
„Du unterzeichnest die Geheimhaltungsvereinbarung. Und nach der Story, die ich dir liefere, wirst du nichts mehr über die Dantes und ihre Geschäftspartner schreiben.“ Caitlyn musste sich das Lachen über Britts durchtriebenen Gesichtsausdruck verkneifen. „Versuche am besten gar nicht, ein Schlupfloch zu finden. Marco und die Rechtsabteilung haben dafür gesorgt, dass der Vertrag wasserdicht ist. Ohne ernste Auswirkungen kannst du nicht einmal mehr den Namen Dante aussprechen.“
„So gut ist deine Geschichte?“ Als Caitlyn nickte, drängte sie: „Gib mir mal einen Hinweis.“
„Na gut! Schon mal vom Dante’schen Inferno gehört?“
„Ja. Einmal. Als ich Lazz danach gefragt habe, verstummte er sofort, und ich konnte nichts aus ihm herauskriegen.“
„Also gilt unser
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