Heißer Ritt in Colorado - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Begleitung auf die Terrasse hinaustraten, erhob sich von einer der Liegen eine Frau und kam leicht schwankend auf sie zu. Beim Näherkommen erkannte Maren, dass es sich bei der Frau um Celia Winer handelte, Johnny Winers Ehefrau, der Maren und Sophie bereits bei etlichen Promibällen und Preisverleihungen begegnet waren.
In der Öffentlichkeit spielte das Ehepaar perfekt die Rolle der glücklichen Langzeitvermählten. Celia hielt sich stets im Hintergrund und überließ ihrem Mann die VIP-Blitzlichtgewitter-Bühne. Von kundigen Schönheitsberaterinnen geschminkt, frisiert und eingekleidet, wirkte Celia immer strahlend schön und voller Leben. Jetzt, im kanariengelben Bikini, offenbarte sich die wahre Misere ihres Daseins. Sie war klapperdürr, ihre Haut wirkte ledrig, war am Bauch und an den Oberschenkeln faltig, was sie wahrscheinlich den häufigen Radikal-Diätkuren zu verdanken hatte. Was Maren und Sophie jedoch am meisten schockierte, war Celias Gesicht. Der perfekten Fassade aus Make-up beraubt, konnte man deutlich die Spuren von Celias Alkoholkonsum erkennen, der deutlich über dem Limit gesunder Menschen lag.
Sie war auch jetzt betrunken, wie ihre Bewegungen und ihr Gang verrieten. Mit einem verschwommenen Lächeln streckte sie den Freundinnen die Hand entgegen und hieß sie mit einigermaßen klarer Stimme Willkommen. Doch bevor sie mehr als »Guten Tag« und »Schön, dass ihr da seid« sagen konnte, ging John schon dazwischen.
Er fasste Celia bei den Schultern und schob sie durch die weit geöffnete Terrassentür ins Wohnzimmer. »Geh mal und sag Sarah Bescheid, dass Sie unseren Gästen die Zimmer zeigen soll.« Er wandte sich an Maren und Sophie. »Ihr wollt euch nach der Fahrt doch sicherlich erst mal ein wenig erfrischen, nicht wahr?«
Als beide nickten, fuhr er fort: »Dann treffen wir uns in einer Stunde hier auf der Terrasse, ist das okay für euch?«
»Völlig«, murmelte Sophie, die sich nach wie vor äußerst unwohl fühlte. Aber sie war von Anfang an gegen diesen Deal gewesen.
Walter Stein, der Chefredakteur der BLITZ, war vor Stolz beinahe geplatzt, als er Sophie von Winers Anfrage erzählt hatte. Ausgerechnet zwei seiner Angestellten sollten Winers Memoiren niederschreiben, darauf hatte der Superstar bestanden, und das gedachte Stein bis zum Gehtnichtmehr für sein Blatt auszunutzen.
Angeblich hatte Winer die beiden Kolleginnen bei irgendwelchen offiziellen Veranstaltungen als äußerst »kompetent und angenehm« schätzen gelernt. Deshalb wollte er einzig Maren und Sophie seine Lebensbeichte anvertrauen und keinem anderen Autor.
Sophie hatte einen ganz anderen Verdacht: John Winer stand auf Maren und sie und hoffte, sie beide auf diese Weise in sein Bett zu bekommen. Die Blicke und anzüglichen Bemerkungen, mit denen er sie während verschiedener Gelegenheiten bombardiert hatte, hatten jedenfalls kaum Zweifel an seinen wahren Interessen gelassen.
Das Hausmädchen, eine blasse Rothaarige mit Sommersprossen, betrat den Raum und blieb abwartend in der Nähe der Tür stehen. Maren und Sophie verabschiedeten sich höflich von ihrem Gastgeber und folgten der jungen Frau über eine breite Treppe in den ersten Stock des Holzhauses. Hier befand sich ein langer Gang, von dem mehrere Zimmer abgingen.
Die Räume der beiden Freundinnen befanden sich am Ende des Flurs. Sie waren groß und absolut luxuriös ausgestattet mit King-Size-Betten, riesigen Flatscreens, Schreibplätzen und einem herrlichen Badezimmer, in dessen Mitte eine große, auf nostalgisch getrimmte Badewanne stand.
Doch für ein ausgiebiges Bad war jetzt keine Zeit. Die Koffer mussten ausgepackt, die Arbeitsgeräte bereitgelegt und alles für die kommenden Interviews vorbereitet werden.
Wie hatte Sophie gesagt, überlegte Maren, während sie ihre Laptoptasche öffnete? Job ist Job!
Johnny wartete, bis die beiden Journalistinnen verschwunden waren, dann eilte er im Stechschritt aus dem Haus und in Richtung Stallungen davon. Dort warteten immer noch die geilen Groupies. Es war höchste Zeit, dass er die beiden los wurde und sie zu ihren Eltern zurückkehrten.
In der Sattelkammer befand sich ein weiteres Versteck, in dem Johnny immer etwas Geld, einen Stapel Autogrammkarten und T-Shirts mit dem Aufdruck seines Bildes und der neuesten Tournee-Daten aufbewahrte. Er versorgte sich mit den Werbegeschenken, stopfte ein paar Dollar in seine Hosentasche und stieg die Leiter zum Heuboden hinauf.
Die Mädchen erwarteten ihn geduldig. Der
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