Heißer Ritt in Colorado - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Countrysängers ins Freie traten, erhoben sich zwei junge Männer, bei deren Anblick Sophie und Maren die Luft wegblieb. Den beiden Burschen ging es genauso, jedenfalls starrten sie die Freundinnen an, als wären diese geradewegs einer fliegenden Untertasse entstiegen.
»Ah, meine Söhne sind da!« Das Gesicht strahlend vor Vaterstolz, ging Johnny mit ausgebreiteten Armen auf die Brüder zu.
»Joe, mein Großer, ich hoffe, ihr bringt positive Nachrichten!« Das war keine Frage, sondern klang nach einem deutlichen Befehl. Johnny schloss den Älteren in die Arme und klopfte ihm so kräftig auf den Rücken, dass Sophie die Rippen knirschen hörte. »Und George, alles klar?« Damit war der Jüngere der beiden gemeint, der gequält lächelte.
»Alles klar, Dad.« Seine Stimme klang brüchig. George räusperte sich umständlich. »Keine Probleme.«
»Gut so.« Johnny Winer nickte mit einem zufriedenen Lächeln. Er winkte Sophie und Maren herbei. »Wir reden später eingehend über die Sache. Jetzt möchte ich euch erst mal unsere sympathischen Gäste aus Deutschland vorstellen. Sophie Caprice und ihre Kollegin Maren Janson. Die beiden Damen werden mir in den kommenden Monaten bei meinem Buch helfen, das ich zu schreiben gedenke.«
Das Verhalten der Brüder, ihre verstohlenen Blicke, in denen eine verzweifelte Warnung lag, sagten den Freundinnen, dass es besser war, so zu tun, als sei man sich noch nie begegnet. Dass sie mit ihrer Vermutung richtig lagen, begannen Maren und Sophie zu ahnen, als der Nachmittag voranschritt. Offenbar glaubte Johnny Winer sich vor ihnen als Familienoberhaupt profilieren zu müssen, indem er seine Frau und seine Söhne behandelte wie Rekruten, die keinen eigenen Willen haben durften.
»Fehlt nur noch, dass er ihnen sagt, wann sie zur Toilette zu gehen haben«, raunte Maren ihrer Kollegin in einem unbeobachteten Moment zu. »Nicht zu glauben, wie der sich aufführt.«
»Kein Wunder, dass seine Frau an der Flasche hängt«, meinte Sophie, während sie zu Celia blickte, die gerade zur Bar wankte, um sich vor dem Abendessen noch rasch den fünften oder sechsten Gin Tonic zu genehmigen. Seltsamerweise ließ Johnny sie gewähren. Sophie vermutete, dass er es für die beste Art hielt, Celia ruhig zu stellen.
Nach dem Essen, das in einer äußerst gedämpften Stimmung verlief, da allein Johnny die Themen bestimmte, über die gesprochen werden durfte, hätten Sophie und Maren gerne einen Spaziergang unternommen. Aber Johnny Winer wollte lieber über sein Buch und die dafür nötige Arbeitsplanung reden. Und das tat er so ausgiebig, dass es schon kurz vor Mitternacht war, ehe sich die Freundinnen endlich auf ihre Zimmer begeben durften.
Sophie kroch hundemüde unter die Dusche und fiel anschließend ins Bett. Maren dagegen war nach dem Duschen wieder hellwach.
Eine Weile lag sie da und lauschte auf die Geräusche der Nacht und des Hauses, das leise knackte und knarrte. Irgendwoher meinte sie jemanden schnarchen zu hören, und in der Ferne bellte ein Hund. Wahrscheinlich war es Luthers Promenadenmischung, die Maren vorhin auf dem Rundgang mit Johnny in der Sonne liegen gesehen hatte.
Während sie lauschte, wurde sie immer munterer. Schließlich sah Maren ein, dass es keinen Zweck hatte, auf Schlaf zu hoffen. Sie schlug die Bettdecke zurück, schlüpfte in Jeans, T-Shirt und Flip-Flops und schlich auf Zehenspitzen aus dem Haus.
Erst auf der Treppe fiel ihr ein, dass hier irgendwo Rowdy, Celia Winers Yorkshire Terrier, herumschnüffeln musste. Hoffentlich hielt die verwöhnte Fußhupe ihre Doggyfinest-Gourmet-Petfood-Schnauze und kläffte nicht das gesamte Haus zusammen! Doch Maren hatte Glück. Rowdy lag neben seinem sturzbetrunkenen Frauchen, schnarchte mit diesem um die Wette und träumte von dicken Steaks.
Die zweite Hürde waren die Haus- oder Terrassentür. Amerikaner setzten, so wusste Maren, was ihr Heim betraf, auf Sicherheit. Es war also durchaus davon auszugehen, dass der Countrystar seine Holzburg mit einem Warnsystem ausgestattet hatte, das losjaulen würde, sobald Maren den Türknauf bedient hatte. Doch auch hier erwiesen sich ihre Sorgen als unbegründet. Weder schrillte es, noch gingen sämtliche Lampen im Haus an, als Maren die Haustür aufzog. Und so gelangte sie ungehört und ungesehen nach draußen, wo sie sich erst mal in Ruhe umsah.
Ein dicker Mond stand am Himmel, umringt von Millionen Sternen, die wie Diamanten funkelten. Für eine Weile ließ Maren diesen Anblick auf
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