Heißer Ritt in Colorado - Caprice: Erotikserie (German Edition)
sich wirken, dann lief sie los, in die Richtung, in der sie das freie Feld vermutete.
Im kalten Mondlicht glitzerten die Blätter der Espen wie flüssiges Silber. Sie standen einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Wiesen, die die Farm umgaben. Hier und da ragten dicke Felsbrocken aus dem Boden, ihre Schatten waren schwarz und scharf wie Scherenschnitte.
Der Weg führte bergan. Maren folgte ihm, bis sie die Farm nur noch als dunklen Schemen aufragen sah. Dann suchte sie sich eine besonders schöne Stelle, ließ sich im Gras nieder und lehnte ihren Rücken an einen großen Felsen. Der Stein war immer noch warm von der Hitze des Tages. In der Luft lag der Geruch nach frisch gemähtem Gras, rundherum wisperte und raschelte es, irgendwo weiter entfernt schnaubte ein Pferd. Maren schloss die Augen und ließ die Stimmung dieser warmen Nacht auf sich wirken.
Irgendwann musste sie wohl eingenickt sein, denn als sie aufgeschreckt von einem Geräusch die Augen aufriss, sah sie die Silhouette eines Mannes auf sich zukommen. Marens erster Impuls war wegzulaufen, was ihr dann aber doch albern vorkam. Also blieb sie sitzen und sah dem Fremden entgegen, der sich mit elastischen Schritten näherte. Erst als er sie fast erreicht hatte, erkannte Maren, um wen es sich handelte. Ein erleichterter Seufzer entfuhr ihr, als sie das schüchterne Lächeln sah. Sie wollte sich erheben, aber Luther bedeutete ihr, sitzen zu bleiben.
Die Daumen in die Gürtelschlaufen seiner Jeans gehakt, blieb er vor Maren stehen und sah auf sie herunter.
»Hat Sie der Mond gerufen oder geistert Celia wieder durchs Haus?« Seine Stimme hatte einen angenehm rauwarmen Klang.
»Der Mond gerufen?«, wiederholte Maren lahm.
Luther musste lachen als er ihre Miene sah. »Ja, so hat das meine Grandma immer genannt, wenn ich als kleiner Junge nicht schlafen konnte.«
Maren musterte ihn verstohlen. Luther Wallish sah verdammt gut aus. Als Kind musste er ein supersüßer Dreikäsehoch gewesen sein, vergöttert von den Großeltern, allen Tanten und Onkeln und den Lehrerinnen an der Vorschule.
»Bist du bei deiner Großmutter aufgewachsen?«, erkundigte Maren sich neugierig.
Luther schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich war immer in den Ferien bei ihr in Wyoming«, gab er bereitwillig Auskunft. »Sie hatte eine kleine Farm bei Stillwater, echt nichts Großes. Nur ein kleines Feld, auf dem sie Mais, Lupinen und Futterklee gezogen hat; dazu ein paar Hühner, fünf Gänse und eine Kuh. Ach ja, und mit einem schönen Küchengarten hinterm Haus. Das hat sie alles in Schuss gehalten und dabei auch noch lecker für mich gekocht und gebacken. Ich hab sie sehr geliebt.«
»Und wo warst du zu Hause?«
»In Denver.« Luther riss einen Grashalm aus und schob ihn sich in den Mundwinkel. »Meine Eltern hatten im Gegensatz zu mir mit dem Landleben nichts am Hut.«
»Dann wolltest du immer schon Farmer werden?«
»Ja.« Luther hob seinen rechten Unterarm und schob ihn unter seinen Kopf. So, in entspannter Haltung, den Rücken gegen den Fels gelehnt, blieb er sitzen und kaute an dem Grashalm.
»Und irgendwann hab ich mal meine eigene Farm«, fuhr er nach einer geraumen Zeit fort. Maren, die angenommen hatte, dass die Unterhaltung vorerst beendet war, schrak aus ihren Betrachtungen, die ausschließlich auf Luther Wallish gerichtet waren. Er sah aber auch zu gut aus. Ein Typ wie aus Marmor gemeißelt. Viel zu schön für ein Leben zwischen Pferden und Strohballen.
Er saß so dicht neben ihr, dass sie den männlich-herben Duft seines Körpers riechen konnte. Ein Gemisch aus Moschus, Tabak, herber Limone und einfach nur Mann, das sie erregte und ihr schwülstige Bilder vorgaukelte. Maren brauchte nur ihre Hand ein wenig nach links zu bewegen und schon hätte sie die kräftigen Muskeln seines Oberschenkels fühlen können. Aber sie wagte nicht, sich zu rühren. Diese amerikanischen Jungs vom Land hatten oftmals strenge Moralvorstellungen, und sie wollte weder ihn noch sich selbst in Schwierigkeiten bringen.
Aber ihre Vorsicht war unbegründet, denn plötzlich fühlte sie Luthers Finger, die sanft über ihren Handrücken strichen. Es war eine federleichte Berührung, aber sie löste umgehend ein lustvolles Kribbeln in ihrem Körper aus, das sich bis in ihre Muschi ausbreitete, die sich bereits heiß und feucht anfühlte. Als Luther sich bewegte, näher heranrückte und sich zu ihr beugte, stand Maren bereits in hellen Flammen. Genussvoll schloss sie die Augen und wartete auf
Weitere Kostenlose Bücher