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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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anbieten wollten, schöne Arran Handully«, sagte Jazz lächelnd.
    »Was sind Sie nur für ein Schauspieler«, sagte sie leise, und Hop war sicher, daß jetzt Entsetzen in ihren Augen stand. Zum ersten Mal hatte er den Gedanken, daß Jazz vielleicht gerade das Mordkomplott aufgedeckt hatte, vor dem er gewarnt worden war. Aber wie? Seit er aus dem Schiff gestiegen war, hatten sie sich keine Sekunde aus den Augen verloren.
    Jazz neigte das Glas, um ihr den Inhalt in den lächelnden Mund zu gießen. Sie riß sich los und stieß ihm das Glas aus der Hand. Es zerbrach auf dem Fußboden, und die Flüssigkeit spritzte auf.
    »Nicht berühren«, befahl Jazz. »Wenigstens einer von uns und ein paar aufmerksame Beobachter, die sich hoffentlich zu erkennen geben, müssen jetzt zwecks Analyse ein paar Scherben sicherstellen.«
    Plötzlich stöhnten mehrere Frauen vor Enttäuschung auf und drückten auf die Knöpfe ihrer Aufzeichnungsgeräte. Ein finster blickender Mann mit einem Sperrgerät in der Hand trat vor, und sofort hörte das Stöhnen auf. Mamis Kleine Jungs konnten sich alles erlauben – sie durften sogar jede beliebige Szene aus einer Life-Show herausschneiden. Der Mann kniete sich neben die Glasscherben und wischte routiniert eine Probe von der Flüssigkeit auf und tat sie zusammen mit vier Glasstücken in einen Beutel, den er aus der Tasche gezogen hatte. Dann nickte er den Umstehenden zu und ging.
    Arran setzte sich zitternd.
    Fritz Kapock sah Jason Worthing haßerfüllt an. »Es war unglaublich primitiv, so etwas zu tun«, sagte er.
    »Ich weiß«, stimmte Jazz lächelnd zu. »Ein höflicherer Mann hätte getrunken und wäre mit Anstand gestorben.« Jazz murmelte eine Entschuldigung und verließ die Gruppe. Er tat es auf eine Weise, die deutlich zeigte, daß er keine Begleitung wünschte. Hop schloß sich ihm natürlich trotzdem an.
    »Wie konntest du es wissen?« fragte Hop.
    »Ich wußte es nicht. Aber es scheint, als hätte ich ganz gut geraten, nicht wahr?«
    Geraten? Hop wußte genau, daß Jazz Worthing nicht dumm genug war, sich aufgrund irgendwelcher Vermutungen einer Strafverfolgung wegen Verleumdung auszusetzen. Aber er zog es vor, sich nicht zu äußern. Warum sollte man ihn drängen? Andererseits, warum eigentlich nicht? Manager hatten gewisse Rechte.
    »Komm, Jazz. Woher wußtest du es?«
    »Ich bin Telepath«, antwortete Jazz.
    Hop rollte die Augen und lachte. »Dann erzählst du es mir eben nicht. Halte meinetwegen deine Informanten geheim. Aber sag mir wenigstens, warum sie es versucht hat.«
    Jazz lächelte nur und schaute zu der Gruppe hinüber, die sich um ihre beleidigte Gastgeberin versammelt hatte, um sie ihres Mitgefühls zu versichern. Sie wirkte schwach und hilflos, und Hop konnte nicht umhin, ihre Technik zu bewundern. Eine brillante Schauspielerin – sie war in der Lage, jede natürliche Emotion zu unterdrücken, sich in jedem wachen Augenblick auf ihre Rolle zu konzentrieren.
    Fritz Kapock löste sich aus der Gruppe um Arran Handully und ging auf den Tisch zu, an dem Hop und Jazz saßen.
    »Siehst du«, sagte Jazz. »Sie sind hartnäckig. Sie lassen es nicht bei einem Anschlag bewenden.«
    »Was?« sagte Hop. »Nicht Kapock. Er ist…«, aber dann erinnerte sich Hop an die Gesellschaftsnachrichten, »… ein verdammt guter Fechter, und er hat mehr als nur ein paar Duelle ausgefochten. Keines davon verlief für den Gegner tödlich, aber sei vorsichtig, Jazz, dir darf nichts passieren. Das Reich braucht dich.«
    »Nicht so sehr wie du deine zwanzig Prozent, mein lieber Freund«, antwortete Jason.
    Fritz Kapock stand etwa drei Meter entfernt und redete laut auf die Gruppe ein, die sich dort versammelt hatte. Jazz ließ die Augen nicht von Kapock, und Hop war besorgt. »Jazz, du weißt verdammt mehr, als du mir gesagt hast.«
    »Natürlich«, sagte Jazz und schlug ihm auf das Handgelenk. »Deshalb bist du Manager und ich Raumschiffpilot.«
    Die in der Nähe stehenden Leute kamen vorsichtig näher. Schauspielerinnen fummelten nervös an ihren Aufzeichnungsgeräten, damit sie wieder warmliefen, obwohl das sinnlos war – denn Sperrgeräte ruinieren jede Aufzeichnung für jeweils genau zehn Minuten.
    »Jazz, er versucht, dich zu provozieren«, sagte Hop.
    »Vielleicht sollte ich dafür sorgen, daß es ihm gelingt«, antwortete Jazz, und Hop machte sich resigniert darauf gefaßt, seinen Brotgeber durch Kapocks Degen sterben zu sehen. Das Ganze lief ab wie ein Uhrwerk.
    »Dieser Rüpel ist keine

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