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Heißer Schlaf

Heißer Schlaf

Titel: Heißer Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Wort. »Sei nicht dumm, Farl. Sag’s ihm doch. Deine alberne Position ist ihm scheißegal.«
    Farl sah sie wütend an, aber es war schwierig, einen Mann ernst zu nehmen, dem das Blut aus der Nase über das Kinn lief. »Es gibt Dinge, für die ich bereit bin, eine Menge Schmerzen zu ertragen, Worthing«, sagte Baak.
    Jason sah in prüfend an und nickte dann. »Okay, Baak. Sie sind nicht der, für den ich Sie gehalten habe. Jedenfalls kein Esel.« Er streckte die Hand aus, und Baak zuckte zurück, aber diesmal half Jason ihm lediglich zum Bett zurück. Baak seufzte erleichtert und legte wegen seines Nasenblutens wieder den Kopf zurück. »Wenn meine Nase erst einmal blutet, tut sie das in Abständen eine ganze Woche lang«, jammerte Farl.
    »Baak, zu versuchen, mich umzubringen, war eine Dummheit. Ich bin auf Ihrer Seite.«
    »Und welche Seite ist das, Worthing?«
    »Es stimmt schon, daß jemand versucht, die Regierung zu übernehmen, und das gefällt mir so wenig wie Ihnen.«
    Noyock verstand überhaupt nichts mehr. Was zum Teufel ging hier vor. Jazz war seit Dekaden nicht mehr in Capitol gewesen und hatte seit seiner Rückkehr mit niemandem gesprochen, ohne daß Hop es gehört hatte, und nun schien er plötzlich auf höchster Regierungsebene bis an den Hals in Verschwörungen und Gegenverschwörungen zu stecken. Baak zog hoch und spuckte Blut. »Verdammt, warum mußten Sie so grob sein?«
    »Tut mir leid.«
    »Es ist keine Verschwörung, die Regierung zu übernehmen, Jazz, und Sie wissen es. Die hat schon jemand übernommen. Schon seit etwa achthundert Jahren. Da bin ich ziemlich sicher. Irgendein Schuft gibt seitdem dem Kabinett Anweisungen.«
    Jason sah den Mann fest an. »Wer?« fragte er.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, mein Freund, ich weiß es nicht. Bis vor kurzem wußte ich nicht einmal, daß ich überwacht wurde. Aber ich wurde es. Der Mann arbeitet über Mittelsmänner. Er setzt Erpressung und Bestechung ein und spielt Freundschaften und Feindschaften gegeneinander aus –«
    »Werden Sie denn erpreßt?« fragte Jazz.
    »Kaum. Jeder kennt jede mögliche Skandalgeschichte über mich. Ich wurde geschickter überwacht. Durch ei nen Mittelsmann.«
    »Wen?«
    »Arran, natürlich«, antwortete Farl.
    Hop hatte sie losgelassen, als Jazz Farl erlaubte, sich wieder hinzulegen. Jetzt fluchte sie leise und ging zum Bett hinüber. »Wie kannst du das sagen, Farl? Bei dir bin ich schon seit …«
    »Habe ich denn gesagt, daß du es wußtest?« Baak winkte ab. »Kann denn nicht jemand die Frau daran hindern, sich dauernd einzumischen? Sie wissen, wie es ist, Jazz. Sie wurden auf Capitol geboren. Und ich komme von – ach, es spielt keine Rolle. Ich komme aus dem Nichts. Es gibt gewisse gesellschaftliche Kreise. Gewisse Gruppen, die die Life-Shows beherrschen, die dieselben Partys besuchen, die jeden interessanten Klatsch kennen. Als ich meine jetzige Somec-Ebene erreichte, bildete ich mir ein, zu diesen Gruppen zu gehören. Aber ich war ein Provinzler, ein Rüpel. Völlig ohne Manieren. Es war ein Erlebnis, als Arran mich in ihr Leben nahm – in den Teil, der nicht aufgezeichnet wurde – und mich zu Partys mitnahm, mir zeigte, wie ich mich zu verhalten, was ich zu sagen hatte. Seit fünfzig Erwachen war ich dabei, wenn in diesen Kreisen die großen Fragen der Zeit erörtert wurden – lächerlich, weil diese großen Fragen kaum öfter als einmal im Jahrhundert zur Debatte stehen – und es gab ganz entschieden immer eine ›herrschende‹ Meinung und eine, die nicht ›gefragt‹ war. Ich gebe zu, daß ich mich immer der herrschenden Meinung angeschlossen habe. So erlangte ich den Ruf, weise zu sein. Arran hier – sie entscheidet, was als herrschende Meinung zu gelten hat.«
    »Lächerlich«, sagte Arran. »Ich denke einfach, was ich eben denke.«
    »Ich bin der Sache nachgegangen. Ich wünschte, ich könnte ihr gründlicher nachgehen, aber du warst so offensichtlich unschuldig, was diese Verschwörung anbetraf, daß ich nicht mehr wissen wollte, ob …«
    »Du hast verdammt recht. Ich bin unschuldig«, unterbrach ihn Arran.
    »Jason, jeder Kabinettsminister wird auf die eine oder andere Weise überwacht. Ich habe es nicht einmal selbst herausgefunden. Man sagte es mir. Ein Freund, der nicht genannt werden soll.«
    »Sie meinen Shimon Rapth«, sagte Jazz.
    Baak vergaß seine Nase und setzte sich aufrecht hin. »Wenn Sie schon so verdammt viel wissen, warum kommen Sie dann her, um mir die Nase einzuschlagen?«
    »Was

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