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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Bestellung, und Jacob steuerte den Parkplatz an. Sofort begann Clair damit, diverse Papierservietten aus der braunen Tüte zu holen und sie auf ihrem Schoß auszubreiten. Dann biss sie mit sichtlichem Appetit in ihren Burger.
    „Sie scheinen ja ein richtiger Fan von diesen Dingern zu sein”, bemerkte Jacob, während er sich seinem eigenen Burger widmete.
    „Sie werden lachen, aber das ist mein erster”, antwortete Clair und kostete von ihren Jalapenos, den kleinen Scheiben der höllisch scharfen grünen Chilischoten.
    „Das ist Ihr erster Hamburger?” Jacob sah sie ungläubig an. „Das gibt’s doch nicht! Allein von dieser Firma hier gibt es in diesem Teil der Staaten zweitausendfünfhundert Filialen.”
    Diese Information hatte er von einem Reklameschild, das ein Stück weiter aufgestellt war.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es, Säuglinge vielleicht ausgenommen, einen einzigen Amerikaner gibt, der noch nie einen Burger gegessen hat.”
    „Doch. Mich.” Im nächsten Augenblick verstummte Clair und musste tief Luft holen. Die Jalapenos hatten ihr das Wasser in die Augen getrieben.
    Grinsend reichte Jacob ihr den Milchshake.
    „Meine Mutter ist ziemlich eigen, was Essen angeht. Und Hamburger stehen ganz oben auf ihrem Index verabscheuungswürdiger Nahrungsmittel.” Mit Genuss ging Clair jetzt zu den Nachos über und tauchte jeden einzelnen in die warme Käsecreme.
    „Haben sie deshalb den Hot Dog in den Papierkorb geworfen, als ich sie angesprochen habe? Dachten Sie, Ihre Mutter hätte mich auf Sie angesetzt, um Sie zu kontrollieren?”
    „So ähnlich”, murmelte Clair mit vollem Mund. Nachdem sie den Bissen, den sie gerade im Mund hatte, hinuntergeschluckt hatte, erklärte sie: „Es steckt einfach in mir drin. Meine Mutter war eben immer sehr besorgt um mich.”
    „Mit dieser Sorge kann man es aber auch übertreiben”, gab Jacob zurück.
    „Kann man ihr das verübeln? Sie liebte …” rasch verbesserte Clair sich, „… sie liebt mich eben. Ich bin ja auch ihr einziges Kind. Hat Ihre Mutter sich denn keine Sorgen um Sie gemacht?”
    „Und wie!” antwortete Jacob sarkastisch. „Sie ist abgehauen, als ich neun war, und hat mich und meinen kleinen Bruder meinem Vater überlassen, der fast nur besoffen war. Auf der Beerdigung meines Vaters habe ich sie dann zum ersten Mal wieder gesehen. Aber sie war nur aufgetaucht, weil sie wusste, dass mein Vater eine kleine Lebensversicherung hatte. Als sie ihre Kröten hatte, ist sie wieder verschwunden - dieses Mal endgültig.”
    „Oh, das tut mir sehr Leid.” Clair sah ihn betroffen an und schwieg eine Weile. „Wir kommen wirklich aus sehr unterschiedlichen Welten.”
    Jacob lachte trocken. „So kann man es ausdrücken.”
    Den Rest ihrer Mahlzeit verbrachten sie schweigend. Jacob staunte nicht schlecht, als Clair alles, einschließlich der Jalapenos, bis auf den letzten Krümel aufgegessen hatte. Jetzt leckte sie sich genüsslich die Fingerspitzen ab und verstaute die ge brauchten Servietten, die Verpackungen und das Einwickelpapier in der braunen Tüte.
    Ihm fiel auf, dass selbst bei solch banalen Dingen jede ihrer Bewegungen graziös und harmonisch war. Sogar in seiner aus gebeulten Jogginghose und dem T-Shirt, das ihr mehrere Nummern zu groß war, strahlte sie eine natürliche Eleganz aus.
    Das änderte nichts daran, dass sie noch etwas anderes zum Anziehen brauchte, und sie auch sonst noch ein paar Dinge besorgen mussten, damit sie die nächsten Tage einigermaßen über die Runden brachte. Das wiederum bedeutete, dass er sich auf etwas einlassen musste, was er so sehr hasste, dass ihm schon beim Gedanken daran ganz anders wurde: Shopping.
    Grauenhaft!
    Zwei Stunden später war es überstanden. Clair saß sehr zufrie den inmitten ihrer Einkaufstüten und hatte die Ausbeute ihres Streifzugs durch den Discountmarkt um sich herum ausgebreitet.
    Ein Jeansrock war dabei, ein schickes rosa Top und ein kuscheliger fliederfarbener Pullover, der ihr auf den ersten Blick gefallen hatte.
    Worüber Clair sich aber noch mehr freute, das war die schlichte Tatsache, dass sie jedes einzelne Stück ganz allein aus gesucht hatte. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie in einem Discountmarkt eingekauft hatte. Ihre Mutter wäre eher tot umgefallen, als in ein solches Geschäft auch nur den Fuß zu setzen. Aber Clair hatte der Einkauf Spaß gemacht.
    Staunend war sie durch die riesige Halle gestreift, mit den endlosen Gängen zwischen den

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