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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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stand. Ihr Haar war etwas feucht. Offenbar war sie gerade unter der Dusche gewesen. Sie trug eine ärmellose rosafarbene Bluse und knappe Shorts, die ihre schmalen Hüften und ihre langen Beine sehr gut zur Geltung brachten.
    Sie sah so verdammt verführerisch aus, dass er sie am liebsten auf der Stelle zu sich ins Bett gezerrt hätte. Aber das kam selbstverständlich überhaupt nicht infrage. Nicht allein, dass ihre Be ziehung rein geschäftlich war. Clair Beauchamp - da war er sich vollkommen sicher bedeutete einen Haufen Probleme. Anspruchsvolle, kapriziöse Frauen waren aber noch nie sein Fall gewesen.
    „Hat Ihnen Ihre Mutter nicht gesagt, dass es sich nicht schickt, einfach bei fremden Männern hereinzuplatzen, die unbekleidet im Bett liegen?” fragte er mit einem ironischen Lächeln und merkte, dass sie ein wenig unsicher wurde.
    Aber sie fasste sich gleich wieder und erwiderte: „Das gehört auch zu dem, worüber ich mit Ihnen sprechen will.”
    Jetzt war er es, der total verwirrt war. „Sie wollen mit mir über fremde nackte Männer sprechen?”
    „Unsinn! Über meinen Plan will ich mit Ihnen sprechen. Das hab ich doch gesagt.”
    Stöhnend sank Jacob in die Kissen zurück. „Sind Sie immer schon so bockig gewesen?”
    „Das ist genau das Problem.” Clair hockte sich neben ihn, so dass sie auf Augenhöhe waren. „Ich bin nie bockig gewesen - oder sonst etwas in dieser Art. Mein ganzes Leben hindurch habe ich perfekt funktioniert: getan und gedacht, was von mir erwartet wurde, und mich immer manierlich betragen. Ich bin nicht einmal auf die Idee gekommen, mich dagegen aufzulehnen.”
    „Nicht einmal als Teenager?” Was Clair ihm da erzählte, überstieg Jacobs Vorstellungskraft. Er war in mehreren Erziehungs heimen gewesen und hatte beständig mit der Jugendbehörde zu tun gehabt. Seine Teenager jähre waren eine einzige Rebellion gewesen.
    „Das glaube ich nicht”, sagte er. „Jedes Kind begehrt irgendwann gegen seine Eltern auf. Das ist vollkommen natür lich.”
    „Mag sein. Aber bei mir war das anders. Ich war ein PK, ein perfektes Kind. Nichts war mir wichtiger, als meinen Eltern zu gefallen.”
    „Puh! Das dürfte nicht ganz einfach gewesen sein.”
    „Damit wir uns nicht missverstehen: Ich will mich nicht beklagen. Ich habe es nicht schlecht gehabt. Meine Eltern lieben mich und haben alles für mich getan. Und ich habe eben mit meinen Möglichkeiten alles für sie tun wollen.”
    Wobei man aber nicht ganz vergessen sollte, auch etwas für sich selbst zu tun, dachte Jacob. Er dachte an Clairs Geschichte, soweit er sie kannte. Clair war zwar erst zwei Jahre alt gewesen, als sie ihre Familie verloren hatte. Aber vielleicht prägte einen solch eine Erfahrung trotzdem, und sie hatte alles unternommen, um nicht noch einmal so einen Verlust zu erleiden. Auf diese Weise hatten sie sich gewissermaßen ergänzt: die überfürsorglichen Eltern auf der einen und das perfekte Kind auf der anderen Seite. Aber morgens um sechs ist keine angemessene Zeit für ein Psychologieseminar, sagte sich Jacob.
    Er setzte sich wieder auf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Und was ist nun mit Ihrem Plan?”
    „Mein Plan ist: kein Plan”, verkündete Clair freudestrahlend.
    „Entschuldigung, wie bitte?”
    „Mein Plan ist, absolut keinen Plan zu haben”, erklärte Clair geduldig. „Mein Leben ist immer in vorgezeichneten Bahnen verlaufen. Jetzt möchte ich aus diesen Bahnen einmal ausbrechen und tun, was mir in den Sinn kommt, ohne vorher lange darüber nachzudenken.”
    Jacob langte nach dem Kaffeebecher und nahm einen Schluck. „Von mir aus. Ich setze Sie in Wolf River ab, und von da an können Sie sich nach Herzenslust ausleben.”
    „Das meinte ich nicht. Ich meinte, ich möchte ausbrechen, bevor wir nach Wolf River kommen. Ich möchte nicht auf direktem Weg dorthin fahren. Ich möchte unterwegs anhalten, wo es mir in den Sinn kommt, Dinge sehen und erleben, die ich noch nicht kenne - etwas in dieser Art.” Clairs Augen funkelten bei diesem Gedanken. „Und ich möchte, dass Sie mich begleiten.”
    Das ist eine ganz schlechte Idee, dachte Jacob, bei dem sämtliche Alarmglocken klingelten.
    Er setzte hart seinen Kaffeebecher ab. „Kommt überhaupt nicht infrage.”
    „Jacob.” Clair rutschte ein Stück näher heran und legte die Ellenbogen auf die Bettkante.
    „Ich bezahle Ihnen die Zeit. Und auf drei oder vier Tage mehr kommt es nun doch auch nicht mehr an.”
    Er spürte ihre Nähe,

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