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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Leid, dass ich Sie störe. Aber ich muss mit jemandem reden.”
    „Reden Sie doch mit Ihrem Friseur”, brummte er, „oder mit dem Hausmeister. Der ist bestimmt schon wach.”
    „Nein, ich will mit Ihnen reden”, sagte sie bockig. „Mir ist etwas einge fallen.”
    „Ihr ist etwas eingefallen! Sie bringen es tatsächlich fertig, mich mitten in der Nacht zu wecken, um mir mitzuteilen, dass Ihnen etwas eingefallen ist?” Er hätte sie umbringen können. Für eine Sekunde zog er in Betracht, dass er sie ja auch damit strafen könnte, dass er die Nichtsahnende mit einem raschen Griff ins Bett zerrte. An Schlaf war ohnehin nicht mehr zu denken. Sie hatte nicht nur ihn, sie hatte auch gewisse Lebensgeister in ihm geweckt.
    „Für eine junge Dame, die sich so viel auf ihre Erziehung zugute hält, ist Ihr Benehmen aber ganz schön, drücken wir es einmal so aus, unkonventionell”, stellte er fest.
    Clair war ins Zimmer gekommen. Sie stand noch unter dem Eindruck der Vision, die sie gehabt hatte, und war immer noch ganz aufgeregt. „Es geht um meine Familie - meine leibliche Familie!”
    „Ihre Familie in Wolf River? Ist Ihnen etwas aus Ihrer Erinne rung eingefallen? Sie waren damals gerade erst zwei Jahre alt.” Jacob hatte sich im Bett halb aufgerichtet.
    „Es war nur ein ganz verschwommenes Bild.”
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Sind Sie sicher, dass Sie sich das nicht nur eingebildet haben?”
    „Das war keine Einbildung”, erklärte sie lebhaft. „Ich weiß, es klingt seltsam, aber es muss etwas mit früher zu tun haben. Wir waren draußen. Vielleicht war es meine Mutter, jedenfalls habe ich zwei blaue Augen vor mir gesehen. Und es waren viele Leute ringsherum. Und rosa Wolken waren da.”
    Rosa Wolken? Interessant, dachte Jacob. Er kannte eine Reihe von Details aus dem Leben der kleinen Elizabeth Blackhawk. Als die Blackhawk-Brüder ihm den Auftrag gaben, ihre Schwester ausfindig zu machen und sie zu ihnen zu bringen, hatten sie ihn jedoch gebeten, ihr möglichst wenig von damals zu erzählen. Sie wollten, was zu verstehen war, die ersten Momente der Erinnerung mit ihr teilen. Trotzdem fühlte er sich in diesem Fall verpflichtet, Clair bei ihrem Erinnerungsversuch zu helfen, da sie auf dem richtigen Weg zu sein schien.
    „Da könnte etwas dran sein”, sagte er. „Am Tag des Unfalls waren Sie mit Ihrer Familie auf einem Jahrmarkt. Die rosa Wolken könnten Zuckerwatte gewesen sein.”
    „Zuckerwatte”, wiederholte Clair. Einen Moment lang wirkte sie wie geistesabwesend.
    Dann sah sie Jacob gespannt an. „Haben meine Brüder eigentlich auch andere Namen bekomme n?”
    „Ihre Vornamen haben sie behalten. Sie waren ja schon älter. Aber statt Blackhawk hießen sie dann Rand Sloan und Seth Granger.”
    „Rand und Seth … Blackhawk … Es klingt merkwürdig, aber irgendwie kommen mir diese Namen vertraut vor.”
    Clair wandte den Kopf ab, aber Jacob hatte trotzdem gesehen, dass ihre Augen feucht geworden waren.
    „He”, sagte er leise, „was ist los?” Sanft umfasste er ihr Kinn und drehte sacht den Kopf zu sich, so dass er ihr in die Augen sehen konnte.
    Sie schluckte, und die erste Träne rollte ihr über die Wange. „Was ist, wenn sie mich nicht mögen, wenn sie mich gar nicht haben wollen?”
    „Aber was reden Sie denn da?” wandte Jacob ein.
    Doch wenn er ehrlich war, waren die Gefühle, die Clair bewegten, ihm fremd. Obendrein ließ ihn der Gedanke nicht los, sie zu sich ins Bett zu holen, wo sie ihren Kummer garantiert und im Handumdrehen vergessen würde - zumindest für eine Zeit lang. Er war fest davon überzeugt, dass sie sich gegenseitig viel Lust verschaffen könnten. Es erregte ihn ja scho n, wenn er ihr zerzaustes Haar und ihre glänzenden Augen betrachtete. Unwillkürlich ging er in Gedanken weiter und stellte sich vor, wie sie ihre langen Beine um seine Hüften schlingen würde und …
    Halt! Noch nie hatte er den Moment ausgenutzt, wenn eine Frau verletzlich und wehrlos war, und mit diesem Grundsatz würde er auch jetzt nicht brechen.
    Jacob stieß einen Seufzer aus, der gleichzeitig Unwillen und Mitgefühl bedeuten konnte, nahm Clair vorsichtig bei den Schultern und bedeutete ihr wortlos, sich zu ihm auf die Bettkante zu setzen. Nachdem sie sich erst gesträubt hatte, tat sie es.
    „Keine Angst, Clair, ich falle schon nicht über Sie her.”
    „Solche Beteuerungen kenne ich. Als Nächstes kommt dann: ,Ich will Sie ja bloß ein bisschen in den Arm nehmen.’”

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