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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Ehrgefühl als Verteidigung gegen ihre Reize nutzte, dann konnte sie es vielleicht nutzen, um seinen Edelmut zu überwinden.
    Und dann erinnerte sie sich an eine andere Lektion ihres Lehrers. Die Geschichte von Troja und einem hölzernen Pferd. Wenn sie sich richtig an das erinnerte, was sie über die griechische Mythologie gelernt hatte, dann brauchte sie nur unter irgendeinem Vorwand ihn sein Haus zu gelangen, und dort würde er ihr ausgeliefert sein... jedenfalls war das die Theorie.
    »Die Hälfte«, entgegnete er.
    »Die Hälfte?« Sie bemühte sich, beleidigt und empört zu klingen. Schließlich war es ihr Körper, um den sie feilschten, und es gefiel ihr kein bisschen, so billig wie ein trockener Laib Brot gehandelt zu werden.
    »Die Hälfte «, wiederholte er. »Oder ich bringe Euch zum Magistrat und sorge dafür, dass er ein Heim für Euch findet.«
    Sie schnappte empört nach Luft. Zum Magistrat? Das würde er nicht wagen!
    Georgie sah seinen unerbittlichen Gesichtsausdruck und erkannte seine Entschlossenheit. So nickte sie ergeben.
    Er griff zur Falltür im Kutschendach, öffnete sie und rief: »Ich habe es mir anders überlegt, Elton. Bring mich nach Bridwick House, und dann wirst du die Lady direkt heimfahren.«
    »Ja, Mylord«, erwiderte Elton.
    Bridwick House. Georgie blickte Colin weiter verstohlen an. »Es ist ziemlich spät«, gab sie zu bedenken. »Werden wir nicht Eure Mutter stören, Eu r e Familie... Eure Frau?«
    Sie wartete mit angehaltenem Atem auf seine Antwort.
    »Wir werden niemanden stören, denn Ihr werdet in der Kutsche bleiben.« Nach den längsten Sekunden ihres Lebens fügte er hinzu: »Ich bin nicht verheiratet.«
    Georgie lächelte innerlich.
    Sie fuhren noch eine Weile, und schließlich hielt die Kutsche vor einem großen, vornehm wirkenden Haus. Der ganze Block hatte im Gegensatz zu Onkel Phineas' und Tante Verenas Wohngegend etwas Respektables und Vornehmes.
    Georgie bezweifelte, dass viele Huren das Innere dieser Häuser zu Gesicht bekamen.
    Colin war im Nu aus der Kutsche heraus, und als Georgie ebenfalls aussteigen wollte, sagte er: »O nein. Ihr bleibt, wo Ihr seid.«
    »Aber ...«, wollte sie protestieren.
    »Nein.« Erwies mit dem Daumen auf das Haus nebenan. Hinter einem der Fenster im Erdgeschoss brannte noch eine Kerze. »Die Wohnung des Magistrats. Und er ist anscheinend noch wach.«
    Georgie sank auf ihrem Sitz zurück und gab sich scheinbar geschlagen.
    Das war jedoch nicht der Fall. Sie war nicht so weit gekommen, so dicht ans Ziel, um von Colin vereiteln zu lassen, dass sie ihre Jungfernschaft verlor.
    Colin sagte etwas mit leiser Stimme zu Elton und eilte dann die Treppe zum Haus hinauf.
    Georgie stampfte ungeduldig mit ihrem einen Schuh auf und zählte langsam bis fünfzig. Dann sprang sie aus der Kutsche und lief zur Treppe.
    »O nein, Lady«, rief der Fahrer, sprang vom Kutschbock und verfolgte sie.
    Sie blieb stehen, drehte sich zu ihm um und lächelte ihn süß an. »Ich muss dringend auf die Toilette.«
    Elton verdrehte die Augen himmelwärts. »Ihr müsst warten. Also steigt wieder ein und bleibt in der Kutsche, wie es Seine Lordschaft gesagt hat.«
    Georgie trat von einem Bein aufs andere. »Bitte, Sir. Ich befürchte, ich kann nicht länger einhalten.«
    Elton ließ sich nicht davon überzeugen, dass sie ein dringendes Bedürfnis hatte, und wies zu der offenen Tür der Kutsche. Der weltkluge Elton ließ sich nicht täuschen. So musste Georgie zu anderen Mitteln greifen. Sie riss ihr Retikül auf und fischte nahezu alle Münzen heraus, die sie besaß.
    Sie bot sie ihm an und sagte: »Reicht das dafür, dass Ihr einfach Feierabend macht?«
    »Mylady!«, rief Elton empört. Sein Tonfall ließ darauf schließen, dass sie ihn beleidigt hatte. Doch als sie ihr dürftiges Angebot in ihr Handtäschchen zurückstecken wollte, hüstelte er ein paar Mal. »Nun, äh, ich nehme an, dies könnte eine gute Geschichte für Lord Templeton sein.«
    Georgie stürzte sich auf diesen Gedanken wie eine Mitverschwörerin. »O ja, Lord Templeton wird es für einen ausgezeichneten Spaß halten, wenn Ihr mich bei seinem Cousin zurücklasst.«
    »Es wird ihn auf jeden Fall amüsieren«, sagte Elton grinsend und nahm die Münzen. Im Nu war er auf den Kutschblock geklettert, nahm die Zügel und schnalzte mit der Zunge. »Ich wünsche Euch einen schönen Abend, Malady«, rief er, als die Kutsche anfuhr.
    »Ich mir auch«, flüsterte sie ihm nach.
    Vorsichtig stieg sie die Treppe

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