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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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hinauf. Als sie die Haustür gerade erreicht hatte, stürzte Golin heraus.
    Er blieb abrupt vor ihr stehen, blockierte den Eingang und blickte über ihre Schulter auf die verlassene Straße hinaus. Die Fahrgeräusche der Kutsche und der Hufschlag der Pferde verhallten in der Ferne.
    Ein leises Grollen stieg aus seiner Kehle auf, doch sein Ärger machte Georgie keine Angst.
    »Was, zum Teufel, habt Ihr getan?«, wollte er wissen.
    »Das, was Ihr hättet tun sollen«, erwiderte sie und schob sich an ihm vorbei ins Haus. »Jetzt schuldet Ihr mir auch noch das Geld für den Fahrer.«

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    Kapitel 6
    C olin konnte es nicht glauben. Sie hatte vermutlich Elton bestochen, damit er wegfuhr, und jetzt hatte sie auch noch den Nerv, für ihre Unverschämtheit eine Entschädigung zu verlangen. Unglaublich, diese Frechheit!
    Dennoch überraschte es ihn nicht. Die Frau schien in ihrer Dreistigkeit keine Grenzen zu kennen. An diesem ganzen Debakel war Temple schuld. Da sein Cousin stets Schulden hatte, besonders bei seinen Bediensteten, hatte Elton vermutlich gern ihr Angebot angenommen. Und jetzt hatte Temples ständige Geldknappheit zu einer Menge Probleme für ihn, Colin , geführt.
    Sch li mmer noch, als Georgie über die anständige Schwelle von Bridwick House getreten war, konnte er das überwältigende Gefühl nicht abschütteln, dass etwas daran sehr wichtig war.
    Dass nur sie die Eine sein sollte, die über diese Schwelle trat.
    Sch li eßlich hatte es seine Hochzeitsnacht werden sollen. Bridwick House war das Hochzeitsgeschenk seines Großvaters, und das tüchtige Personal war nirgendwo zu sehen. Offenbar wollte es die Intimsphäre des Brautpaars nicht stören.
    Als einziger Hinweis darauf, dass die Setchfield— Bediensten da gewesen waren, stand ein Leuchter mit brennenden Kerzen auf einem Beistelltisch.
    Georgie wanderte im Foyer umher und betrachtete mit großen Augen die elegante, moderne Einrichtung und die Ölporträts grimmig dreinblickender Ahnen, die schließlich an der nach oben führenden Treppe von der Dunkelheit verschluckt wurden.
    Anstatt ehrfürchtig zu staunen, wirkte sie mehr verwirrt. »Dies ist Euer Haus?«
    »Nicht mehr lange«, sagte er. Colin bezweifelte, dass sein Großvater es ihm noch überlassen würde, nachdem er jetzt mit seiner Verurteilung vor dem Kriegsgericht und der gelösten Verlobung Schande «über die Familie gebracht hatte.
    »Weil Ihr ... weil Ihr ... getan habt, was diese Männer über Euch gesagt haben?«
    »Ja, etwas in dieser Art«, sagte Colin ausweichend. Sollte sie ruhig glauben, er hätte Spielschulden. Aber er tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie anscheinend nicht wusste, wer er war ...
    Warum das plötzlich für ihn eine Rolle spielte, war ihm schleierhaft.
    »Nun, wenn Ihr dieses Haus aufgeben müsst, solltet Ihr wenigstens einige Erinnerungen daran behalten.« Sie schob sich näher an ihn heran, und in ihren Augen glänzte abermals das verheißungsvolle Angebot einer Nacht hemmungsloser Leidenschaft.
    Colins Fantasie beschäftigte sich mit einer Reihe von Erinnerungen, die er an Bridwick House haben konnte ... hauptsächlich die Erinnerung an Georgie entblößt oben in seiner Schlafkammer.
    »Wo sind Eure Diener?«, fragte sie und fuhr mit der Fingerspitze über den Rand eines Silbertabletts auf dem Tisch.
    »Die haben Feierabend.«
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. Wie passend, schien er zu sagen.
    Die Stille und Einsamkeit des Hauses wurde durch das Rascheln ihres Kleides unterbrochen. Ihre lustige Gangart, durch das Fehlen des einen Schuhs bedingt, faszinierte ihn. Der Versuch, sich graziös zu geben, misslang schändlich.
    Wenn sie sich bewegte, schimmerte die Seide ihres Kleides im Kerzenschein, und es war, als glitten Meereswogen über ihren geschmeidigen Körper.
    Als er frisch gebackener Seeoffiziersanwärter gewesen war, hatte ihm ein alter erfahrener Seebär allerlei Seemannsgarn erzählt, einschließlich Geschichten über Meerjungfrauen - diese wilden, verführerischen Fantasiegeschöpfe der See. Er hatte Colin fast davon überzeugt, dass sie tatsächlich existierten ... nach all diesen Jahren erinnerte er sich plötzlich wieder daran.
    Georgie war wie eine dieser übersinnlichen, wilden Geschöpfe. Der alte Seemann hatte ihm gesagt, sie würden eines Tages wie durch Zauberei auftauchen - wenn er nur intensiv genug Ausschau hielt -, ein Geschenk des Schicksals für einen einsamen Matrosen, das er festhalten und nie wieder loslassen

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