Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
Vom Netzwerk:
habe ein neues Schiff und segele bald ab.«
    Sie stieß ein kleines neidisches Seufzen aus. »Ich würde hebend gern zur See fahren.«
    »Es ist nicht so angenehm.« Er fühlte sich elend, weil er das herunterspielte, was offenbar ein Wunschtraum für sie war. Außerdem war es auch eine Lüge. An Bord eines Schiffes zu sein, die schwankenden Planken unter den Füßen zu spüren, während die salzige Luft in den Augen brannte und die Lunge füllte - es war himmlisch und scheinbar ihr Traum. Das schien sich auf jeden Fall in ihren Augen widerzuspiegeln.
    »Ich weiß, dass es ein Traum ist, der wahrscheinlich nie in Erfüllung gehen wird. Aber nur einmal übers Meer zu segeln ...« Sie starrte auf die Seemannstruhe, als enthielte sie all ihre Wünsche, und als sie wieder zu ihm aufblickte, war ein Ausdruck in ihren Augen, der ihm sagte, dass er der Mann war, der ihr dieses Glück schenken sollte.
    Nein, das werde ich nicht tun, wollte er sagen. Stattdessen kam er zum Geschäftlichen, schob den Schlüssel ins Schloss und schloss die Truhe auf.
    Das Aufschnappen des Schlosses schien sie aus ihrem sehnsüchtigen Traum zu reißen. Sie setzte sich auf die Fersen zurück und ließ ihn in Ruhe zwischen seinen Sachen kramen. Jedenfalls ein paar Sekunden lang.
    »Wohin fahrt Ihr?«, fragte sie dann.
    »Nach Neapel.« Colin zuckte zusammen, als ihm das herausrutschte. Er hatte sich geweigert, Temple einen Hinweis zu geben, wohin seine bevorstehende Reise ging, und dieser Frau, dieser Fremden, teilte er das Ziel mit, ohne auch nur zu zögern.
    »Tatsächlich?« Sie seufzte, bevor sie hastig fortfuhr: »Ich wollte immer mal den Vesuv sehen. Mein Vater hat mir viele Geschichten darüber erzählt. Habt Ihr den Vesuv gesehen? Raucht und grollt er tatsächlich noch?«
    Er blickte über die Schulter zu ihr hin. »Euer Vater ist dorthin gereist?«
    »O ja.« Ihre Augen leuchteten allein bei dem Gedanken daran auf. »Eigentlich fuhren meine Eltern zusammen dorthin, auf ihrer Hochzeitsreise und ...« Sie verstummte und presste die Lippen zusammen, als hätte sie soeben ein Staatsgeheimnis preisgegeben. Dann machte sie eine große Schau daraus, ihr Kleid glatt zu streichen, als sei nichts geschehen.
    Colin dachte über ihre unabsichtliche Enthüllung nach, während er in seiner Truhe suchte. Ihre Eltern hatten eine Hochzeitsreise nach Neapel gemacht?
    O ja, dachte er, die meisten Eltern von Huren fahren wohl auf ihrer Hochzeitsreise nach Neapel. Das schloss mit Sicherheit seine Theorie aus, dass sie das Resultat des Seitensprungs eines Adligen sein könnte.
    Also, wer, zum Teufel, war sie ?
    Seine Hand schloss sich um den Lederbeutel mit seinem Geld, und er zog ihn aus der Truhe. Schnell zählte er die vereinbarte Summe ab. »Hier.«
    Sie betrachtete die Münzen mit einer Mischung aus Neugier und Bestürzung. Ihr Zögern veranlasste ihn, ihre Hand zu ergreifen, die Münzen auf ihre Handfläche zu legen, ihre Finger darum zu schließen und ihre geschlossene Hand festzuhalten.
    »Nehmt es«, drängte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht. Das ist nicht...«
    »Nicht genug. Das kann möglich sein. Aber leider ist es alles, was ich im Augenblick entbehren kann.«
    Sie starrte auf ihre zur Faust geschlossene Hand, die er immer noch hielt. Und als sie aufblickte, sah er Tränen über ihre Wangen laufen. Sie glitzerten im Kerzenschein und weckten in ihm den Wunsch, sie wegzuwischen, die Ursache ihres Kummers zu beseitigen.
    »Was ist los, Georgie?«
    »Ich kann Euer Geld nicht annehmen. Nicht ohne ... ohne dass ...« Sie konnte es nicht gestehen, und ihre Wangen röteten sich.
    Er lächelte sie an. »Ohne, dass Ihr es Euch verdient habt?«
    Zu seiner Überraschung hellten sich ihre Züge bei seinen Worten auf. »Ja. Ich kann Euer Geld nicht annehmen, ohne dass Ihr ... nun, Ihr wisst, was ich meine.«
    Colin lachte. »Meine süße kleine Hure, wenn Ihr es nicht aussprechen könnt, wie wollt Ihr dann die Tat vollbringen?«
    Noch während er das sagte, wurde ihm klar, dass er sie damit provozierte, seine Grenzen zu testen. Seine mühsam bewahrte Zurückhaltung zu erschüttern, bis sein Widerstand zusammenbrach und er ihren Reizen erlag.
    Sie verwandelte sich von der geschäftstüchtigen Dirne in eine bezaubernde Verführerin. Colins Herz begann zu hämmern, und sein Mund klaffte auf.
    »Wer braucht dazu Worte?«, sagte sie.
     
    Georgie wusste, dass dies ihre einzige und letzte Chance war, Colin in ihre Arme zu locken. Sie genoss die

Weitere Kostenlose Bücher