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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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unter Deck.
    Georgie. Seine unmögliche, unberechenbare Georgie.
    Und dennoch nicht. Die Frau hatte ihn mit solchem Hass betrachtet, mit so großer Feindseligkeit, dass sie wenig oder gar keine Ähnlichkeit mit der Georgie gehabt hatte, die so leidenschaftlich in seinem Bett gewesen war. Ihre unerklärliche Kälte hatte ihn davon abgehalten, sie in die Arme zu reißen und ihr seine Liebe zu erklären.
    Nun, das und die Tatsache, dass die Franzosen ihn verfolgt hatten.
    Nachdem er jetzt dieses unbedeutendere Problem gelöst hatte, würde er sich um die Probleme kümmern, die es zwischen Georgie und ihm gab - welche auch immer das waren - und dafür sorgen, dass sie ihn nie wieder verließ.
    Nicht, dass er ihr den Zorn o der den Fausthieb verdenken konnte - dass er fast ihr Baby ins Meer geworfen hatte, reichte aus, um auf die Knie zu fallen und um Verzeihung zu bitten. Aber da steckte mehr hinter ihrem Zorn ...
    In dem Moment, in dem er in ihre Augen geschaut und sich in den geheimnisvollen dunklen Tiefen verloren hatte, war ihm klar geworden, dass in den vergangenen zwölf Monaten etwas völlig schief gegangen war. Für Georgie, für sie beide. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was es sein mochte.
    Außer der Tatsache, dass sie ein Kind bekommen hatte.
    Ein Baby! Colin wurde es warm ums Herz. Er wusste zwar fast nichts über Kinder, doch er hatte die Monate gezählt und glaubte ziemlich sicher zu wissen, dass das Baby seins war. Es musste so sein - es hatte das schwarze Haar der Danvers, und er bezweifelte, dass es von einem anderen Mann gezeugt worden war.
    Seine Tochter. Allein der Gedanke erfüllte ihn mit unglaublicher Freude und ehrfürchtigem Stolz.
    »Sollen wir diesen Kurs halten, Captain?«, fragte Livett. Seine Frage riss Colin aus seinen Gedanken zu seinen unmittelbaren Problemen zurück. »Oder segeln wir nach Neapel, wie diese Landratte Pymm gefragt hat?«
    »Haltet diesen Kurs«, sagte Colin. Es hatte keinen Sinn, nach Neapel zu fahren, denn Nelson hielt sich dort nicht mehr auf. Er war unerwartet heimgerufen worden und hatte die Stadt inzwischen verlassen. Doch Colin bezweifelte, dass eine solche Information bereits allgemein bekannt war. »Sonst noch etwas, Mr Livett?«
    »Ja, Captain«, sagte der Erste Offizier. »Es geht um den Jungen. Er ist wieder unten in den Vorratskammern gewesen.«
    Colin schloss die Augen und zählte stumm bis zehn. Rafe!
    Sein zwölfjähriger Halbbruder, Raphael Danvers hatte sich heimlich an Bord der S y baris geschlichen, bevor sie in London abgesegelt waren. Nach drei Tagen Fahrt war er aus seinem Versteck gekommen und hatte erklärt, dass der Besuch der Schule, die Colin für ihn gefunden hatte, Zeitverschwendung sei und er aus erster Hand fürs Leben lernen wolle. In den folgenden Monaten hatte er Leinen heillos verknotet, zweimal das Schiff fast in Brand gesteckt und nach einem Sturz vom Bug wäre er beinahe ertrunken.
    Der Teufel persönlich wäre an Bord willkommener gewesen.
    »Wo ist er jetzt, Mr Livett?« Colin wollte erst Georgie besuchen und sich anschließend mit seinem Bruder befassen.
    »Das kann ich nicht genau sagen. Er ist verschwunden, seit ... seit...« Der Mann verhaspelte sich und verstummte.
    »Heraus damit«, sagte Colin. »Er ist mein Problem, nicht Eures.«
    »Er hat eine Flasche Rum stibitzt und sich betrunken. War sternhagelvoll.« Mr Livett blickte zur Takelage empor.
    »Jedenfalls hat er diesmal nicht versucht, einen Mast hochzuklettern.«
    Colin stützte den Kopf in beide Hände und fragte sich, was er getan hatte, um solch einen Bruder zu verdienen. Warum konnte Rafe nicht ähnlich wie sein Zwilling, Orlando, sein. Orlando, der vermutlich in diesem Augenblick lateinische Verben aufsagte und zu den Besten seiner Klasse zählte.
    Der sich nicht mit gestohlenem Rum betrank, um mit seinem Abendessen dann unfreiwillig die Fische zu füttern.
    »Sorgt dafür, dass er gefunden wird, bevor er sich in noch größere Schwierigkeiten bringen kann«, sagte Colin. »Dann werft ihn in eine der Vorratskammern - eine ohne Schnaps oder Rationen - und schließt ihn ein. Ich werde mich um ihn kümmern, sobald ich kann.«
    Damit stieg Colin nach unten. Bei jedem Schritt verbannte er Rafes Eskapaden mehr und mehr aus seinen Gedanken, während sein Herz vor Aufregung schneller zu pochen begann. Es war ihm immer noch kalt, und er war durchnässt vom Regen. Aber der Sturm hatte sie von ihren Verfolgern weggeblasen, und es machte ihm nichts

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