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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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begann es sich trotz seiner zerbrechlich wirkenden Figur geschickt und schnell wie seine besten Matrosen an dem Tau empor zu hangeln.
    »Wenn Ihr erlaubt«, sagte die Frau und schob sich an ihm in dem schaukelnden Beiboot vorbei. Sie passte sich dem Auf und Ab der Wellen an, als wäre sie eins mit dem Wasser und dem kleinen Boot. Ihr Geschick strafte ihr Geschlecht Lügen, als sie die hin und her schwingende Strickleiter packte und daran hochkletterte, als wäre sie ihr ganzes Leben lang zur See gefahren.
    Er starrte ihr offenen Mundes nach und fragte sich, was dieser weibliche Teufel als Nächstes tat - würde sie verlangen, mit ihm das Kommando über sein Schiff zu teilen?
    Über ihm donnerte eine neue Salve französischer Raketen. Der Lärm veranlasste ihn, sich sofort wieder mit den gegenwärtigen Problemen zu befassen.
    Ein Mann seiner Besatzung war mit dem grünlich aussehenden Pymm im Boot zurückgeblieben.
    »Rauf mit Euch, Sir«, sagte Co li n, fing eines der Seile ein und drückte es Pymm in die Hände. »Dies ist für Euch, oder Ihr werdet schwimmen müssen.«
    Die Raketen explodierten über ihren Köpfen in grellen Lichtblitzen, und abermals wurde die Sybaris hell erleuchtet. Das Mädchen hatte den Aufstieg bewältigt und war über die Reling geklettert, während die Frau sich auf halbem Wege hinauf befand.
    »Was, zum Teufel, tun sie, Captain?«, schrie Pymm gegen das Schwappen der Wellen und das Donnern einer neuen Raketensalve an.
    Die Frau blickte zu ihnen hinab, und diesmal lag Verachtung für Pymm in ihrer Stimme.
    »Wie könnt Ihr nur fragen, Sir? Sie signalisieren.« Sie nickte über seine Schulter hinweg.
    Colin wandte den Kopf und sa h bestürzt ein gut beleuchtetes französisches Schiff um die Landspitze biegen. Er brauchte nur Sekunden, um die Gefahr einzuschätzen. Mit drei Geschützdecks und höchstwahrscheinlich Scharfschützen in Stellung, konnte das französische Schiff sie mit Leichtigkeit aus dem Wasser blasen.
    Und die Sybaris lag noch vor Anker. Konnte es schlimmer kommen?
    Beim Anblick des gewaltigen feindlichen Schiffes war Mr Pymm im Nu aus dem Beiboot. Er jammerte etwas Unverständliches und hangelte sich hastig an der Seite der Sybaris hoch.
    Colin folgte ihm sofort und rief dem verbleibenden Mann der Besatzung, der sich noch immer bemühte, das schaukelnde Beiboot zu sichern, Befehle zu.
    »Schneide es ab. Wir haben keine Zeit.«
    Als er das Deck erreichte, befahl er, die Segel zu setzen, denn mit jeder verstreichenden Sekunde kam das französische Schiff mit seinen Geschützen näher. Die Sybaris war immer noch stockdunkel, denn sie war ohne Licht gesegelt, um eine Entdeckung zu vermeiden - nicht, dass es etwas genutzt hätte. Mit etwas Licht würden sie beim Segelsetzen schneller zurechtkommen, doch das würde auch ihre Position verraten. Colin hoffte nur, dass die Crew bei dieser verdammten Finsternis schnell handeln konnte.
    »Mr Livett!«, brüllte Colin. Der Erste Offizier eilte herbei. »Wir haben zusätzliche Gäste«, erklärte er dem Mann.
    »Schafft diese Frauen von meinem Deck und kümmert Euch darum, dass sie unten sicher sind.«
    »Aye, aye, Captain Danvers.«
    Die Frau fuhr herum und drückte ihren Koffer an sich. »Captain Danvers?«, fragte sie. »Sagtet Ihr Captain Danvers ?«
    »Ja, Mylady, Captain Colin Danvers, zu Euren Diensten«, erwiderte er.
    Zu Euren widerwilligen, hätte er am liebsten hinzugefügt. Er fragte sich, worüber sich dieses schreckliche Weib denn jetzt schon wieder zu beklagen hatte. Wollte Sie, dass er seinen Namen änderte, wie es ihr beliebte, oder wollte sie dieses Schiff übernehmen wie es praktisch beim Beiboot der Fall gewesen war?
    »Captain Danvers?«, wiederholte sie. »Seid Ihr ein Verwandter von Lord Danvers?«
    »Ja, ich bin Lord Danvers.«
    Sie schüttelte den mit der Kapuze bedeckten Kopf und wich von ihm und Mr Livett fort. »Nein. Nein, das kann nicht sein.«
    »Doch. Und wenn Ihr jetzt erlaubt...« Er fasste nach ihrem Ellbogen, um sie in Mr Livetts Obhut zu geben.
    Sie wich vor ihm zurück und zog ihre Schwester hinter sich her, als hätte sie soeben entdeckt, Gefangene auf einem Pestschiff zu sein, auf dem er der schlimmste Aussätzige war. »Seid Ihr sicher? Baron Danvers, Captain Co li n Danvers?«
    »Ja, ich bin mir ganz sicher, wer ich bin«, sagte er. »Und jetzt bestehe ich darauf, dass Ihr ...«
    »Bringt uns zurück!«, forderte sie. »Bringt uns sofort zum Strand zurück!«
    Colin schüttelte den Kopf. Er fragte

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