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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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sei, Mandeville ist Spitze. Einige halten ihn für einen Geist. Gerade ist er noch da, und im nächsten Augenblick ist er verschwunden. Ich hatte ihn fast. Aber ich kam zu spät. Ich fand nur noch meine besten Agenten auf seiner Fährte. Tot. Ermordet. Seither habe ich ihn gejagt.« Pymms Stimme klang so erschüttert, dass Colin sich vorstellen konnte, wie der Mann erschauerte. »Und wenn ich ihn finde, wird er zahlen.«
    »Und was hat dieser Mandeville mit Nelson zu tun?«, fragte Colin.
    »Der Mann, von dem ich diese Dokumente erhielt, prahlte damit, dass Mandevilles Befehle ziemlich eindeutig sind.« Pymm legte eine Pause ein, wie um die Spannung zu erhöhen, bevor er fortfuhr: »Sie sollen dafür sorgen, dass Nelson den Franzosen nie wider Probleme macht.«
    Colins Mund wurde trocken. »Die Franzosen wollen Nelson ermorden lassen?«
    Pymms Gesicht nahm einen grimmigen Zug an, und er nickte. »Ja. Ich glaube, das werden diese Dokumente bestätigen.«
    »Warum sollten die Franzosen das Risiko eingehen, dies alles in Dokumente zu schreiben, die jeder lesen kann?«
    Pymm schnaubte. »Neues Regime. Offenbar ist Mandeville in den letzten Jahren nicht bezahlt worden und wollte ihre schriftliche Zustimmung.« Pymms Lippen verzogen sich zu der Andeutung eines Lächelns. »Es erleichtert gewiss meinen Job, wenn keiner dem anderen traut.«
    Colins Gedanken waren immer noch auf Nelson fixiert. »Wann ? Wie ? Wen wollen sie schicken ?« Es war im Augenblick unmöglich, Nelson zu warnen - er hatte über eine Woche Vorsprung, und er hatte erwähnt, dass er vielleicht mit den Hamiltons über Land fahren würde, statt den Seeweg zu nehmen. Colin hatte keine Ahnung, wo er nach Nelson suchen sollte.
    »Aber ich muss ihn warnen«, murmelte er mehr im Selbstgespräch. Er blickte zu Pymm auf, und ein Entschluss keimte in ihm. »Ich muss wissen, wie die Tat geplant ist.«
    Pymm schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Aber wie ich Mandeville und seine Methoden kenne, hat er vermutlich den Killer schon an Ort und Stelle. Jemanden aus Nelsons Gefolge, der bereit ist, ihn zu verraten.«
    Colin starrte ihn an. »Das würde bedeuten ...«
    »Ja, dass es der Mann ist, den Ihr zu entlarven versucht«, fiel ihm Pymm ins Wort.
    »Woher wisst Ihr...« Colin verstummte. »Schon gut. Mein Vater sagte stets, Ihr könntet unter Eid aussagen, welche Farbe die Unterwäsche hatte, die der König an einem bestimmten Tag getragen hat.«
    Pymm zuckte die Achseln, als sei so etwas für einen Geheimdienstler nur ein Kinderspiel. »Und Ihr habt den Ruf, Euch in Situationen zu wagen, auf die Ihr schlecht vorbereitet und für die Ihr schlecht ausgerüstet seid. Wenn Mandeville hinter dieser Sache steht, würde ich empfehlen, sie mir zu überlassen.«
    »Das werde ich nicht tun«, entgegnete Colin. »Es klingt für mich, als könntet Ihr einige Unterstützung brauchen, wenn Ihr so lange gebraucht habt, diesem einen Mann das Handwerk zu legen.« Er verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Als ob Ihr mir jetzt noch etwas nützen könntet«, sagte Pymm. »Die Franzosen wissen offensichtlich alles über Euch.«
    »Euch ist also auch aufgefallen, dass dies heute Nacht höchstwahrscheinlich eine Falle war?«
    »Dass Ihr das Offenkundige erkannt habt, erfüllt mich mit Trost«, erwiderte Pymm. »Und ich hielt Nelson schon für verrückt, weil er Euch losschickte, um für ihn Nachrichtenmaterial zu sammeln. Vielleicht könnt Ihr Euch doch noch als nützlich erweisen.«
    Colin entschied sich, die spöttischen Worte des Mannes zu ignorieren. Sein Vater hatte Pymm als einen der größten Spione bezeichnet, die jemals gelebt hatten. »Wenn ich diesen Bastard in die Hände bekomme, wird man keinen Henker mehr brauchen. Ich gehe nach oben und ändere sofort den Kurs.«
    Pymm hielt ihn am Arm fest. »Habt Ihr in Erwägung gezogen, Captain, dass Mandevilles Agent an Bord dieses Schiffes sein könnte?«
    »Auf der S y baris ?« Colin lachte. »Ich habe jeden Mann an Bord persönlich sorgsam ausgesucht. Ich würde ihnen mein Leben anvertrauen, und ich würde nicht zögern, ihnen auch Nelsons Leben anzuvertrauen.«
    »Ich sprach nicht von Eurer Besatzung, ich meinte Eure Passagiere.«
    »Ich habe keine anderen Passagiere auf diesem Schiff. Das heißt, so war es bis heute Nacht, als wir Euch abholten. Euch und ...« Colins Worte verklangen, als er plötzlich auf all seine vorherigen Überlegungen und Fragen eine undenkbare Antwort fand.
    Georgie.
    Pymm ließ seinen Arm los.

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