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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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Franzosen den Pfad zum Strand gefunden hatten, wimmelte es plötzlich darauf von ihnen. Er sollte diese Frau, ihre Schwester und ihr Gepäck auf den Strand befördern und nicht zurückblicken.
    Der Himmel wusste, wie er gelitten hatte, als er zum letzten Mal eine Frau aus einer Notlage gerettet hatte! Im letzten Jahr war er aus unruhigen Träumen aufgewacht, hatte quälende, verlockende Trugbilder einer bezaubernden Frau gesehen, die ihn bat, sie zu suchen und noch einmal zu lieben.
    Georgie hatte sich genauso verhalten wie diese Frau. Er stellte sich vor, dass mit den Franzosen auf den Fersen seine kleine Hure denselben Schneid gezeigt hätte wie bei Paskims, Brummit und Hinchcliffe auf dem Ball.
    Er sagte sich, dass er sich wenigstens keine Sorgen zu machen brauchte, von dieser Frau angesteckt zu werden, denn sie hatte nichts von Georgies Reizen. Georgie mochte ein bisschen impulsiv und eigensinnig gewesen sein, doch diese Frau war im Vergleich zu ihr eine alte Vettel.
    Und wo, zum Teufel, war ihr Mann?
    Er sollte ihre erbärmliche Haut retten und das nicht Fremden überlassen.
    Aber Co li n sagte sich, wenn er eine solche Frau hätte, wäre er auch versucht, sie für die Franzosen zurückzulassen.
    »Captain«, rief sie. »Kommt Ihr nun mit uns?«
    Co li n knirschte mit den Zähnen. Sein verdammtes Ehrgefühl! Er konnte das lästige Paar ebenso wenig ignorieren wie die Kugeln, die um seinen Kopf pfiffen. Er nickte dem anderen Mann der Crew zu, der das Boot immer noch in der Brandung hielt, und sie pressten die Schultern gegen den Bug und schoben es zurück in die wilde See.
    Als die erste zurückschwappende Welle sie einzuholen begann, sprangen sie ins Boot und jeder nahm ein Ruder. Colin fand sich auf dem Sitz neben der unwillkommenen Passagierin wieder, und er packte das Ende des langen Ruders, das sie hielt, und fügte seine Kraft ihrer hinzu.
    Überrascht stellte er fest, dass sie die Muskelkraft hatte, um das schwere Ruder durch die raue See zu führen. Immer wieder zogen sie das Ruder durch das Wasser und entfernten sich mehr und mehr vom Strand, den jetzt die ersten Franzosen erreichten.
    Die Soldaten feuerten weiterhin auf sie, doch die Dunkelheit und die Brandung verschluckten sie schnell, sodass sie kein Ziel mehr boten.
    »Guter Job, Captain«, rief Mr Pymm. »Wir sind ihnen entkommen.«
    Wenn Colin ebenfalls Erleichterung verspürte, war sie nur kurzlebig. Denn die Soldaten, die am Strand standen, schössen jetzt Raketen ab. Die pfeifenden Geschosse erhellten die Nacht und zogen helle Streifen hinter sich her.
    »Strengt euch an, Männer«, rief Co li n. »Rudert zur Sybaris , als hinge euer Leben davon ab.«
    Neben ihm schwang der Kopf mit der Kapuze herum. »Was habt Ihr gesagt?«
    »Wir rudern zu meinem Schiff. Zur Sybaris .«
    »Zur Sybaris «, wiederholte sie, und der Name kam ihr über die Zunge wie der eines alten Freundes.
    In diesem Moment explodierte eine Rakete über ihren Köpfen und erhellte kurz ihr Gesicht. Er sah ihre vollen Lippen und ein dunkles Augenpaar, dessen Anblick ihm den Atem raubte.
    Georgie. Und doch nicht Georgie.
    Er blickte wieder zu ihr, doch sie hatte den Kopf zu ihrer Schwester gewandt, die breit g r inste.
    »Die Sybaris «, sagte sie noch einmal und schüttelte den Kopf, als könnte sie es nicht glauben.
    Vielleicht hat sie von uns gehört, dachte er. Sein Ruf als Pirat war im Mittelmeerraum weit und breit bekannt.
    Aber sie wirkte kaum besorgt. Eher in gehobener Stimmung.
    Bevor er einen weiteren Blick in ihre Richtung werfen konnte, prallte das Beiboot gegen den Rumpf seines Schiffs.
    »Legt seitwärts an, Jungs«, rief er seinen Männern zu, »Sagt ihnen, sie sollen Schwimmwesten runterwerfen, und zwar schnell.«
    »Wir haben keine Zeit für solchen Unsinn«, sagte die Frau und warf den langen Träger ihres Koffers über ihre Schulter. Als sie den Koffer umklammerte, als enthielte er etwas Wertvolles, Zerbrechliches, glaubte Colin wieder einen sonderbaren Laut zu hören, der wie ein Weinen klang.
    Er schüttelte den Kopf. Wenn man das Rauschen des Regens, den infernalischen Lärm der französischen Raketen und das Gekeife der Frau bedachte, war es fast ein Wunder, dass er überhaupt noch etwas hören konnte.
    Er hatte sich also abermals beim Fantasieren ertappt. Er blickte auf und sah, dass die Frau ihre Schwester zu einem der Taue angehoben hatte, die von der Seite des Schiffes herunterhingen. Bevor er eine Warnung rufen oder es dem Mädchen verbieten konnte,

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