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Heißer Zauber einer Nacht

Heißer Zauber einer Nacht

Titel: Heißer Zauber einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Boyle
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dass er sie zärtlich berührte, und ihr Herz begann in geheimer Freude zu hämmern.
    Oh, wenn sie nur den Mut hätte, über ihre Schulter zu blicken, dann würde sie Gesicht an Gesicht mit ihm sein, dicht genug, um vielleicht einen Kuss zu bekommen ...
    Ob sie es wagte? Natürlich hatte sie den Mut. Sie drehte den Kopf und sah, dass Rafe auf sie herabschaute, liebevolle Wärme in seinen dunklen Augen. Er musste die Einwilligung in ihren Augen gesehen haben, denn er brauchte nur eine Sekunde, um seine Lippen auf ihre zu drücken. Zärtlich, zögernd und langsam.
    Kit glaubte, in den Himmel zu schweben.
    Aber ihr erster Kuss erwies sich als viel zu kurz. Auf dem Deck ertönten Stimmen, und sie fuhren auseinander. Rafe tauchte in die Schatten, und Kit bemühte sich hastig, sich in Ordnung zu bringen. Dabei ließ sie ihren Skizzenblock fallen.
    »Kathleen?«, rief Georgie. »Kathleen? Wo bist du?« Neben Georgie standen der französische Capitaine der geheimnisvolle Fremde.
    Kit nahm Chloe und trat vor, ließ Rafe in seinem Versteck. »Hier, Madame.« Sie ließ ihren kostbaren Skizzenblock zurück und lief über das Deck zu ihrer Schwester.
    »Ah, da ist sie«, sagte Georgie zu dem Capitaine. »Wenn mich die Gentlemen entschuldigen wollen, ziehe ich mich jetzt zurück. Es war ein langer Tag für uns alle.« Sie knickste. »Und noch einmal meinen tiefsten Dank dafür, dass Ihr mich vor diesem englischen Hund gerettet habt.« Sie schritt in königlicher Haltung zu der Leiter, die nach unten führte. »Komm, Kathleen.«
    Als Kit an dem Mann vorbeikam, den Georgie Mandeville genannt hatte, stolperte sie. Er fing sie auf und hielt sie fest.
    »Vorsichtig, Mademoiselle«, sagte er. »Ihr tragt ein kostbares Bündel.«
    »Oui, Monsieur«, murmelte sie und blickte zu ihm auf. In dieser Sekunde sah sie alles, was sie sehen musste.
    Ein Blick in das Gesicht des Mannes - genug, um es sich einzuprägen. Und bei der erstbesten Gelegenheit würde sie die Erinnerung zu Papier bringen.
    Papier ... o nein, ihr Skizzenblock!
    Kit blickte dorthin, wo er höchstwahrscheinlich lag. Sie konnte jetzt nicht zurückgehen, ohne auf Rafes Versteck aufmerksam zu machen, und so wusste sie, dass sie später zurückgehen oder sogar bis zum Morgen warten musste, um den Skizzenblock zu holen.
    Sie seufzte, als ihr der Gedanke kam, dass sich möglicherweise niemand etwas aus ihren Kritzeleien machen würde.
    Abgesehen vielleicht von Rafe. Er hielt sie für ziemlich talentiert. Kit folgte ihrer Schwester nach unten. Sie konnte nur hoffen, dass Rafe ihre Küsse genauso so gut fand wie ihre Zeichnungen.
     
    Colin saß mit dem Rücken an der Wand neben der Tür des Frachtraums. Obwohl sein Körper an unzähligen verschiedenen Stellen schmerzte, waren seine größten Probleme nicht seine angeknacksten Rippen oder sein zerschlagenes Gesicht, sondern sein fehlgeleiteter Bruder und eine Frau.
    Georgie.
    Was führte sie im Schilde? In den vergangenen Stunden hatte er hin und her überlegt, ob sie schuldig war und hatte schließlich mehr Fragen als Antworten gefunden. Nachdem er sich ergeben hatte, hätte sie ihn und die Mannschaft leicht verraten können, doch allem Anschein nach hatte sie das nicht getan.
    Das war eine Tatsache. Ihm war klar, dass die Franzosen immer noch nach Pymms Dokumenten suchten. Nach Papieren, die sie zweifellos aus seinem Versteck gestohlen hatte.
    Und als er sie mit Blicken gebeten hatte, Pymms Identität zu verschweigen, hatte sie der Geschichte, dass er Arzt sei, zusätzliche Glaubwürdigkeit gegeben, indem sie behauptet hatte, er hätte ihr Kind behandelt.
    Nichts von alldem machte Sinn. Denn wenn Georgie eine französische Agentin wäre, hätte sie diese kostbaren Papiere ausgehändigt und wäre im Nu von der beschädigten Sybaris weg gewesen.
    Dennoch war sie da. Konnte er sich in ihr geirrt haben?
    Er schüttelte den schmerzenden Kopf.
    »Colin? Colin? Bist du da drin?«, flüsterte eine Stimme durch das Gitter in der Tür.
    Er setzte sich auf und mühte sich auf die Füße. »Rafe?« erwiderte er leise genug, damit der Wächter nicht aufwachte, der auf seinem Posten eingeschlafen war.
    Erleichterung stieg in ihm auf. Das war seine andere Furcht gewesen: Sein Bruder war nicht unter den Gefangenen gewesen, die in den Frachtraum gebracht worden waren, und das konnte nur bedeuten ... Colin hatte nie glauben wollen, dass sein jüngster Bruder zu den Vermissten zählte. Jetzt hätte er jubeln können, als er seine Stimme hörte. »Du

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