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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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reizte.
    »Du bist zu großzügig, Morgana«, sagte er, obwohl ihm eine sehr viel schärfere Abfuhr auf der Zunge lag. Er würde sich jedoch hüten, eine Maja von Morganas Macht zu kränken. »Ich würde nicht einmal im Traum daran denken, eine solche Forderung an dich zu stellen. Grace’ Hand genügt mir völlig.«
    Für einen Moment starrte sie mit großen, fassungslosen Augen zu ihm auf, als könnte sie nicht glauben, dass er es wagte, sie zurückzuweisen.
    Dann stieß sie ein schroffes Lachen aus, und die Wellen unbeherrschter Wut, die von ihr ausgingen, als sie sich erhob, waren von einer solchen Heftigkeit und Hitze, dass selbst der kampferprobte Lance zusammenzuckte. »Du bist also doch in sie verliebt!« Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch und ließ sich in den Sessel dahinter fallen. »Oh, das ist ja wirklich köstlich! Meine Enkelin hat den Killer und besten Hengst des Hohen Rates in die Knie gezwungen!«
    Lance biss die Zähne zusammen und schluckte einen zornigen Widerspruch hinunter. »Ich will ihre Hand, Morgana.«
    Die Hexe taxierte ihn mit glitzernden Augen. »Wirst du dann den Treuebund mit ihr schließen?«
    Eine telepathische Verbindung mit Grace eingehen, damit sie jederzeit an seinen Geist rühren konnte? Bis er noch empfänglicher für sie wurde, als er es ohnehin schon war? Lance wusste sehr gut, was eine Hexe mit dieser Art von Macht bewirken konnte. Er hatte Guineveres Spielchen mit Artus jahrhundertelang beobachten können. »Das halte ich für eher unwahrscheinlich.«
    »Ihre Gabe ist stark, Lance«, erklärte Morgana in warnendem Ton. »Grace wird vielleicht nicht damit umgehen können ohne deinen Halt.«
    »Ihre Gabe mag stark sein, aber sie selbst ist stärker. Wirst du mich sie nun heiraten lassen oder nicht?«
    »Ich sagte doch schon, dass ich andere Pläne mit ihr habe.«
    »Dann rühre ich sie nicht mehr an, bis du deine Pläne änderst.«
    Morgana lachte. »Warte nicht mit angehaltenem Atem, Lancelot du Lac.«
    »Das würde ich dir auch nicht raten«, gab er schroff zurück.
    Dann wandte er sich ab und ging. Er hatte kaum die schwere Eichenholztür hinter sich zugezogen, als etwas Schweres dagegenprallte, das die aufgebrachte Hexe ihm hinterhergeworfen hatte.
    Grace lag zusammengerollt auf ihrem Bett und beobachtete die morgendlichen Sonnenstrahlen, die durch die Fenster drangen. Sie trug noch immer den Morgenmantel, den sie in Lance’ Schlafzimmer übergezogen hatte. Das Gefühl des Samtes an ihrer Haut war herrlich sinnlich; der weiche Stoff erinnerte sie an Lance, wie er ihre nackte Haut gestreichelt hatte, und verströmte seinen verführerischen maskulinen Duft.
    Gott stehe ihr bei, aber sie war nie wirklich über ihn hinweggekommen. Und wie sollte sie ihn abweisen, wenn er das nächste Mal zu ihr kam, ganz Sünde und Verführung, in zweihundert Pfund pure Muskelkraft verpackt?
    »Du steckst in Schwierigkeiten, Mädchen«, sagte sie zu sich selbst.
    Kaum waren die Worte über ihre Lippen, begann die Welt verrückt zu spielen.
    Licht stach in ihre Augen, blendend grelles Licht, begleitet von einem Wirbel dunkler, krankhafter Emotionen – Lust, Hass und dem Drang, ein anderes menschliches Wesen sich vor Schmerzen winden und sterben zu sehen.
    Wahnsinn.
    Sie lehnte an der Stoßstange eines Wagens und beobachtete eine blonde Frau, die mit wippenden Brüsten unter ihrem dicken Sweatshirt in ihre Richtung lief.
    Grace erkannte zwei Dinge zugleich: Diese Frau war das Mädchen, das sie in ihren Visionen gesehen hatte, und sie beobachtete die blonde junge Frau durch die Augen eines Mannes, der die Absicht hatte, sie zu töten.
    Er malte sich schon aus, wie er sie foltern würde, bis sie sich vor Qualen wand. In seinem Kopf konnte er bereits ihre Schreie hören. Und er hatte eine Erektion.
    Grace, die in der Vision gefangen war, schrie eine Warnung, obwohl sie wusste, dass das Mädchen sie nicht hören konnte.
    Die kleine Blonde war so bemüht, ihr morgendliches Training hinter sich zu bringen, dass sie nicht einmal bemerkte, dass der Tod sie auf dem sonnigen Bürgersteig erwartete. Regungslos wie eine Schlange sah er der blonden jungen Frau beim Laufen zu, so wie er sie schon tagelang beobachtete. Er wusste, dass sie jeden Morgen zu dieser Zeit dieselbe Fünf-Meilen-Strecke lief. Er hatte die Falle hier errichtet, wo die Studentin schon fast wieder bei ihrem Wohnheim war und zu müde, um viel Gegenwehr zu leisten, wenn er sie sich schnappte.
    Mit flatterndem blonden Haar trabte sie

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