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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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schickten sie einen anderen Magus zu ihr, um es zu beenden.«
    »Aber warum? Warum hatte denn keiner eine Vision oder so etwas?«
    »Vision!«, schnaubte Lance. »Jeder mit einem Fünkchen Verstand hätte das kommen sehen müssen. Doch sie war Parzivals Tochter, und er war fest entschlossen, dass sie die Gabe erhalten sollte.«
    »Während Morgana sie Mom nicht einmal geben wollte, um ihr das Leben zu retten.« Gedankenverloren strich Grace mit dem Zeigefinger durch das feine dunkle Haar an Lance’ muskulöser Brust. »Nach Clarice … Ich wollte es nicht zugeben, aber da verstand ich, warum Morgana sich weigerte, meiner Mutter zu helfen. Die Gabe hätte Mom genauso zerstört. Es gab Dinge, die … ihr Leben bestimmten. Sie hatte ein Drogenproblem. Sie sagte ständig, dass sie aufhören wolle, doch sie hat es nie geschafft. Hätte Morgana ihr die Gabe verliehen, wäre sie wahrscheinlich völlig durchgedreht. Ich konnte es einfach nur nicht zugeben.«
    Lance legte den Kopf ein wenig schief, um Grace ansehen zu können. Sein Blick war ruhig und verständnisvoll. »Und du hattest Angst, dass Morgana nachgeben könnte.«
    »Ja. Und ich fühlte mich so schuldig, Lance! Das war der wahre Grund, warum ich so wahnsinnig wütend auf Morgana war.« Sie wich seinem prüfenden Blick aus. »Tief im Innersten befürchtete ich, dass Mom den Verstand verlieren würde wie Clarice – und du nicht da sein würdest, um mich zu retten. Und ich hasste mich dafür, dass ich so dachte. Sie war meine Mutter. Ich hätte das Risiko auf mich nehmen müssen.«
    »Warum? Keiner von uns anderen war bereit dazu.« Er strich Grace tröstend übers Haar. »Du hattest vollkommen recht. Die Gabe hätte deiner Mutter den Verstand geraubt. Sie wäre für uns alle eine Gefahr gewesen.«
    »Was ich natürlich auch nicht wollte.« Sie stützte sich auf die Ellbogen auf, um Lance prüfend in die Augen zu sehen, und suchte … sie war sich selbst nicht sicher, was. »Ich habe Clarice’ Bewusstsein angerührt, Lance, und was ich dort sah, erschreckte mich zu Tode. So will ich nicht enden.«
    »Das würdest du auch nicht. Du hast eine Kraft in dir, die an der Gabe nicht zerbrechen wird. Du bist eine von denen, die damit umgehen können.«
    »Sei dir da mal nicht so sicher.« Sie legte eine Faust an seine Brust und stützte nachdenklich das Kinn darauf. »Ich habe heute einen Mann verhaftet, der bei einem Autounfall eine Vierjährige getötet hatte, weil er betrunken gefahren war. Und für diesen Mistkerl war es nicht schlimmer, als hätte er einen Hund überfahren. Es hat mich meine ganze Kraft gekostet, nicht die Waffe zu ziehen und ihm eine Kugel in die Stirn zu jagen.« Seufzend setzte sie sich auf und ließ die Schultern hängen. »Lance, mir kann man nicht einmal eine Neun-Millimeter Smith & Wesson anvertrauen, geschweige denn eine direkte Leitung zu den Energien des Mageverse!«
    »Hast du ihn erschossen?«
    »Natürlich nicht, aber …«
    »Dann kann man dir vertrauen. Der Punkt ist nicht, ob du versucht bist, etwas zu tun, sondern ob du der Versuchung nachgibst.«
    Grace lachte auf. »Ja, und der habe ich nachgegeben, seit ich dir begegnet bin.«
    »Erfreulicherweise«, erwiderte er mit einem breiten Grinsen, bevor er etwas ernster hinzufügte: »Im Übrigen ist das nicht das Gleiche, Grace. Vergiss nicht, dass ich seit sechzehnhundert Jahren Majae die Gabe empfangen sehe. Ich vermag inzwischen zu erkennen, wer damit umgehen kann und wer nicht. Du kannst es.«
    Grace verließ das Bett und hob Lance’ Morgenmantel vom Boden auf. »Aber ich will es nicht.« Mit hektischen Bewegungen zog sie den Mantel über und verknotete den Gürtel. »Ich will weder die Macht noch die Verantwortung, ob ich nun damit umgehen kann oder nicht. Und schon gar nicht will ich mich für den Rest der Ewigkeit in Machtspielchen des Obersten Gerichts verwickelt sehen.«
    Nun stützte er sich auf einen Ellbogen, um ihren Blick zu suchen. »Man bekommt nicht immer, was man will, Grace.«
    »Diesmal werde ich es bekommen.« Sie wandte sich in Richtung Tür, fest entschlossen, den nächsten magischen Generator zu finden und mit seiner Hilfe heimzukehren. »Und halte dich verdammt noch mal in Zukunft von mir fern.«
    Bitte .
    Lance lag auf den Fellen und starrte zu der Zimmerdecke hoch. Vielleicht hätte er Grace folgen sollen, aber nach den letzten Minuten brauchte er den Abstand genauso sehr wie sie.
    Kurz darauf hörte er das verräterische Brausen und Zischen von sich

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