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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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vorbei. Er ließ sie noch einen Schritt machen, bevor er sich von hinten auf sie stürzte, den chloroformgetränkten Lappen aus der Tasche zog und ihn ihr auf Mund und Nase drückte. Erschrocken schrie sie auf und sog die Droge damit ungewollt noch tiefer in ihre Lunge. Und er war schnell, zerrte sie trotz ihres – wenn auch schwachen – Widerstandes zu seinem Wagen, öffnete den Kofferraum mit der Funkfernbedienung und warf die junge Frau hinein. Triumphierend und heiß und hart vor Lust, blickte er in ihr regloses Gesicht und schlug den Kofferraumdeckel zu.
    Als Grace wieder zu sich kam, stand sie einige Schritte von ihrem Bett entfernt und schwitzte und zitterte am ganzen Leib.
    Gott stehe ihr bei, denn sie konnte ihn noch immer spüren. Und wusste, was er vorhatte.
    Er würde mit der jungen Frau spielen, ihre Angst verschärfen und sich an ihrem Schmerz und seiner Macht ergötzen. Und dann, irgendwann in dieser Nacht, würde er sie töten.
    So wie all die anderen.
    Grace schaffte es kaum ins Badezimmer, bevor sie sich erbrach.

6. Kapitel
    W as soll das heißen, du kannst da nicht eingreifen?«, fragte Grace und starrte Morgana an, die an ihrem auf Hochglanz polierten Schreibtisch saß. Mithilfe des magischen Steingenerators, den Lance in ihrem Wohnzimmer zurückgelassen hatte, hatte Grace sich nach Avalon versetzen lassen. »Wenn du mir nicht hilfst, ihn zu finden, wird dieser Perverse das Mädchen zu Tode quälen!«
    »Ich würde dir ja helfen, wenn ich könnte, aber ich kann es nicht«, knurrte die Hexe. »Erstens ist es heller Tag in Tayanita, und du weißt, wie das Tageslicht die Mageverse-Energien beeinträchtigt. Es ist nahezu unmöglich, einen Zauber zu wirken, wenn die Sonne auf deiner Erde am Himmel …«
    »Wenn wir bis zum Dunkelwerden warten, ist das Mädchen tot!«
    »Und zweitens gibt es sechs Milliarden Hirne da draußen«, fuhr Morgana fort, ohne Grace’ Einwand zu beachten. »Wie kannst du da von mir erwarten, mich auf das eines Mannes zu konzentrieren, dessen Geist ich bisher nicht mal angerührt habe?«
    »Weil ich Kontakt zu ihm hatte und ich nicht mal die Gabe habe! So wahnsinnig schwierig kann das also nicht sein.«
    Die Maja rieb sich mit beiden Händen die Schläfen und seufzte, als bemühte sie sich um Geduld. »Grace, jeder Geist ist wie ein Radio …«
    »Die alle auf verschiedenen Frequenzen senden«, unterbrach Grace ungeduldig. »Das ist mir klar, verdammt noch mal! Aber wenn ich ihn spüren kann, verstehe ich nicht, wieso du es nicht können solltest. Vor allem wenn man bedenkt, wie mächtig du doch bist!«
    Morgana warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Zum einen muss dieses Ungeheuer, von dem du sprichst, ein besonders starker ›Sender‹ sein. Zum anderen hast du anscheinend das enorme Pech, seine geistige Frequenz zu teilen, nachdem der Kontakt mit Lance latente Aspekte deiner Gabe zutage gebracht hat.«
    »Dann rühr meinen Geist an und sieh, ob du nicht auch den seinen finden kannst.«
    Die Hexe schüttelte den Kopf. »Das wird nicht funktionieren.«
    »Versuch es!«
    Morgana seufzte und kam um ihren Schreibtisch herum, um ihre kühlen Finger an Grace’ Gesicht zu legen. Als diese zu ihrer Großmutter aufschaute, erweiterten die Pupillen der Hexe sich zu großen schwarzen, von kleinen Lichtblitzen erhellten Seen. Trotz ihrer nur allzu lebhaften Erinnerung an das letzte Mal, als eine Maja an ihren Geist gerührt hatte, zwang Grace sich, stillzuhalten und ihre telepathischen Fühler nach dem Entführer auszustrecken. Ganz schwach nur konnte sie ihn spüren, eine dunkle, bösartige Präsenz …
    Morgana zog abrupt die Hand zurück. »Bei Merlins Gabe – das ist übel!«
    »Hast du ihn gespürt? Wo ist er?«
    Die Hexe schüttelte den Kopf und schnippte mit den Fingern wie jemand, der etwas Ekliges und Klebriges daran loswerden will. »Ich spürte … jemanden, der durch und durch verdorben ist. Aber ich weiß genauso wenig, wo er ist, wie du. Vielleicht nach Sonnenuntergang, wenn die Strahlung nicht mehr stört, könnte ich …«
    »Bis dahin ist die Studentin vielleicht schon tot.« Grace ballte die Hände zu Fäusten. »Außerdem will ich sie befreien, bevor er sie noch mehr quälen kann.«
    »In dem Fall ist deine beste Chance, die Gabe anzunehmen und das Mädchen selbst zu finden. Und angesichts der Verbindung, die du bereits zu dem Mörder hast, könntest du ihn vielleicht schon finden, solange die Sonne noch am Himmel steht.«
    Grace fröstelte bei der Erinnerung an

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