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Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Heißes Blut: Anthologie (German Edition)

Titel: Heißes Blut: Anthologie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Knight , Emma Holly , Christine Feehan , Maggie Shayne
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es eine Frau war.
    Regungslos verharrte er, doch sein Verstand arbeitete wie wild. Hatten seine Peiniger es geschafft, einen Weg zu finden, ihre Gedanken abzuschirmen? Die meiste Zeit waren sie durch seine eigene Schwäche ohnehin geschützt. Am helllichten Tag war er hilflos und verwundbar, und bei Nacht waren sie bisher schlau genug gewesen, sich von ihm fernzuhalten. Obwohl sie ihm sein Blut und seine Kraft genommen hatten, war er geistig doch noch stark genug, um einen der Männer unter seine Kontrolle zu bringen, falls sie sich nachts in seine Nähe wagen sollten. Und dies war seine Chance, zu entkommen oder einen Weg zu finden, sein Leben zu beenden, bevor sie ihn gegen seine eigene Spezies verwenden konnten.
    Wieder tastete er den Geist der einzelnen Person ab, die sein Gefängnis betrat. Tatsächlich, es war eine junge Frau. Riordan hielt die Augen geschlossen, sparte seine Kraft und wartete auf diesen einen Moment, der, wie er wusste, kommen würde. Dann würde er ihre geistigen Barrieren überwinden und in jeden Winkel ihres Kopfes eindringen, bis er sie voll und ganz unter Kontrolle hatte. Er würde die Frau zwingen, seinen Befehlen zu gehorchen. Flucht oder Tod, eine andere Wahl hatte er nicht. Er konnte nun ihren Duft wahrnehmen, der frisch und sauber war und an Wildnis und Natur erinnerte. An den Regenwald nach einem reinigenden Platzregen, an exotische Blumen und noch etwas anderes – etwas Wildes, nicht ganz Menschliches. Riordan spürte, wie seine Muskeln sich bei diesem fremden Geruch anspannten, wie sein Puls sich beschleunigte und Hitze ihn durchflutete, aber er hielt sich unter Kontrolle, so gut er konnte.
    Nichts konnte seinen Angriff abwenden. Es war der erste Fehler, den einer von ihnen machte, und den würde er sich zunutze machen. Der Dämon in ihm versuchte auszubrechen, als er dem stetigen Pochen ihres Herzens und dem Rauschen des Blutes in ihren Adern lauschte. Grenzenloser, unerträglicher Hunger nagte an ihm, doch er wartete reglos ab und horchte auf ihre leichten Schritte. Sie verursachten kaum ein Geräusch, aber er konnte ihre Aufregung, die leise Furcht und das Adrenalin riechen. Die Frau kam näher.
    Schlagartig verstummte das Geräusch, und sie rang entsetzt nach Atem. »O nein!« Sie machte eine schnelle Bewegung auf ihn zu, und Riordan hörte Kleider rascheln. Der Schock und Schreck in ihrer Stimme waren nicht zu überhören gewesen. Sie hatte ihn hier nicht erwartet.
    Der furchtbare Anblick, der sich Juliettes Augen bot, war fast nicht zu glauben. Der Mann, der in seinem eigenen Blut lag, war unvorstellbar blass, und die schweren Ketten um seine Brust schienen sich buchstäblich in sein Fleisch hineingefressen zu haben. Auch seine Hände steckten in Handschellen, die so eng waren, dass aus einer Vielzahl von Wunden Blut heraussickerte. Es war kaum zu glauben, dass er so sehr litt und trotzdem noch am Leben war, und deshalb hockte Juliette sich neben ihn und tastete nach seinem Puls.
    Riordan öffnete die Augen, um sie anzusehen, wie sie neben ihm kauerte, ohne sich auch nur im Geringsten um das Blut zu scheren, das ihre Kleidung beschmutzte, als sie sich zu ihm vorbeugte. Ihre Finger legten sich sanft an seinen Nacken, und ihre großen, regelrecht türkisfarbenen Augen waren voller Mitgefühl. »Wer hat Ihnen das angetan?« Noch während sie die Frage flüsterte, nahm sie ein kleines Instrument von einem Werkzeuggürtel an ihrer Taille, um das Schloss an seinen Handschellen zu öffnen. Dabei achtete sie darauf, nicht in die Kameras zu blicken, die auf ihn gerichtet waren.
    »Wir haben nicht viel Zeit. Können Sie gehen? Sie werden uns Wachen hinterherschicken, und dann werden wir rennen müssen.« Er war ein großer Mann, und Juliette glaubte nicht, dass sie auch nur den Hauch einer Chance hatte, ihn hinauszubringen, wenn er nicht laufen konnte. Sie würde es jedoch versuchen. Juliette war in dem Glauben hierhergekommen, es mit einem Forschungslabor für exotische Dschungelkatzen zu tun zu haben. Nie im Leben hätte sie erwartet, einen halb toten, allem Anschein nach gefolterten Mann in diesem Gebäude eingesperrt zu finden. Sie hatte noch niemals so viel Blut, so ein schwer gezeichnetes Gesicht und solch brennende Augen gesehen. Die Handschelle löste sich von seiner linken Hand, und Juliette beugte sich um ihn herum zu seiner anderen vor.
    Ihr Haar fiel ihr dabei wie ein seidiger Wasserfall blauschwarzer Strähnen ins Gesicht. Verblüfft darüber, wie deutlich die

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