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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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und ich wußte nicht, ob das ein gutes Zeichen war oder nicht. Aber wenn er kooperierte, würde mehr als nur sein Genie zum Tragen kommen. Schließlich lebte der Loghyr schon ziemlich lange. Vielleicht war etwas aus der Vergangenheit der Schlüssel zum Horror von heute. Das war schon einmal vorgekommen.
    Es gibt Greuel, die in langen Zyklen wiederkehren, wie die siebenjährigen Heuschreckenplagen, und die dabei einige Generationen überspringen. Sollten diese Morde auf das Konto von Anhängern eines Kultes gehen, gehörten sie vielleicht zu einem Zyklus.
    Der Tote Mann sagte zwar nichts, aber er lauschte aufmerksam und stöberte in unseren Gehirnen herum. Zwar ist er dabei außerordentlich subtil, aber ich merke, wenn er es tut. Falls ich aufmerksam genug bin.
    Garrett. Sollen wir jede Heuchelei beiseite lassen? Sollen wir darauf verzichten, dem anderen auf die Nerven zu gehen? Ich kann zwar noch nicht direkt zugeben, daß wir dieses Monster verfolgen sollten, aber die Lage bedarf einer sehr gründlichen Prüfung.
    »Wenn du dich erwachsen benimmst, kann ich das auch.«
    Block sah mich merkwürdig an. Er hatte die Bemerkung des Toten Mannes nicht mitbekommen. Der Loghyr kann das, wenn er will. Es macht unsere Unterhaltungen manchmal ziemlich unheimlich.
    Ausgezeichnet. Ich werde meine Sorge um dein Seelenheil für den Moment beiseite legen.
    O Junge. Er würde es mir nicht durchgehen lassen. Diese Frauen hatten seine Vernunft beleidigt. Er haßt Leute, die religiöse Überzeugungen kritiklos übernehmen. Unterhält er sich mit mir, verbirgt er es meistens, aber für gewöhnlich verachtet er den größten Teil der Menschheit. Wir Menschen sind von wer weiß wie vielen empfindungsfähigen Spezies auf dieser Welt die einzige, die verbissen an Dinge glaubte, die sich der Logik und dem gesunden Menschenverstand als unerklärlich darstellen. Unter anderen Rassen werden die, die ins Nimmerleinland des Wunschdenkens stolpern, für verrückt erklärt und so behandelt, wie wir Kläffer Amato behandeln. Vielleicht sogar noch grober. Andere Rassen machen aus ihren Verrückten keine Priester, geben ihnen kein Geld und folgen ihnen auch nicht auf Gedeih und Verderben, ganz gleich, wohin sie einen führen.
    »Ich gehe davon aus, daß Sie mit der Angelegenheit klarkommen, Garrett.« Block war das reinste Nervenbündel. So reagieren die meisten Leute in der Nähe des Toten Mannes. Er hat einen einschlägigen Ruf, und den auch keineswegs unverdient. Allein seit ich ihn kenne, hat er einige verblüffende Kabinettstückchen geliefert.
    »Wir denken darüber nach.« Ich kämpfte noch mit mir. Faulheit und das Bedürfnis, nicht schon wieder in einen bizarren Fall verwickelt zu werden, rangen mit meiner Verrücktheit. Die Verrücktheit siegte mit einer Nasenlänge Vorsprung. Der Weiße Ritter hatte zu lange in der Waffenkammer geschmort, und seine einzige gute Tat seit langem war die Rettung von Kains unheimlicher Tochter gewesen. Aber der Weiße Ritter hatte eine Schwäche. Zwar hat er nichts dagegen, sein rostiges Schwert gegen einen sichtbaren Ganoven zu schwingen, aber er haßt es, einen Gauner erst aufspüren zu müssen. Die Aussicht auf viel Lauferei beerdigt seine Entschlossenheit schneller, als jede Drohung irgendwelcher Schläger es könnte. Und dieser Fall roch nach viel Lauferei. Sehr viel Lauferei.
    Entspann dich, Garrett. So schlimm, wie du es erwartest, wird es vermutlich gar nicht. Ich sah, wie Block zusammenzuckte. Also hatte der Tote Mann ihn diesmal mit einbezogen. Hauptmann Block. Ich spüre, daß für Sie sehr viel von dem Ergebnis der Ermittlung abhängt, die Sie vorhaben.
    Block wurde blaß und lief um die Augen grün an. Eine Stimme direkt im Kopf wahrzunehmen ist nicht gerade eine beruhigende Erfahrung. Nicht beim ersten Mal. Und schon gar nicht, wenn man jemand ist, der bis ins Mark korrupt ist und nicht will, daß es herauskommt und jeder es erfährt. Daran, wie rasch er sich erholte, konnte man abschätzen, wie stark sein Kummer und seine Entschlossenheit waren. »Ja. Wir bekommen viel Druck aus der Oberstadt. Und er wird mit jedem dieser blöden Weiber, die sich umlegen lassen, immer stärker.«
    Glauben Sie, daß es noch mehr Opfer geben wird?
    »Allerdings. Und Sie?«
    Ich glaube, damit liegen Sie richtig. Der Tote Mann benahm sich jetzt rein geschäftsmäßig. Die Morde werden sich fortsetzen, und zwar in immer kürzeren Abständen, bis die Verantwortlichen vernichtet sind. Ich vermute, wir müssen hier gegen

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