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Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke

Titel: Heisses Gold im Silbersee - Duell im Morgengrauen - Schüsse aus der Rosenhecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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war er zu sehr mit
seinem Problem beschäftigt?
    Ebbüls Nase
zuckte etwas. Eine gewaltige Nase. Und ein Geiergesicht — aber mit einer
gewissen Klasse. Das ‘von’ zwischen Vor- und Familiennamen hatte sicherlich die
Lebensweise geprägt.
    War der
ehrlich? Hatte er Geld?
    „Ich werde
nachforschen“, sagte Ebbül — zu allen gewandt. „Vielleicht habe ich Erfolg. Wir
werden sehen.“
    Er nickte
Doris zu und lächelte dabei mit den Oberzähnen. Abwenden wollte er sich — und
‘ne Mücke machen. Aber so schnell entkam er Tim nicht.
    „Uns ist
völlig klar“, meinte der Anführer der TKKG-Bande, „daß jetzt Ihre Gedanken nur
um die Ermittlung kreisen. Aber Sie kamen doch sicherlich her, um vielleicht
einen günstigen Kauf zu tätigen. Ja?“
    Ebbül
nickte. Doch seine Miene kühlte ab.
    „Nun“, Tim
lächelte, „vielleicht besteht noch ein gewisses Interesse. Wir sind nämlich
hier, um einen zahlungskräftigen Käufer aufzutreiben, der das Geschäft seines
Lebens machen könnte. Es handelt sich um den Antiquitäten-Privatbesitz einer
hochbetagten Dame. Sie möchte alles verkaufen, um den Erlös als mildtätige
Spende zu verwenden. Frau von Prünf ist keine Geschäftsfrau. Deshalb managen (vermitteln) wir das für sie.“
    „Kriegt ihr
Prozente?“ fragte Doris spitz.
    „Wo denken
Sie hin?“ schmetterte Gaby sie ab. „Wir sind keine Geschäftemacher. Uns geht es
um die gute Sache. Nur darum! Sind Sie interessiert? Frau von Prünf verkauft
auch an Sie.“
    „War nicht
so gemeint“, Doris lächelte und bemühte sich um Versöhnung. „Aber für
Gotteslohn geschieht meistens nichts. Da seid ihr die Ausnahme. Nein, ich
glaube, wir brauchen nichts. Unser Warenbestand ist enorm.“
    Tim hatte
Ebbül beobachtet.
    Täuschte er
sich? Oder hatte bei dem tatsächlich das Augenlid geflackert, das linke, als
der Name Prünf fiel?
    Jetzt
ruhten die Züge des Geiergesichts wieder still wie ein Bergsee. Keine weitere
Regung. War wohl ein Irrtum.
    Ebbül
strich sich über die Mundwinkel.
    „Nach dem
Einbruch damals und der Beraubung bin ich vorsichtig geworden. Meine
Sammelleidenschaft ist ein wenig erloschen. Ich glaube nicht, daß ich der
richtige Interessent für euch bin. So, und jetzt kümmere ich mich erstmal um
die Herkunft der Schale.“
    Damit
putzte er die Platte. Forschen Schritts strebte er zum Ausgang.
    Gaby ließ
sich von Doris die chinesische Schale zeigen.
    „22 000
Mark“, meinte Gaby, „sind ein stolzer Preis. Kann man da noch was
runterhandeln?“
    „Etwas,
vielleicht. Willst du sie kaufen?“
    Pfote
lachte. „Sehe ich so aus?“
    Bevor Doris
antworten konnte, sagte Tim: „Du siehst aus wie der kostbarste Schatz der Welt.
Und das bist du ja auch.“
    Gaby legte
die Fingerspitzen an ihre Lippen, dann an seine.
    „Ihr
versteht euch wohl gut?“ lächelte Doris.
    „Wenn wir
uns nicht zanken“, antwortete Gaby, „sind wir ein Herz und eine Seele. Willi,
paß auf! Gleich fällt die Schale runter.“
    Klößchen
drehte sie zwischen den Fingern. Sie gefiel ihm nicht besonders.
    „Den
chinesischen Geschmack“, meinte er, „habe ich offenbar nicht drauf. Was sollte
ich mit dem Ding? Als Kakao-Kanne ungeeignet. Schokolade kann man auch nicht
drin aufbewahren. Und dafür soviel Geld lockermachen? Ich glaube, Fräulein
Müller, auf der bleiben Sie sitzen. Ach so, hähähäh! Als Nachttopf ist sie auch
nicht zu empfehlen.“

    „Du bist
wohl der Witzbold?“ erkundigte sich Doris.
    „Nur wenn
er satt ist“, erwiderte Karl. „Ich hätte mal eine Frage: Wie häufig fallen
Kunst- und Antiquitäten-Händler eigentlich auf Fälschungen herein?“
    „Oft!“
sagte Doris. „Die Fälscher gehen heutzutage so raffiniert vor, daß sich selbst
Fachleute irren. Da werden Bilder für echt erklärt, sind aber nicht 300 Jahre
alt, sondern nur drei. Am schlimmsten ist es mit den antiken Möbeln. Die
Nachfrage ist riesig. Soviele Möbel gab es in den vergangenen Jahrhunderten gar
nicht — wie jetzt verlangt wird. Das hat natürlich die Ganoven auf den Plan
gerufen. Gefälschte Möbel überschwemmen zur Zeit den Markt. Auch sie sind
hervorragend gefälscht. Es scheint da eine richtige Holzwurm-Mafia zu geben.“
    Erstaunt
bemerkte Tim, daß seine Freundin wie elektrisiert war. Aufregung rötete ihr die
Wangen.
    Gaby war
fast atemlos, als sie wissen wollte: „Holzwurm-Mafia — das ist ja interessant.
Was tut die?“
    „Anfangs
haben die Ganoven Holz künstlich alt gemacht und dann antike Möbel

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