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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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auf die Füße und
hob sie auf. Gray kam auf die Füße und begann, auf Alex zuzugehen. Er
schaute nicht zu Faith hinüber, die am Boden lag. Er hätte es nicht ertragen,
wenn sie ... Bei dem Gedanken, daß er sie verlieren könnte, zog sich alles in
ihm vor Schmerz zusammen. Angst und Wut verbanden sich in seiner Brust. Alex'
Tod stand in Grays Gesicht geschrieben, während er sich auf ihn zubewegte.
    »Nicht«, bettelte Alex und trat ein paar Schritte zurück. »Gray,
bitte laß mich nicht auch noch auf dich schießen.«
    »Du Schwein!«
    Der Schrei kam aus dem Nichts. Vom Schein des
Feuers geblendet, konnte Gray erst nichts erkennen. Dann sah er Monica im
Dunkeln stehen. Sie war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, weswegen man sie
nicht hatte sehen können. Das Gesicht seiner Schwester war kalkweiß, und ihre
Augen glühten.
    »Du Schwein!« schrie sie noch einmal und stürzte wie ein Blitz auf
Alex zu. Im Schein des Feuers glänzte der Revolver in ihrer Hand. »Die ganzen
Jahre hast du mich gevögelt ... und dir vorgemacht, ich wäre Mama ... und
dabei hast du meinen Vater umgebracht!«
    Vielleicht spürte Alex, daß Monica abdrücken würde. Vielleicht
war er aber auch nur über ihr plötzliches Erscheinen und ihre Attacke
erschrocken, jedenfalls drehte er sich zu ihr um. Wieder stürzte sich Gray auf
ihn, mit einem warnenden Schrei auf den Lippen. Ihm war jedoch vollkommen klar,
daß er genau wie eben schon Alex nicht rechtzeitig erreichen würde.
    Monica schloß die Augen und drückte ab.

20
    »Der gemeine Hund«, wisperte Monica mit angestrengter, tonloser
Stimme. »Der gemeine Hund.«
    Faith saß mit Monica im Polizeiwagen, legte
den Arm um sie, wenn sie weinte, und ließ sie einfach reden. Die Tür auf ihrer
Seite hatte man offengelassen, während die auf Monicas Seite geschlossen war,
was einem Kompromiß in der Gesetzesauslegung entsprach. Monica schien es
gleichgültig, daß die Tür auf ihrer Seite keine Griffe hatte. Sie stand unter
Schock und zitterte, obwohl die Nacht auch ohne das Feuer noch heiß genug war.
Sheriff McFane hatte vorsichtig ein Laken über sie gebreitet.
    Faith schaute durch die geöffnete Tür und
fühlte sich immer noch ein wenig betäubt. Es war alles so rasend schnell
gegangen. Das Haus war vollkommen zerstört. Alex hatte rund um das Haus Benzin
ausgeschüttet und es dann angezündet. Sie hatte innen wie in einer Falle hocken
und keinen Ausweg finden sollen. Und wenn sie es doch irgendwie nach draußen
geschafft hätte, so hätte er mit gezückter Pistole bereitgestanden. Man hätte
geglaubt, daß sie von dem unbekannten Drohbriefschreiber ermordet worden wäre,
und da er nicht der Urheber dieser Briefe war, fühlte er sich sicher. Grays
Wagen, der ja hinter dem Schuppen geparkt war, hatte Alex in der Dunkelheit
nicht bemerkt. Als dann Gray aus dem brennenden Haus getorkelt war, hatte er
Alex' sorgfältiger Planung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Grays
Anwesenheit hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworden. Ausgerechnet Gray, den
er wie einen Sohn liebte. Jetzt jedoch konnten sie nur noch darüber spekulieren,
wie sich Alex aus diesem Dilemma befreit hätte.
    Ihr vor dem Haus geparkter Wagen war ebenfalls vollkommen
zerstört. Da sie keinen Schlüssel gehabt hatte, um ihn wegzufahren, hatte sie
zusehen müssen, wie ein Stück Mauer darauf gefallen und ihn in Brand gesetzt
hatte. Grays Jaguar hatte man in sicherer Entfernung am Straßenrand geparkt.
Der Schuppen stand noch. Sie starrte ihn durch die Rauchschwaden hindurch an.
Vielleicht konnte sie ja dort die Nacht verbringen, dachte sie mit grimmigem
Humor.
    Ihr kleiner Vorgarten war voller Menschen: der Sheriff und seine
Leute, die freiwillige Feuerwehr, Leute von der Ersten Hilfe, der
Leichenbeschauer und die Zuschauer. Der Himmel allein wußte, was so viele Leute
zu dieser Zeit noch auf der Straße trieben, aber die meisten von ihnen waren
offenbar den grellen Blaulichtern gefolgt.
    Sie beobachtete Grays großgewachsenen Körper, der sich als
Silhouette gegen das glimmende Feuer abhob. Er unterhielt sich mit dem Sheriff.
Beide standen nur wenige Meter von Alex Chelettes abgedeckter Leiche entfernt.
Gray hatte kein Hemd an, seine langen Haare flatterten ihm über die nackten
Schultern. Sogar aus dieser Entfernung konnte sie ihn husten hören.
    Ihre Kehle fühlte sich wie Feuer an. Sie
spürte den stechenden Schmerz mehrerer Verbrennungen auf ihren Armen, ihren
Beinen, auf dem Rücken und an den Händen. Es schmerzte

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