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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufhören, nicht aufhören, wenn
du aufhörst, geht Gray auch nicht weiter, nicht aufhören. Die panische
Angst um ihn trieb sie weiter voran.
    Plötzlich riß er sie hoch und hielt sie fest an sich gepreßt. Sie
blickte in sein geliebtes, rußverschmiertes Gesicht. »Achtung, jetzt!« bellte
er, während er das Handtuch über den heißen Türgriff legte und die Tür aufriß.
    Er duckte sich, als die züngelnden Flammen tosend hereinbrachen
und dann ebenso schnell verebbten. Er hob Faith hoch, schob sie wie einen
Fußball unter seinen Arm und preschte durch den brennenden Türrahmen.
    Sein Schwung trug sie noch über die Veranda
hinaus in die Dunkelheit. Gray versuchte sich noch in der Luft zu drehen, damit
er unter Faith landete. Das gelang ihm aber nur teilweise, und sie prallten
hart auf dem Boden auf. Er hörte ihren leisen Schrei. Sie befanden sich immer
noch gefährlich nah am Haus, und Gray hatte nicht die Zeit nachzusehen, ob sie
verletzt war. Er griff ihr unter die Arme und zerrte an ihr. »Los, los! Weg von
dem Haus!«
    »Nein«, sagte eine rauhe, fassungslose Männerstimme. Das Krachen
und Dröhnen des Feuers übertönte beinahe seine Worte. »Gray, was machst du denn
hier?«
    Gray richtete sich auf, zog Faith hoch und drängte sie instinktiv
hinter seinen Rücken. Sie waren zwischen zwei Gefahren gefangen: dem Feuer in
ihrem Rücken und der Pistole in der Hand des Mannes, der sein Leben lang sein
Pate, sein Freund und sein Berater gewesen war.
    »Nein«, stöhnte Alex, und in seinen Augen
zeigte sich panisch das Weiße. Er schüttelte den Kopf, so wenig wollte er
glauben, daß er Gray hier vor sich sah. »Ich dachte, sie wäre allein hier! Ich
schwöre, Gray, ich hätte dich niemals in diese Gefahr gebracht.«
    Die Hitze in Grays Rücken war so intensiv, daß
sie seine Haut versengte. Er trat einen Schritt vor, fixierte jedoch Alex die
ganze Zeit. Er wollte Faith unbedingt aus der Hitze wegbringen. Er hielt inne,
als er von einem Hustenanfall geschüttelt wurde. Er hörte Faith hinter sich
ebenfalls husten und hielt sie mit dem Arm fest, damit sie im Schutz seines
Rückens blieb.
    Mehrere häßliche Verdächtigungen kamen ihm in
den Sinn, die ihn allesamt anekelten. Als er wieder sprechen konnte, richtete
er sich auf und wischte sich mit der rußverschmierten Hand über die tränenden
Augen. »Dann bist du es also gewesen, der diese ganzen Drohbriefe geschickt
hat?« röchelte er. Seine Stimme war so heiser, daß er sie selbst kaum erkannte.
»Und die Katze ...«
    »Nein«, stritt Alex ab. Seine inbrünstig empörte Stimme war unter
den Umständen geradezu lächerlich. »So etwas würde ich nicht tun.«
    »Aber Feuer legen und eine unschuldige Frau umbringen, das würdest
du tun?« fragte Gray kalt. Die Härte seiner Stimme verlieh seiner Frage noch
mehr Stoßkraft.
    »Ich hatte gehofft, daß sie gehen würde«,
erwiderte Alex in einem erschreckend vernünftigen Tonfall. »Aber du hast sie
nicht zum Wegziehen überreden können, noch haben die Drohbriefe sie eingeschüchtert.
Ich wußte einfach nicht, was ich tun sollte. Ich konnte doch nicht zulassen,
daß sie weiter Fragen stellt und Noelle beunruhigt.«
    Gray lachte rauh auf. »Dir war es doch
vollkommen gleichgültig, ob Mutter sich beunruhigt oder nicht«, gab er zurück. »Du
hattest Angst, daß sie herausbekommen könnte, was meinem Vater zugestoßen
ist!«
    »Das ist nicht wahr!« schrie Alex wütend. »Ich habe Noelle immer
geliebt, und das weißt du auch!«
    »Hast du sie so sehr geliebt, daß du meinen
Vater erschossen hast, um sie dann für dich zu haben?« beschuldigte ihn Gray
geradeheraus. Rasende Wut hatte ihn ergriffen, einerseits weil Faith gefährdet
gewesen war, andererseits weil er jetzt ahnte, daß Alex seinen Vater umgebracht
hatte. Er konnte sich gerade noch zurückhalten, ihn nicht mit seinen eigenen
Händen zu erwürgen. Der einzige Grund für seine Zurückhaltung war der, daß
Faith sterben mußte, wenn er unterlag.
    Sie standen immer noch gefährlich nah an dem
brennenden Haus, das von einem schaurigen roten Lichtzirkel umgeben war. Alex'
Gesicht zuckte schmerzverzerrt. »Ich hatte es doch nicht beabsichtigt!« schrie
er. »Ich wollte ihn nur aufhalten – er wollte sich von Noelle scheiden lassen!
Diese Demütigung hätte sie umgebracht! Ich habe ihn zur Vernunft bringen wollen,
aber er ließ sich nicht abbringen. Mein Gott, wie konnte ein Mann ein solches
Flittchen deiner Mutter vorziehen? Er war ohne Zweifel verrückt

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