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Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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noch
heißer geworden, und die Luft war von beißendem Rauch erfüllt, ihre Augen und
ihre Nase brannten. Endlich begriff sie, was los war.
    »Gray!« schrie sie und schüttelte ihn heftig. »Wach auf! Das Haus
steht in Flammen!«
    Monica parkte den Wagen dort, wo sie ihn auch die beiden Male zuvor
geparkt hatte. Es war eine Weide, auf die man vom Haus aus keine Einsicht
hatte. Sie trug dunkle Kleidung und weiches Schuhwerk, damit sie sich leise und
unauffällig bewegen konnte. Es war ganz einfach gewesen, auf das Haus
zuzuschleichen, dort ihre Drohbriefe zu hinterlassen und unerkannt wieder zu
entkommen. Den Karton zu deponieren hatte mehr Planung erfordert, denn es war helllichter
Tag gewesen. Aber es hatte die Sache ungeheuer erleichtert, daß Faith nicht zu
Hause gewesen war. Sie hatte den Karton lediglich in den Briefkasten legen und
wieder fortfahren müssen.
    Die Pistole in der Hand, stieg sie aus dem Wagen und trat auf die
dunkle Straße. Selbst tagsüber fuhren nur wenige Autos hier entlang. Falls
eines sich nähern sollte, würde sie es hören und sehen können und genügend Zeit
haben, sich zu verstecken. Bis dahin aber war die Straße der bequemste Weg, auf
dem sie keinerlei Fußspuren hinterließ.
    Über dem nächtlichen Himmel hinter den Baumspitzen lag ein
merkwürdig rötlicher Schimmer. Monica schaute irritiert nach oben. Es dauerte
eine Weile, bis sie begriff, was die Ursache war. Ihre Augen weiteten sich
entsetzt. Das Haus brannte, und Gray war darin! Ein Stöhnen preßte ihre Kehle
zusammen, und sie rannte los.
    Gray rollte
vom Bett und zog Faith mit sich auf den Boden, wo man leichter atmen konnte.
Der beißende Rauch brannte bei jedem Atemzug in ihrer Lunge. Er schnappte sich
ihren Bademantel von der Stuhllehne und warf ihn ihr zu. »Kriech bis in den
Flur, dann zieh das über«, ordnete er an. »Und ein paar Schuhe.« Er schnappte
sich Hose und Schuhe und streifte sie sich eilig über. »Ich komme gleich nach.«
    Sie gehorchte und sah sich mehrmals um, um sicherzugehen, daß er
auch hinter ihr war. Hustend zog sie sich den Mantel über.
    Als sie im Flur waren, sahen sie auch aus dem
Bad züngelnde Flammen schlagen. Gray kroch dennoch in das Badezimmer und zerrte
ein paar Handtücher von den Haken. Wie durch ein Wunder hatte das Wasser noch
ein wenig Druck, und er durchtränkte die Handtücher im Waschbecken. Er hustete
erstickt, als er ihr eines davon zuwarf. »Leg es dir über das Gesicht«, sagte
er mit rauher Stimme.
    Sie legte das triefende Handtuch über Nase und Mund und kroch, so
gut sie konnte, weiter. Mit Hilfe des nassen Tuchs konnte sie etwas besser
atmen.
    Das Feuer schien sie einzukreisen, die
orangenen Flammen züngelten, wohin auch immer sie sich wandten. Der undurchdringliche
Rauch reflektierte das Feuer, so daß es aus allen Richtungen zu kommen schien.
Wie hatte es sich nur so schnell überall ausbreiten können? Das Knistern der
Flammen war zu einem dröhnenden Geräusch angeschwollen, das ihr ganzes Haus
erfüllte. Die Hitze versengte ihre Haut, und kleine Funken fielen wie Tausende
glühende Messer herab. Die Dielen unter ihren Füßen schienen zu atmen und
wurden heißer und heißer. Schon bald würde der Boden einbrechen. Wenn sie es
bis dahin nicht nach draußen geschafft hatten, wäre das ihr Ende.
    Gray spürte das genauso wie sie. Faith kam nicht schnell genug
vorwärts, ihr Bademantel wickelte sich ihr um die Waden und behinderte sie. Er
schob sie grob beiseite, so daß er als erster ging. Er ergriff den Kragen ihres
Mantels und zwang sie, sie fast hinter sich herzerrend, zu einem schnelleren
Tempo. Er spürte, wie der Boden unter ihnen immer heißer wurde. Er wußte, daß
sie höchstens noch eine Minute Zeit hatten, um nach draußen zu gelangen, sonst
würde es zu spät sein. Er versuchte durch den qualmenden Rauch zu sehen. Die
relative Dunkelheit der Vorderfront ließ ihn hoffen. »Die Haustür«, brüllte er,
damit sie ihn in dem röhrenden Inferno überhaupt hören konnte. »Da brennt es
noch nicht!«
    Ihr Haus war klein, aber die Eingangstür
schien unendlich weit weg zu sein. Faiths Lungen schmerzten, und sie rang
verzweifelt nach Luft, doch das Feuer verschlang den wertvollen Sauerstoff.
Ihre Sicht verschwamm, die Welt schien seitlich wegzukippen. Die Dielen
zerschrammten ihr die Knie, als Gray sie packte und der Schmerz sie zu noch
größerer Kraftanstrengung anstachelte. Sie zwang ihren Körper weiterzukriechen,
während sie verzweifelt wiederholte: Nicht

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