Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisskalte Glut

Heisskalte Glut

Titel: Heisskalte Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
geworden.«
    Ironischerweise war es ausgerechnet Alex,
der Guy als verrückt bezeichnete. Zu Grays Entsetzen löste sich Faith aus
seinem Griff und trat hinter seinem Rücken hervor. »Sie haben ihn also
ermordet«, sagte sie mit ebenfalls so heiserer Stimme, daß man sie vor den
lodernden Flammen kaum verstehen konnte. »Und meiner Mutter haben Sie gedroht,
sollte sie jemals ein Wort darüber verlieren, dann würden Sie ihr den Mord
anhängen. In dieser Stadt ist ja wohl unzweifelhaft, wem man Glauben
geschenkt hätte, nicht wahr?«
    Alex starrte sie so haßerfüllt an, daß die Pistole in seiner Hand
zitterte. Gray zog Faith näher an sich heran. Um sich selbst hatte er weniger
Angst, denn Alex' Entsetzen, ihn in Gefahr gebracht zu haben, war echt gewesen.
Aber Faith – Himmel, sogar jetzt noch war Alex darauf aus, sie umzubringen.
Gray konnte es klar in seinem Blick lesen.
    »Ich hatte nichts dagegen, daß Sie wieder
hierhergezogen sind«, sagte Alex, an Faith gewandt. »Was hier damals geschehen
ist, war nicht Ihre Schuld. Aber Sie konnten Ihre Klappe nicht halten, stellten
immer wieder Fragen, und dann haben Sie auch noch diesen alten Sack engagiert,
damit er seine Nase ...«
    »Haben Sie den auch umgelegt?« unterbrach ihn Faith. Ihr Gesicht
zitterte vor Wut. »Ja oder nein?«
    »Das mußte ich doch tun, du blödes Weib!« schrie Alex, dessen Zorn
ihn vollkommen übermannt hatte. »Er war der Sache schon viel zu nahe gekommen.
Er hat mich gefragt, ob Noelle irgendwelche Affären gehabt hat. Aber sie war
nicht aus diesem Holz geschnitzt.«
    »Haben Sie seine Leiche auch wie die von Guy
in den See geworfen?« stieß Faith am ganzen Körper zitternd hervor. Es war
jedoch nicht Angst, die Gray in ihr spürte, sondern eine bodenlose Wut, in der
er seine eigenen Gefühle gespiegelt sah. Er hatte plötzlich die alptraumhafte
Vorstellung, daß sie Alex angreifen würde. Es gab nur wenige Dinge, die sich Faith
nicht zutraute, wenn sie sie sich erst einmal in den Kopf gesetzt hatte. Sie
hatte ganz bewußt einen Mörder aufgestört und ihn gezwungen, sich zu zeigen.
Und das, obwohl sie gewußt hatte, in welche Gefahr sie sich damit begab.
    Ihr Plan war hundertprozentig aufgegangen, dachte er wütend. Wenn
er sie doch jetzt bloß vor ihrem sicheren Tod bewahren konnte. Er stieß sie mit
brutaler Gewalt wieder hinter seinen Rücken zurück, denn Alex würde nicht durch
ihn hindurchschießen, nur um sie zu treffen. Augenblicklich begann sie sich zu
wehren.
    Alex starrte die Kämpfenden an. Faith versuchte sich von Gray zu lösen, damit er nicht verletzt wurde. Und Gray versuchte
verzweifelt, sie aus demselben Grund festzuhalten. Alex verzog das Gesicht.
»Laß sie los, Gray. Sie ist es nicht wert. Ich kümmere mich um sie. Dann kann
alles so weitergehen wie bisher. Sie ist doch nur eine Devlin, es wird
niemanden interessieren. Sie hat alles ruiniert! Guy war mein bester Freund,
verdammt noch mal! Ich habe ihn geliebt! Aber er war tot .. ich mußte einfach
etwas unternehmen.«
    »Du hättest dich ja auch stellen können«, bemerkte Gray mit bemüht
vernünftiger Stimme. Endlich gelang es ihm, die Arme um Faith zu schlingen und
sie an sich zu reißen. Wenn er Alex ablenken und dann nah genug an ihn
herantreten könnte, um den Lauf der Pistole nach oben zu schlagen ... Er war
schließlich viel stärker und konnte ihn überrumpeln. »Wenn es ein Unfall
gewesen ist, dann hättest du ...«
    »Also bitte, Gray. Ich bin Rechtsanwalt. Man hätte mich vielleicht
wegen Totschlag und nicht wegen Mord angeklagt, aber ich hätte doch für eine
ganze Weile in den Bau müssen.« Alex schüttelte den Kopf. »Noelle hätte mit mir
nie wieder ein Wort gewechselt. Sie hätte niemanden um sich geduldet, der schon
einmal im Gefängnis gewesen war. Tut mir leid, aber es gibt keine andere
Lösung.« Alex hob die Pistole und zielte. Gray spürte, daß er abdrücken würde.
    Er stieß Faith beiseite und griff Alex an. Er
sah, wie der Pistolenlauf sich seitwärts bewegte und Faith folgte. Mit aller
Wucht stürzte er sich auf seinen Widersacher. Seine Kräfte waren seit seinen
Sportlerzeiten nicht geringer geworden. Ein lauter Schuß zerriß die nächtliche
Stille, die heiße Patronenhülse streifte seine Wange. Er griff nach der
Pistole und riß sie hoch, während beide Männer gleichzeitig zu Boden stürzten.
In dem Moment lockerte sich sein Griff und die Pistole flog ihm aus der Hand.
Mit erstaunlicher Schnelligkeit rollte Alex zur Seite, sprang

Weitere Kostenlose Bücher