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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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andere haben könnten, zum Beispiel Menschen, die Sie lieben?“
    „Es mag Sie zwar schockieren, doch ich kann michnur wiederholen. In unserem Beruf gibt es keinen Platz für private Rücksichtnahmen. Wenn Sie zu sehr in Ihren privaten Sorgen verstrickt sind, könnten Sie auch für Ihren Partner eine Gefährdung darstellen.“
    „Ich kann mir das nur schwer vorstellen“, entgegnete Bess stirnrunzelnd. „Meiner Meinung nach muss es für jeden Menschen, ob Polizist oder nicht, eine Möglichkeit geben, Dampf abzulassen. Und auch bei Ihnen wird das nicht anders sein, denn sonst würden Sie mit dieser enormen Spannung ja gar nicht fertig werden können. Was tun Sie, um Dampf abzulassen, Alex?“
    Er brauchte einen Moment, bevor er antworten konnte. Er hatte Bess fasziniert beobachtet, die Art, wie sie gestikulierte, wie sie auf ihrem Stuhl hin und her rutschte, wenn sie etwas Wichtiges zu sagen hatte. Diese Frau konnte einfach nicht still sitzen! „Äh, wie? Ich habe die Frage nicht ganz verstanden.“
    Geduldig wiederholte Bess ihre Frage.
    „Oh, ich trete jeden Morgen ein paar kleine Hunde, die mir über den Weg laufen.“
    Bess verstand sofort, was er ihr damit sagen wollte.
    „Die Frage war Ihnen wohl zu persönlich, stimmt’s? Na gut, wir werden später darauf zurückkommen.“
    Alex schüttelte den Kopf. „Nein, das meine ich nicht. Ich habe nichts dagegen, Ihre Frage zu beantworten.Und natürlich haben Sie Recht, jeder braucht ein Ventil. Für mich ist es mein Fitness-Studio. Ich gehe dort mehrmals die Woche hin und reagiere mich an einem Punchingball ab. Oder ich mache Gewichtheben. Oder ich schwitze den Frust einfach nur aus.“
    „Aha, verstehe.“ Lächelnd streckte Bess die Hand aus und befühlte seinen Bizeps. „Nicht schlecht“, meinte sie anerkennend. Dann bog sie selbst den Arm und lud ihn ein, ihre Muskeln zu testen.
    „Ich trainiere auch mehrmals wöchentlich“, gestand sie. „Um ehrlich zu sein, ich bin geradezu süchtig danach. Aber irgendwie schaffe ich es nicht, meinen Trizeps aufzubauen.“
    Alex überzeugte sich selbst davon. Es war das erste Mal, dass er sie berührte. „Ich finde, Ihr Trizeps ist schon sehr ausgeprägt.“
    „Vielen Dank für das Kompliment.“ Bess konnte nicht verhindern, dass sie errötete. Am liebsten hätte sie ihren Arm wieder zurückgezogen, aber Alex wollte sie nicht loslassen. „Was soll das werden, Detective – ein kleiner Ringkampf?“
    Ihre Haut ist so zart wie Blütenblätter, dachte Alex bei sich. Langsam fuhr er ihr über den Ellenbogen und dann den Unterarm entlang bis zum Handgelenk. Bess lächelte noch immer, aber er spürte, wie ihr Puls raste. In diesem Moment erkannte er, dass er im Begriff war, sich auf gefährliches Gebiet zu wagen.Um der Versuchung zu widerstehen, erhob er sich. Die unkomplizierte Bonnie war nun wirklich eher sein Fall als diese wissbegierige junge Dame.
    „Tut mir Leid, ich muss jetzt gehen.“
    Der Bann war gebrochen. Bess wusste nicht, ob sie deswegen traurig oder erleichtert sein sollte. Während sie Alex zur Tür brachte, fragte sie möglichst beifällig: „Stanislaski – ist das nun polnisch oder russisch?“
    „Wir kommen aus der Ukraine.“
    „Ach, wirklich? In der Ukraine liegen doch auch die Karpaten, nicht wahr?“
    „Ja, das stimmt.“ Durch dieses Gebirge war seine Familie geflohen. Alex war damals erst ein Baby, und dennoch konnte er die Verbindung zu seiner fernen Heimat deutlich spüren. „Waren Sie etwa dort?“
    „Nein, leider noch nicht. Aber ich habe viel darüber gelesen. Geografie war mein Lieblingsfach in der Schule.“ Bess reichte ihm seine Lederjacke. Sie standen nahe beieinander, und als sie erneut in seine dunklen Augen blickte, zog sich ihr Herz zusammen. „Werden Sie sich denn noch einmal Zeit für mich nehmen?“
    Es verlangte Alex sehr danach, sie noch einmal zu berühren, aber er riss sich zusammen. „Sie wissen, wie Sie mich erreichen können“, erwiderte er. „Sobald es mir möglich ist, können wir uns wieder unterhalten.“
    „Wunderbar, vielen Dank!“ Bess stellte sich auf dieZehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Es war ein formeller Kuss, so wie er auch zwischen Fremden ausgetauscht wurde. Aber das stand in keinem Verhältnis zu dem, was Alex dabei empfand.
    Auch Bess war von dieser Geste mehr berührt, als sie erwartet hatte. Alex roch sehr männlich – nach Leder, Wein und einem undefinierbaren Gewürz, das sie sehr exotisch fand.
    „Gute Nacht,

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