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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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Rita Shaw. Aber das will ja noch nicht sehr viel heißen.“
    „Wer weiß.“ Alex hatte allerdings leider auch nicht das Gefühl, viel weiterzukommen. Gemeinsam mitseinem Kollegen hatten sie eine Menge Zeit damit verschwendet, die Portiers der jeweiligen Stundenhotels in der Gegend zu befragen. Aber keiner hatte etwas Ungewöhnliches gesehen oder gehört. Das Gleiche galt auch für die Prostituierten, die sie interviewt hatten. Eine Hure spuckte nun einmal einem Polizisten gegenüber nichts aus, das gehörte zur Berufsehre.
    „Morgen ist übrigens Mittwoch“, bemerkte Judd hoffnungsvoll.
    „Ja, ich weiß, dass morgen Mittwoch ist. Haben Sie denn nie …“ Alex brach mitten im Satz ab und stieß einen saftigen Fluch aus. Sie waren an einem Restaurant vorbeigekommen, und ein Gesicht hatte ihn gefangen genommen. Er kannte nur eine Person, die diese Haarfarbe besaß. Wie unter einem inneren Zwang stehend, hielt er nach einem Parkplatz Ausschau.
    „Arbeiten Sie wirklich fürs Fernsehen?“ fragte Rosalie gespannt.
    Bess rührte gerade den dritten Löffel Zucker in ihren Kaffee. „Ja, das habe ich Ihnen doch schon gesagt.“
    „Ich hätte nie gedacht, dass sich jemand wie Sie für unseren Beruf interessieren würde.“ Genüsslich blies Rosalie Rauchkringel in die Luft. Sie dachte an die fünfzig Dollar, die Bess ihr gezahlt hatte, um sie für ihre Zeit zu entschädigen. Das hier war wirklich einmaletwas anderes, als Männern zu Willen zu sein, so viel stand fest. „Sie wollen also wissen, wie es ist, eine Hure zu sein.“
    „Ich will nur das wissen, was Sie mir auch erzählen wollen“, entgegnete Bess stirnrunzelnd. Sie schob die Kaffeetasse von sich, ohne probiert zu haben. „Eines möchte ich hier klarstellen, Rosalie. Ich will Sie weder verurteilen noch zum Beichten zwingen. Was mich interessiert, ist Ihre Geschichte, Ihre ganz persönliche Geschichte. Und wenn Ihnen das zu intim sein sollte, reicht es auch, wenn Sie mir etwas über die Szene erzählen.“
    „Ja, kein Problem. Mich hat nur gewundert, wie Sie an die Sache rangehen. Oder glauben Sie wirklich, es würde genügen, eine Perücke aufzusetzen und hohe Stöckel zu tragen, um zu wissen, was es heißt, anschaffen zu gehen?“
    „Oh, über diesen Weg habe ich aber eine Menge herausgefunden“, erwiderte Bess lächelnd. „Ich weiß jetzt, dass es verdammt harte Arbeit ist, auf diesen hohen Schuhen stundenlang auf der Straße herumzustehen. Dazu kommt, dass man sich als Frau selbst verleugnen muss, wenn man in diesem Geschäft erfolgreich sein will. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich Ihre Kolleginnen nie die Gesichter der Freier ansehen. Darum geht es auch nicht. Nicht der Mensch zählt, sondern allein das Geld. Das Allerwichtigste allerdingsscheint mir zu sein, dass es überhaupt nicht um Intimität geht, nicht einmal um Sex – sondern einzig und allein um Kontrolle.“ Jetzt trank sie doch einen Schluck Kaffee. „Habe ich Recht?“
    Einen Moment lang blieb Rosalie stumm. „Sie sind wirklich nicht so blöd, wie Sie aussehen“, sagte sie dann.
    „Vielen Dank für das Kompliment. Ja, das höre ich immer wieder – ganz besonders von Männern!“
    „Verstehe.“ Zum ersten Mal seit Beginn des Gesprächs lächelte Rosalie. Unter der dicken Schminke und trotz der Falten, die das Leben bereits in ihr Gesicht gegraben hatte, war sie doch eine sehr attraktive Frau von noch nicht einmal dreißig Jahren. „Eins will ich dir sagen, Schwester, die Freier, die kommen und mich kaufen wollen, sehen nur einen Körper. Etwas anderes interessiert sie nicht. Aber ich habe auch einen schlauen Kopf, und ich habe einen Plan. Ich mache diesen Job jetzt bereits seit fünf Jahren. Ich mache das nicht nochmal fünf Jahre.“
    „Und was haben Sie sich vorgenommen? Was wollen Sie tun, wenn Sie nicht mehr anschaffen gehen?“
    „Sobald ich genug gespart habe, gehe ich Richtung Süden. Ich werde mir einen dieser kleinen Caravans in Florida kaufen und mir dann einen ordentlichen Job besorgen. Vielleicht in irgendeiner Boutique. Sie glauben es vielleicht nicht, aber ich sehe in teuren Klamottenwirklich gut aus.“ Sie machte ihre Zigarette aus und zündete sich dann gleich eine neue an. „Viele der Mädchen haben solche Pläne, allerdings nur die wenigsten schaffen es auch. Ich werde es schaffen. Ich bin nämlich sauber.“ Rosalie hob die Arme hoch und zeigte sie Bess. Es dauerte einen Moment, bis Bess begriff, was sie ihr damit sagen wollte. Rosalie war nicht

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