Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
Vom Netzwerk:
drogenabhängig.
    „Noch ein Jahr, und dann bin ich weg. Vielleicht geht’s auch schneller, wenn ich einen reichen Freier erwische. Einer, der es regelmäßig haben will, verstehen Sie? Angie hatte Glück. Sie hat so einen Typen getroffen.“
    „Angie?“ Der Name kam Bess sehr vertraut vor. „Angie Horowitz? Ist das nicht die Frau, die ermordet wurde?“
    „Ja, stimmt.“ Rosalie befeuchtete ihre Lippen, bevor sie den Rauch ausstieß. „Sie war nicht vorsichtig genug. Ich bin immer auf der Hut.“
    „Und wie stellen Sie das an?“
    „Man muss vor allem immer nüchtern bleiben“, erklärte Rosalie Bess. „Angie nahm zum Beispiel gerne einen zur Brust. Sie brachte die Typen dazu, ihr Drinks zu kaufen. Aber das ist nicht besonders schlau. Dieser Freier von ihr, der Mann mit der vielen Knete, er …“
    „Was zum Teufel plapperst du hier herum?“
    Rosalie und Bess sahen auf. Neben ihrem Tisch stand ein hoch gewachsener Mann mit schmalen Schultern. Er hatte eine Zigarre zwischen die Zähne geklemmt und trug am kleinen Finger einen Diamantring. Sein Gesicht war sehr bleich, die kalten blauen Augen funkelten vor Zorn. Sein Haar war bereits grau und hinten zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden.
    „Ich trinke nur einen Kaffee mit einer Freundin, Bobby“, erwiderte Rosalie. Nach außen hin wirkte sie gefasst, aber Bess spürte genau, dass sie Angst hatte.
    „Du scherst dich jetzt wieder zurück auf die Straße, wo du hingehörst!“
    „Entschuldigen Sie bitte.“ Bess sprach ihn höflich an. „Bobby, heißen Sie so?“
    Er blitzte sie an. „Willst du vielleicht auch für mich arbeiten, Süße? Dann will ich dir gleich mal was sagen – ich mag keine Mädels, die nur rumhängen und nichts tun.“
    „Vielen Dank für das Angebot, aber ich brauche keinen Job. Rosalie war nur so nett, mir bei einem kleinen Problem zu helfen.“
    „Damit das klar ist, Schwester – wenn überhaupt, löst sie nur meine Probleme.“ Er sah Rosalie an und bewegte den Kopf in Richtung Straße. „Also los, schieb ab!“
    Bess hatte den Eindruck, als müsse sie andere Seitenaufziehen. „Hören Sie mal, es ist doch wohl nicht verboten, sich zu unterhalten, oder?“
    Bobby ignorierte sie völlig. „Ich sage dir, mit wem du dich zu unterhalten hast, Baby, kapiert?“ Er stieß Rosalie vor sich her und schob sie unsanft in Richtung Tür.
    Bess überlegte nicht lange, sie reagierte einfach. Wenn es etwas gab, das sie verabscheute, dann war es Brutalität.
    „He, Sekunde!“ Sie lief hinter den beiden her und packte den Mann am Arm. Er schüttelte sie ab, doch als sie nicht loslassen wollte, erhob er die Hand zum Schlag. Die anderen Gäste machten sich bereits aus dem Staub, als Alex in den Raum gestürmt kam.
    „Pass auf, Bobby“, sagte er kalt. „Eine falsche Bewegung, und du bist ein toter Mann!“
    Bobby ließ den Arm sinken und zuckte mit den Schultern. „Ich wollte eigentlich nur ‘nen Kaffee trinken. Stimmt doch, Rosalie, oder?“
    „Ja, stimmt.“ Schnell versteckte Rosalie die Karte, die Bess ihr gegeben hatte. „Wir wollten hier nur Kaffee trinken, das ist alles.“
    Alex konnte die Augen nicht von Bess abwenden. Sie schien in keiner Weise eingeschüchtert zu sein. Ihre Augen blitzten, und ihre Wangen waren vor Zorn gerötet. „Möchten Sie vielleicht Anzeige erstatten?“
    Bess schüttelte den Kopf. Unwillkürlich hatte sie die Hände zu Fäusten geballt, jetzt ließ sie sie langsam sinken.
    „Nein, das ist nicht nötig. Wir haben uns nur nett unterhalten. Vielen Dank noch einmal, Rosalie.“
    „Keine Ursache.“ Rosalie stöckelte hinaus und warf Alex dabei einen verächtlichen Blick zu. Wie ihre übrigen Kolleginnen hatte sie eine Abneigung gegen Polizisten.
    Auch Bobby machte sich zum Gehen bereit. „Der Kaffee ist hier sowieso miserabel“, meinte er geringschätzig. „Also dann vielleicht bis zum nächsten Mal, Süße.“ Grinsend ging er hinter Rosalie her und verließ den Raum.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihnen geschlossen, trat Alex auf Bess zu und packte sie ohne ein weiteres Wort beim Arm. Bess sah ihn erstaunt an.
    „Hören Sie, es war sehr nett von Ihnen, einzugreifen, aber es war auch überflüssig. Ich kann mir selbst helfen, das können Sie mir glauben.“
    „Sie wissen ja überhaupt nicht, in welche Gefahr Sie sich begeben!“ Alex war wirklich aufgebracht.
    „Aber ich …“
    Ungeachtet ihres Widerstands zog Alex Bess hinter sich her und brachte sie zum Wagen.
    „Was soll das, Alex?

Weitere Kostenlose Bücher