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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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außerordentlich hässlichen Glaslampe vertieft. „Wie viel wollen Sie dafür haben?“
    „Oh, für Sie …“
    „Vergiss es!“ Alex zog sie bereits hinter sich durch die Tür.
    „Aber ich …“
    „Nun komm schon!“
    Widerstrebend musste sich Bess in ihr Schicksal fügen. Aber kaum saß sie im Wagen, holte sie auch schon ihren Notizblock heraus und begann, sich eifrig Notizen zu machen.
    Als sie fertig war, hielt Alex den Wagen gerade vor dem genannten Hotel an. Bevor er ausstieg, sagte ernoch einmal warnend zu Bess: „Hier gelten die gleichen Regeln wie vorhin!“
    Bess nickte. Mit gemischten Gefühlen betrachtete sie die Absteige. „Wohnt sie hier?“
    „Wer?“
    „Na, das Mädchen, von dem ihr gesprochen habt. Ich habe schließlich Ohren, Alex.“
    Er hätte es wissen sollen. „Bitte, tu mir den Gefallen und behalt es für dich, ja?“
    „Aber natürlich.“ Bess folgte den beiden in die Lobby des heruntergekommenen Hotels.
    Alex war es gar nicht recht, dass er sie hierher bringen musste. Alles war dreckig und verkommen, es roch überall nach Müll und menschlichem Elend. Aber Bess schien das alles nichts auszumachen.
    „Haben Sie einen Gast namens Crystal LaRue?“
    Der Portier sah gelangweilt von seiner Zeitung auf. Eine Zigarette hing ihm im Mund, und es war klar, dass er sich gestört fühlte. „Weiß nicht.“
    Alex zog seine Polizeimarke hervor. „Sie ist um die Zwanzig, hübsch, blondes Haar. Besonderes Merkmal: ein Muttermal neben der linken Augenbraue.“
    Wohl oder übel musste der Mann die Information herausrücken. „Zimmer zweihundertzwölf.“
    „Ist sie da?“
    „Sieht so aus.“
    Sie stiegen die Treppe hinauf und hatten so Gelegenheit,das Hotel von innen bewundern zu können. Der Gestank wurde langsam unerträglich, dazu war es auch noch recht laut. Zwei Gäste stritten sich schrill, andere hämmerten gegen die Zimmerwände. Doch schließlich standen sie vor der Tür von zweihundertzwölf.
    Alex klopfte. Nichts rührte sich. Nach einem kurzen Blickwechsel mit Judd probierte er den Türknauf. Die Tür ließ sich ohne weiteres öffnen.
    „Komisch, in einer solchen Absteige würde ich bestimmt abschließen“, kommentierte Judd verwundert.
    Vorsichtig betraten sie das Zimmer. Alex bedeutete Bess, sich dicht hinter ihnen zu halten. Man wusste schließlich nie, was einen an einem solchen Ort erwartete.
    Bess hielt sich an seine Anweisungen, und so kam es auch, dass sie, gemeinsam mit den beiden Männern, die Szene des Grauens erblickte.
    Crystal war nicht ausgegangen, und man würde sie auch nie wieder auf den Straßen New Yorks erblicken. Ihre Leiche lag ausgestreckt auf der blutgetränkten Matratze. Der Geruch von Blut und von noch Schlimmerem hing in der Luft und erfüllte das ganze Zimmer mit einem unerträglichen Gestank.
    Fassungslos starrte Bess auf die Szene des Verbrechens.
    Mord – Tod durch Gewaltverbrechen! Sie hatte davon gelesen, hatte selbst darüber geschrieben. Aber noch nie hatte sie es mit eigenen Augen gesehen.
    Bess wusste selbst nicht, wie lange sie so dagestanden hatte, aber plötzlich fühlte sie Alex’ Hände auf ihren Schultern. Gott, war ihr kalt! Sie hatte gar nicht gemerkt, wie kalt ihr mit einem Mal geworden war.
    „Geh runter, Bess!“ sagte er drängend.
    Bess sah ihn an, wie aus einem Traum erwachend. Sie war wachsbleich. Es brauchte ein paar Sekunden, bis sie den Sinn seiner Worte verstand, doch dann nickte sie gehorsam.
    „Ja“, sagte sie langsam. „Klar, Alex, natürlich, du hast Recht.“
    „Bleib unten in der Lobby, verstanden? Und sprich mit niemandem! Warte so lange, bis Judd und ich wieder runterkommen, okay?“
    Bess sog tief die Luft ein, dann nickte sie mühsam. „Sie … sie ist noch so jung“, stammelte sie verstört. Sie hatte das Gefühl, als würde ihr jeden Moment schlecht werden. „Mach … mach dir meinetwegen keine Sorgen, Alex. Ich warte unten.“ Sie drehte sich um und ging mit schleppenden Schritten die Treppe hinunter.
    „Sie hätte das nicht sehen dürfen“, meint Judd, nachdem Bess gegangen war. Auch ihm war nicht besonders wohl.
    „Niemand sollte so etwas sehen“, entgegnete Alex. Er verbot es sich, sich von seinen Gefühlen überwältigen zu lassen. Aber er wusste, dass jemand dafür würde zahlen müssen.
    Bess weigerte sich, Judds Angebot anzunehmen, sie nach Hause zu fahren. Während die üblichen Routineuntersuchungen vor sich gingen, die jeden Mordfall begleiten, saß sie in einem alten Sessel und

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