Heißkalte Sehnsucht
sie, dass nichts von dem, was ihr im Moment geschah, je zuvor passiert war.
Sie kannte diese Gefühle nicht – nicht das Zittern, nicht dieses Beben der Nerven, nicht die Tränen, die ganz nahe waren, und auch nicht das langsame Pulsieren ihres Blutes durch den Körper.
Es war das erste Mal – und es sollte dem noch so viel folgen.
Alex hatte das Gefühl, als würde die Treppe überhaupt nicht aufhören. Sein Atem ging schwer, und er spürte ihren bebenden Körper. Die Laute, die sie ausstieß – kleine, drängende Seufzer –, drohten ihm den Verstand zu rauben. Einem plötzlichen Impuls gehorchend, hob er sie hoch und trug sie die restlichen Stufen bis ins Schlafzimmer.
Durch die Tränen, die sie nur schwer zurückhalten konnte, sah Bess ihn an.
„Und ich dachte, du wärest nicht romantisch“, flüsterte sie.
„Manchmal schon.“
Bess spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Fast hatte sie das Gefühl, als wäre es das erste Mal, dass sie mit einem Mann ins Bett ging. Errötend schmiegte sie den Kopf an seinen Hals.
„Wie schön!“ Sie küsste ihn zärtlich aufs Ohr. Dann begann sie an den Knöpfen seines Hemdes zu nesteln.
Alex stieß die Tür zum Schlafzimmer auf. Das Erste, was ihm auffiel, war der Duft. Bess’ Duft, den er nun schon so lange kannte und liebte. Dieser wundervolle, anregende Duft hing in der Luft, ausgelöst durch ihr Parfum. Im Zimmer verstreut lagen ihre Kleider, seidene Blusen und pastellfarbene Röcke. Sein Blick erfasste die weiten Panoramafenster und Bess’ Sammlung von kostbaren Flacons, die auf einem Glasregal standen. Und dann sah er das Bett.
Es war eine breite Liegestatt mit dunkelblauer Bettwäsche, darauf lagen mehrere hellblaue Kissen –eine Symphonie aus Seide und Satin.
Alex holte tief Luft. „Wirklich hübsch“, meinte er bewundernd.
„Ich brauche nun einmal viel Platz.“
Vorsichtig ließ er sie nieder. Aber Bess löste sich nicht von ihm, ihre Arme umklammerten weiter seinen Nacken. Sie war die süßeste Last, die er je getragen hatte.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht runterfallen“, sagte er mit einem Unterton, der kleine Wellen der Lust ihren Körper herunterrieseln ließ.
„Das riskiere ich gerne“, lachte sie. Ihre Augen waren sich jetzt ganz nahe.
„Lass mich die Pistole ablegen.“ Jetzt, da das Unabwendbare dicht bevorstand, wollte er den Moment fast noch ein wenig hinauszögern. Er wollte jeden Augenblick auskosten.
Bess zog langsam ihre Jacke aus, doch er kam ihr zuvor.
„Nein. Lass mich das machen.“ Er knöpfte ihren Blazer auf und legte ihn dann beiseite. „Du zitterst“, stellte er fest.
„Ja, ich weiß.“
Alex sah sie aufmerksam an. „Hast du Angst?“
„Ja … nein, ich weiß auch nicht.“ Nervös fuhr Bess sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Was war nur mit ihr los?
Alex machte sich an ihrer Bluse zu schaffen. Als sie seine Hand auf ihrer Haut spürte, seufzte sie tief auf.
„Oh, ja!“
„Gefällt es dir?“ Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. Nachdem er ihr die Bluse ausgezogen hatte, betrachtete er entzückt ihr Dekolletee. „Entspann dich“, sagte er mit rauer Stimme. „Wir haben keine Eile.“
„Ich …“ Bebend ließ Bess sich in die weichen Kissen zurücksinken. Er fuhr langsam über ihre Brust, erkundete jeden Zentimeter ihrer seidenweichen Haut, so, als wäre es das erste Mal, dass er eine Frau berührte.
„Oh, Alexej …“
„Du ahnst ja gar nicht, wie oft ich davon geträumt habe.“
Er ließ sich Zeit damit, auch die restlichen Kleider abzustreifen. Dabei ließ sein Blick sie keine Sekunde lang aus den Augen.
„Lass mich nur machen“, flüsterte er und fuhr mit der Fingerspitze über die zarte Spitze ihres Strumpfhalters. „Ich will alles von dir“, sagte er nun mit fast unhörbarer Stimme. „Alles!“
Selbst wenn sie gewollt hätte, Bess konnte sich nicht rühren. Es war ihr, als wären ihre Glieder mit einem Mal aus Gummi, sie hatte keinerlei Kontrolle mehr darüber. Alex fuhr die ganze Zeit mit seinen Zärtlichkeiten fort. Seine Finger schienen überall zu sein, streichelten sie, erregten sie, bis ihr ganzer Körper wie im Fieber zu glühen begann. Dann küsste er sie erneut, und die Berührung seiner Lippen auf ihren ließ sie erschauern.
„Du machst mich verrückt!“
„Ja, ich weiß. Das will ich auch.“
Er packte sie bei den Handgelenken, als sie sehnsuchtsvoll die Arme nach ihm ausstreckte. Dann zog er sie ganz nahe zu sich heran, und
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