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Heißkalte Sehnsucht

Heißkalte Sehnsucht

Titel: Heißkalte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Willmore Nora Roberts
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zündete sie an. „Wann haben Sie heute Morgen angefangen?“
    „Heute? Oh … so gegen halb zehn.“ Bess musste an Alex denken. „Ich war leider ein bisschen spät.“
    Staunend blickte Rosalie auf ihre Armbanduhr. „Und jetzt ist es nach sieben. Nicht schlecht.“ Sie lachte. „Wenn Sie in meinem Beruf genau so viel Zeit verbringen würden, wären Sie jetzt wahrscheinlich reich.“
    „Ja, aber der Unterschied besteht darin, dass ich mich hier nicht vom Fleck zu rühren brauche“, entgegnete Bess. Plötzlich spürte sie, dass ihr der Nacken vom langen Sitzen wehtat. „Wie wär’s mit einem kleinen Snack? Ich muss sagen, ich bin ziemlich hungrig.“
    Bedauernd drückte Rosalie ihre Zigarette aus und erhob sich. „Nein, tut mir Leid. Ich muss an die Arbeit.“
    „Und wenn Sie sich den Abend freinehmen würden? Dann könnten wir beide zusammen ins Kino gehen.“
    Strafend sah Rosalie sie an. Dann holte sie einen kleinen Kompaktspiegel aus ihrer Tasche und überprüfte ihr Make-up. „Sie haben versprochen, dass Sie mich nicht bekehren wollen, Bess.“
    „Ja, aber das war eine Lüge“, gab Bess fröhlich zurück. Natürlich wollte sie Rosalie nicht in ihr Leben hineinreden. Das hätte sicher auch gar nichts genützt. Aber sie hatte inzwischen große Zuneigung zu Rosalie entwickelt, und sie wollte nicht, dass ihr etwas zustieß. „Ich hoffe, Sie verstehen mich, Rosalie. Ich mache mir nun einmal große Sorgen um Sie. Besonders nach den letzten Mordfällen.“
    Rosalie sah sie verblüfft an. Langsam steckte sie ihren Spiegel wieder ein. Sie konnte sich nicht erinnern, dass jemals irgendjemand ihretwegen besorgt gewesen wäre. Das rührte sie sehr. „Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass ich auf mich selbst aufpassen kann?“
    „Ja, aber …“
    „Kein aber, Schätzchen!“ Noch einmal griff Rosalie in ihre Tasche. Im nächsten Augenblick blitzte etwas in ihrer Hand auf. Es war ein Stilett, und die Klinge glitzerte gefährlich im Licht der Neonlampe. „Womit ich nicht fertig werde, das besorgt mein Messer.“
    Bess starrte sie wortlos an. Es war das erste Mal, dass sie eine solche Waffe von nahem sah. „Darf ich?“
    „Na klar.“ Achselzuckend reichte Rosalie ihr das Stilett. „Seien Sie vorsichtig mit der Klinge“, warnte sie Bess. „Sie ist genauso scharf, wie sie aussieht.“
    Fasziniert besah Bess sich die tödliche Waffe. Vor ihrem geistigen Auge tauchte sofort eine Szene auf, in der Jade das Messer fand – vielleicht sogar blutbeschmiert, und in der ihr der Gedanke kam, dass sie … Bess musste sich zwingen, wieder in die Gegenwart zurückzukehren. „Haben Sie sie jemals …?“
    Rosalie schüttelte den Kopf. „Nein, bisher war es glücklicherweise nicht nötig.“ Sie streckte die Hand aus und nahm die Waffe wieder in Empfang. „Aber natürlich gibt es immer ein erstes Mal. Wenigstens wissen Sie jetzt, dass Sie sich meinetwegen keine Sorgen zu machen brauchen. In ein paar Monaten habe ich genug gespart, Bess. Dann werde ich den Winter in Florida verbringen, während ihr hier alle im Schnee stecken bleibt.“ Sie schulterte ihre Tasche und warf provozierend den Kopf zurück. „Bis zum nächsten Mal, Schätzchen.“
    „Moment!“ Bess kramte nun ihrerseits in ihrer Tasche nach etwas. Schließlich brachte sie ein kleines, kompaktes Aufnahmegerät zum Vorschein. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Sie bitten, das mit sich herumzutragen und hin und wieder einzuschalten.“ Auf Rosalies skeptischen Blick hin setzte sie nervös hinzu: „Wissen Sie, nur um … na ja, ich hätte gern ein paar Dialoge, wie es zum Beispiel zwischen den Mädchen zugeht oder was die Freier zu Ihnen sagen, wenn sie Sie ansprechen. Sie verstehen schon, ich brauche die Atmosphäre.“
    „Klar, kein Problem. Sie sind schließlich der Boss.“ Rosalie steckte das Gerät ein und machte sich zum Gehen bereit.
    „Und seien Sie vorsichtig!“ Bess konnte nicht umhin, sie noch einmal zu warnen, obwohl sie genau wusste, dass Rosalie darüber nur lachen würde.
    Rosalie lachte nicht, aber ihre selbstbewusste Haltung war beredt genug. „Meine Liebe, ich bin immer vorsichtig.“ Damit war sie verschwunden.
    Auf dem Weg zum Fahrstuhl malte sie sich vergnügt aus, was wohl passieren würde, wenn sie alles, wirklich alles aufnehmen würde, was sich während ihrer Arbeitsstunden ereignete. Bess würde nicht schlecht staunen, so viel war sicher. Der Gedanke erheiterte Rosalie sehr, doch als sie sich plötzlich Alex

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