Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
Vom Netzwerk:
stundenlang zuhören zu können, egal was sie erzählte, nur um ihrer Stimme zu lauschen und sich vorzustellen, wie sie seinen Namen rief, wenn sie für ihn kam. Nur am Rande nahm er Alexas Antwort wahr.
    „Ich … ähm. Nein, Jeff ist nur ein Freund.“
    Alexa sah kurz zu Annie, dann verlegen zur Seite. Cass’ Großmutter begann belustigt zu schnauben und lehnte sich in ihren Stuhl zurück. Die alte Frau auszublenden, fiel ihm nicht schwer. Er ließ seinen Blick über Cass streifen. Ihre Augen wirkten groß. Die bernsteinfarbenen Iris bildeten einen starken Kontrast zu ihrer hellen, von Sommersprossen geprägten Haut. Ihre Nase war klein und frech. Ihr Mund hübsch geformt und von blassrosa Farbe. Sie sah anders aus als in seinem Traum. Dort hatte sie erschrocken und zu Tode verängstigt gewirkt. Nun wirkte sie verdammt unschuldig, aber nicht verschlossen oder gar gehemmt, wie er es von einer Psychiaterin erwartet hatte, sondern natürlich und herzlich.
    Wenn es einen gerechten Gott gegeben hätte, hätte er ihm keine sinnlich verführerische Frau als Schützling zugedacht. Das hätte er ihm nicht angetan.
    Und wenn er es irgendwann in den letzten neunundzwanzig Jahren geschafft hätte, den kleinen sittenlosen Jungen in ihm ziehen zu lassen, würde er sich nun nicht bildhaft vorstellen müssen, wie sich dieser anmutige Körper unter seinem bewegte. Wie perfekt diese köstlich kleinen Hügel seine Hände füllten, während er sie auf jede nur denkbare Weise nahm und schmeckte. Es war gut, dass er saß, sonst würde er in Erklärungsnot geraten.
    „Oh, tut mir leid. Was führt dich her, Alexa? Annies wunderbare Teemischung?“
    Er fühlte sich wie paralysiert. Bis Alexa ihm in die Seite knuffte. Er musste aussehen wie ein glotzender Dümmling. Er räusperte sich. „Eigentlich sind wir wegen der Ereignisse letzter Nacht gekommen.“ Er sah keinen Anlass, um den heißen Brei herumzureden. Je eher sie wusste, weswegen er hier war, desto eher würde er herausfinden, weshalb er von ihr geträumt hatte und konnte ihr seine Hilfe anbieten. Leider veränderte sich nun ihr Ausdruck. Sie zog einen Schutzschild vor sich, während er auch Unsicherheit erkannte.
    „Wie war Ihr Name?“
    „Jeff Macintosh.“
    Er erhob sich und reichte Cass die Hand. Sie zögerte, griff dann aber danach. Sobald sich ihre Hände berührten, explodierte in seinem Kopf eine Bombe. Das Letzte, was er noch denken konnte, bevor er Sternchen sah, war: verdammt! Dann preschten einzelne Szenen und Bilder wie ein schattiger, verzerrter Film durch seinen Schädel. Die Perspektiven der Einblicke veränderten sich so rasend schnell, dass er zuerst nichts und niemanden erkannte. Alles begann sich zu drehen, überschlug sich. Die Realität verschwamm. Sein Körper spannte sich an, wollte den Schmerz abfangen, der seine Sinne überflutete, während Eindrücke und Empfindungen mit einer solch brutalen Intensität durch sein Gehirn jagten, dass ihm speiübel wurde. Das Gesicht des Mannes, der heute in den Nachrichten gezeigt wurde. Mulmige Gefühle. Ein Bild von einem Army-Offizier. Der Rabe. Ein Krankenzimmer. Wassertanks. Furcht. Ein leerer, düsterer Flur. Eine stählerne Wendeltreppe. Panik. Ein dunkler Raum. Ein Schlüsselbund. Hysterie. Grüne Augen. Schmerz und Kälte. Ein Schlag. Dunkelheit.
    „Jeff!“, brüllte Alexa aus weiter Ferne. Ihre Stimme hallte in seinem Kopf wider. Verstärkte den erbarmungslosen Schmerz, der sein Innerstes nach außen zu kehren schien.
    „Nicht …“ Er wollte etwas sagen, aber es gelang ihm nicht. Es kam ihm vor, als wäre er nicht mehr in seinem Körper. Als wäre er überall und nirgendwo. Nur nicht dort, wo er sein sollte. Er bestand nur noch aus Schmerz und bizarren Impressionen, die nicht seine eigenen waren und die seinen Schädel zu zerschmettern drohten.
    „Ruhig atmen.“ Annie tätschelte ihm in großmütterlichem Stil die Schulter.
    Er konnte nicht einmal sagen, ob er atmete. Wenigstens hatte er sich noch am Tisch abgefangen, ansonsten wäre er umgefallen. Es dauerte endlos lange, bis es aufhörte, in seinem Schädel zu rotieren und Funken zu sprühen. Die Realität nahm wieder Formen an. Er musste konsequent blinzeln, bis er wieder normal sehen konnte. Es war, als käme er aus der Dunkelheit ins grellste Licht.
    „Gottverfluchter Mist“, keuchte er und griff an der Tischplatte nach, damit er nicht alles niederriss.
    Besorgt sah Alexa ihn an. „Geht’s wieder?“
    Mein Gott, das musste auch für sie ein

Weitere Kostenlose Bücher