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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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gespenstisch durch das Foyer hallte.
    Die ersten Stufen zurück auf der Treppe waren überwunden, als plötzlich eine unangenehme Kälte über ihre Glieder kroch. Es fühlte sich an, als wäre der Wind durch alle Ritzen gekrochen. Eine Gänsehaut breitete sich aus, die schmerzte. Noch eine Stufe. Dann blieb sie zögernd stehen. Ihre Hände hatten sich verkrampft. Sie wagte einen Blick nach unten.
    Ned. Er stand vor der Treppe und sah zu ihr hoch. Innerlich seufzte sie erleichtert auf.
    „Ned, was machst du denn hier?“
    Er antwortete nicht sofort, sah sie eine Zeit lang aus dunklen Augen an, die von buschigen Augenbrauen umrahmt wurden. Ned war Mitte vierzig. Ein langjähriger Stammpatient des Hauses. Er litt seit früher Jugend an paranoider Schizophrenie, was Cass weniger ängstigte als die Stille, die sich vor Neds Erscheinen wie ein schwarzes, kühles Tuch über sie gelegt hatte.
    „Sie sind gekommen, um mich zu holen“, flüsterte er und sah mit stumpfem Ausdruck über ihre Schulter hinweg.
    Cass wirkte dem intuitiven Drang, sich umzudrehen und sich selbst davon zu überzeugen, dass niemand hinter ihr stand, entgegen. Es wäre ein fataler Fehler, Neds Blick zu folgen. Damit hätte sie ihn in seinen Wahnvorstellungen bestärkt. Stattessen musste sie ihn daran erinnern, dass er seiner Krankheit nachgab.
    „Hat Sue dir deine Tabletten pünktlich gebracht?“
    „Ja, Doktor. Gerade deshalb mache ich mir ja große Sorgen. Dieses Mal sind sie echt.“
    Die Augen weit aufgerissen, als sähe er Dinge, die für andere besser verborgen blieben, starrte er weiterhin über ihre Schulter in das Obergeschoss. Eine Möglichkeit wäre, ihn zu berühren, dann hätte sie sich vergewissern können, dass er einen Aussetzer hatte. Da er sich aber nicht ohne Weiteres anfassen ließ, musste sie ihrem Gespür vertrauen. Das sagte ihr, Ned hatte seine Tablette heimlich ausgespuckt, weil er Sue mal wieder einen Vergiftungsversuch unterstellte.
    „Was hältst du von einer schönen Tasse Tee, Ned? Du könntest mir ein paar Geschichten von deinem Großvater erzählen.“
    „Nein, Doktor, wir müssen gehen. Wir können nicht bleiben. Sie dürfen dich nicht wegbringen.“
    Es stand zu befürchten, dass Ned einen ganz schlechten Tag erwischt hatte. Für gewöhnlich bezogen sich seine Ängste und Zwangsvorstellungen auf ihn selbst.
    Ned hatte seine Schultern hochgezogen und rieb unkoordiniert seine Hände aneinander. Sie mochte ihn. Er war ein netter Kerl. Sehr zugänglich und in hohem Maße therapierbar, aber im Moment, so schien es, waren sie wieder am Anfang gelandet.
    Cass ging die Stufen hinunter und stellte sich zu ihm. Nun hatte sie zwar ihre Position verschlechtert, da sie um fast einen Kopf kleiner war, aber so konnte sie zumindest in dieselbe Richtung schauen wie er und ihm das Gefühl vermitteln, nicht alleine zu sein.
    „Siehst du, da ist niemand.“ Sie deutete mit dem Kopf zur Treppe hoch.
    „Sie haben sich versteckt“, sagte er mit gedämpfter Stimme. „Sie wollen uns mitnehmen.“
    Zu viele Schlupfwinkel und Verstecke

    „Niemand will uns mitnehmen. Ich habe eben abgeschlossen und nun gehen wir in dein Zimmer.“ In derselben Sekunde hörte sie einen Gegenstand klirrend zu Boden fallen. Mist. Sue und Marina suchten vermutlich die hintersten Winkel des Gemeinschaftsraumes nach Süßigkeiten ab.
    Mit einem besorgten Laut wich Ned einen Schritt zurück und presste seine geballten Hände gegen seinen schmächtigen Oberkörper. Er schwitzte. Sein Gesicht war blass. Mitleid ergriff sie, wie jedes Mal, wenn einer ihrer Patienten verzweifelt gegen seine inneren Dämonen kämpfte und nicht dagegen ankam. Sie nahm seine Furcht deutlich wahr. Um es nicht schlimmer zu machen, entschied sie, so zu tun, als hätte sie nichts gehört. „So, los jetzt, Ned, ich habe später noch was zu erledigen.“
    Heftig begann er zu nicken und folgte ihr mit Abstand die Treppe nach oben. Gott sei Dank. Ungern hätte sie Mark, ihren notdiensthabenden Kollegen, anpiepen wollen, damit sie Ned besänftigen konnten. An dieser Stelle hätte sie gern tief durchgeatmet, aber Ned hätte sofort bemerkt, sie mit seiner kleinen Aufführung aus der Fassung gebracht zu haben.
    In seinem Zimmer, das über die Jahre einiges an Persönlichkeit angenommen hatte, setzte er sich auf den Rand seines Bettes und sah stur aus dem Fenster. Sie ging an ihm vorbei und nahm das Foto seines Großvaters von der Anrichte. Ein alter Mann mit Offiziersmütze und unzähligen

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