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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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entgegenkommen und ein wenig handzahmer werden. Ohne Schuhe, nur in Strümpfen, Jeans und T-Shirt, folgte sie ihm in einen langen, mit grauem Teppich ausgekleideten Flur, in dem Türen in weitere Räumlichkeiten führten. Vermutlich alles Schlafzimmer und genauso fensterlos wie ihr Zimmer. Sie prägte sich den Grundriss des Hauses ein, um einen Fluchtplan auszuhecken und folgte ihm eine Treppe hinauf in eine weitere Ebene, die wie ein Schiffsdeck aussah. Wie eine Kommandozentrale.
    Drei Menschen erwarteten sie dort. Dan West. Dann war da noch eine Frau, die neben ihm auf einem Stuhl lümmelte und eine Person in einem Arztkittel.
    „Darf ich vorstellen?“, sagte Harald und begann bei Mr. West. Wie damals als Gast in der Klinik wirkte er freundlich und besonnen. Seine ergrauten Haare und die netten Züge passten zu dem Nachbarn, dem man ohne Weiteres sein Kind für ein paar Stunden anvertrauen würde. Innerlich erschauderte sie.
    „Das ist Bernadette.“
    Eine schlaksig, beinahe burschikos wirkende Frau Mitte dreißig mit fahlem dunkelbraunem Haar. Sie erinnerte Cass an Josy. Bei näherer Betrachtung und als sie einen bösen Blick von Bernadette erntete, verwarf sie den Gedanken. Josy war um einiges netter, selbst dann noch, wenn sie böse war.
    „Mein Name ist Mike“, stellte sich schließlich der Herr im Kittel freundlich nervös vor, ein Klemmbrett unter dem Arm.
    Er hatte eine halbe Glatze, nur ein Kranz heller Haare war vorhanden und das, obwohl sie ihn maximal auf Ende dreißig schätzte.
    „Cass“, erwiderte sie wie nebenher, denn ihr Erzeuger zog sie vor eine große Glasscheibe und bugsierte sie auf einen Stuhl.
    Während sich die anderen neben ihr niederließen, blickte sie durch die Scheibe und erkannte unter sich eine Art Arena. Was sollte das werden?
    „Kann losgehen“, sagte Dan in ein Mikrofon und lehnte sich zurück. Bernadette öffnete sich eine Dose Cola.
    „Was ist das?“ Cass zeigte nach unten.
    „Das ist unser Werk. Meins und das meiner leider verstorbenen Freunde. Ich dachte, bevor du dich entschließt, bei mir zu bleiben, solltest du wissen, was ich die letzten Jahre meines Lebens erreicht habe. Ich wollte dich an meinem Erfolg teilhaben lassen.“
    Sie schluckte. Ein Tor ging auf und zwei Männer betraten die Arena. Sie waren bekleidet wie Gladiatoren. Oh Scheiße. Und sie hatten Waffen. Schreckliche, gefährliche Waffen, die nicht mal beim Namen genannt werden wollten. Harald strahlte wie tausend Sonnentage neben ihr.
    Dann begannen sich die beiden Männer zu umkreisen. Wie wilde Tiere, nur mit schrecklicheren Augen. Sie gingen aufeinander los. Schlugen aufeinander ein, bis Blut rann. Cass nahm die Hände vors Gesicht und fing an zu wimmern. „Aufhören. Ich will das nicht sehen.“
    „Das ist doch fantastisch.“
    „Was? Oh Jesus! Das ist krank!“
    „Sieh hin. Das ist unsere Zukunft. Diese Männer werden unserem Land dienen. Es ist fabelhaft“, flötete der irrsinnige Mann, der sich ihr Vater schimpfte. Wie krank konnte man krank definieren?
    „Ich will das nicht.“ Chogan fiel ihr ein. Maria Mutter Gottes! Hatte er das auch machen müssen? Kämpfe auf Leben und Tod? Der Bessere gewinnt? Wie gut war in diesem Fall besser? Wer war Chogan? Himmel!
    Noch immer hielt sie die Hände vors Gesicht. Als sie aufsprang, sah sie unweigerlich hinunter. Einer der Männer hackte dem anderen einen Arm ab. Sie würgte. Taumelte rückwärts an die Wand.
    „Tz, tz, tz“, machte Bernadette und lachte.
    Dan strich ihr über den Nacken. Was für ein groteskes Paar. Sie schauderte schon wieder. Hier kam man sich wie bei der Adams Family vor. „Bring mich hier weg. Ich will zu Annie.“
    „Nein“, sagte Harald streng und kam zu ihr herüber, begleitet von Bernadettes bösartigem Lächeln.
    Diese Kuh hatte Spaß an ihrem Grauen.
    „Nicht in diesem Zustand.“
    Sofort straffte sie sich. Sie wollte zu Annie, verdammt. „Es ist noch alles so neu für mich. Ich brauche Zeit, das alles zu verarbeiten … Dad.“ Hierfür bräuchte sie allerdings mehr als fünf Leben.
    Sie rang sich dennoch ein Zahnpastalächeln ab, fasste nach seiner Hand, die sie kurz, aber beherzt drückte. „Wenn ich weiß, dass es Annie gut geht und ich sie gesehen habe, fühle ich mich bestimmt gleich viel besser.“
    Sie sah seinem Mienenspiel an, dass er ihre Bitte und die mögliche positive Wirkung im Geiste abwog. Zu ihrer Erleichterung nickte er und führte sie wieder nach unten in das Labyrinth. Dabei konnte sie nicht

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