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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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gefunden hast“, sagte sie ebenso kalt.
    Sie wusste, Ned stammte aus Minnesota. Ein weiter Weg bis hierher. Ned musste irgendwie erfahren haben, dass sie seine Schwester war und dann war er auch noch so lange ihr Patient gewesen. Wahrscheinlich hatte ihr Vater irgendwann angefangen, erneut nach Ned zu suchen und war dabei auf sie gestoßen. Zufällig. Wie klein die Welt doch war. Und immer wieder schlug das Schicksal zu.
    „Was willst du von mir?“ Gefasst sah sie ihn an.
    „Ich bin dein Vater. Was soll ich schon von dir wollen?“
    Sie hatte die Bedrohung in ihm bereits erkannt, auch bevor sie wusste, dass er ein Mörder war. Vermutlich hätte sie gut daran getan, zu kuschen, aber sie fühlte sich von ihm um ihr Leben betrogen, obwohl es im Grunde gut verlaufen war.
    Ihre Mutter, ihr Bruder. Alle tot. Und ihr Erzeuger ein Psychopath, der Mörder herumschickte. Dieses Wissen war ein harter Brocken. Selbst für eine Psychiaterin.
    Gewiss wäre es geschickt gewesen, sich zu fügen, den Kopf gesenkt zu halten, um hier rauszukommen, denn sie wollte nicht erfahren, welche Rolle sie nun erhalten sollte. Jedoch hatte sich ihr berechnender Fachverstand in Kopfschmerzen aufgelöst.
    „Keine Ahnung. Soll ich in diesem netten Zimmer hocken? Für alle Zeit?“ Sie sah die weißen Möbel an, dann wieder zu dem alten Mann. Er wirkte gekränkt. Sein linkes Lid begann zu zucken.
    „Ich bin dein Vater.“
    „Ist ja schon gut, Darth Vader.“ Fast hätte sie lachen müssen. Die Situation war absurd. Was erwartete er von ihr? „Ich habe keine Lust auf Vater-Tochter Spielchen, falls du so was im Sinn hast.“
    „Du wirst deine Meinung ändern.“
    „Wohl kaum.“
    „Cassandra, ich habe deine Freunde verschont. Jedes Mal, wenn ich kurz davorstand, dich zu mir zu holen. Ein wenig Freundlichkeit wäre angebracht.“
    „Ich kann dir leider nicht folgen.“
    „Ich spreche von den Herrschaften, die dich schützen wollen. Was im Übrigen nicht erforderlich gewesen wäre.“ Selbstgefällig zwinkert er.
    „Aber heute hast du zugeschlagen“, sagte sie.
    „Es war nur eine Frage der Zeit, bis du deine Freundin aufsuchst. Grundsätzlich war es anders geplant, aber deine Freunde verstehen offenbar etwas von Technik.“
    Er hob ihr pinkfarbenes Handy in die Höhe. Schlagartig erinnerte sie sich an den seltsamen Anruf, als sie das erste Mal im Kloster aufwachte. Sie nahm an, er war von Adam gekommen und hatte das unheimliche Telefonat verdrängt. Nur ein Mal kurz, als Ray für eine Weile ihr Mobiltelefon haben wollte, dachte sie daran. Jetzt war ihr einiges klar.
    Sie war geortet worden. Da ihr Erzeuger sie im Wald nicht fand – wegen Ethans Schutz in Form einer Illusion – musste er warten, bis sie sich außerhalb der schützenden Mauern des Klosters befand, um an sie ranzukommen. Nach dem Szenario nach dem Besuch bei Ethan schob Ray dem Ganzen einen Riegel vor. Was niemand wissen konnte, war, dass ihr der Erzeuger auf den Fersen war und sich durch Melinda ein weiteres Hintertürchen geöffnet und schlussendlich auch genützt hatte. Und Annie? War sie das Ass im Ärmel?
    „Du hast meine Großmutter entführt.“
    „Deine Großmutter“, zischte er. „Betrachte sie als Joker, den ich nicht einsetzen musste.“
    „Ich will sie sehen.“
    „Später.“
    „Jetzt“, brauste sie auf. „Ich will jetzt zu ihr.“
    Er beugte sich vor, stützte die Hände am Bett ab und kam so nahe, dass sein schlechter Atem ihr Gesicht streifte.
    „Ich habe nicht viel Geduld, mein Kind. Deine Großmutter lebt. Sei dankbar. Wie lange es so bleibt, hängt davon ab, ob du dich zu benehmen weißt.“
    Er erhob sich und ging auf die Tür zu. Dort drehte er sich noch einmal um. Seine Haltung war die eines Offiziers, seine faltigen Züge jedoch mit einem Mal freundlicher.
    „Bis später, mein Kind.“
    Dann verließ er das Zimmer. Es ist Zeit für die Wahrheit, hatte Annie gesagt. Leider schmeckte diese bitter. Und sie schmerzte höllisch.

    Jeff lief Furchen in den Küchenboden. Sein Körper, sein Verstand – er konnte nicht zur Ruhe kommen. Josy steckte seit einer Stunde in Cass’ Kopf. Gott sei Dank schottete sich diese, so wie Annie, nicht von Wills Gefährtin ab. Jedoch schlief sie noch immer. Somit waren sie keinen Schritt vorangekommen, zumal auch der Rabe nicht zu finden war, als wäre er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
    Chogan saß auf der Küchenbank und wartete mit ihnen. Sobald Josy Auskünfte über Cass’ räumlichen Verbleib

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