Heiter weiter
Brothers 2008 zusammenbrach, vielleicht nie in dieser Form gegeben hätte, wenn Frauen das Sagen gehabt hätten und eben nicht ausschließlich gierige männliche Finanzmakler. Kann man inzwischen überall nachlesen. Auch dass Frauen viel mehr zu konservativen Anlageformen neigen als Männer. Sie begeistern sich eben nicht nur für die Börse, sondern vor allem für Festgeldanlagen und Bausparverträge.
Gerade im dritten Leben ist es klug, auf das Geld zu gucken. Vorschlag an die Männer: Überlassen Sie es Ihrer Frau! Ihr Geld sollte, wenn es beim Eintritt in das dritte Leben in größeren Mengen vorhanden ist, vor allem der Vermögensbildung und der Alterssicherung dienen. Die Renten sind sicher , aber in wel-
cher Höhe? Diese Frage stellen wir uns doch alle, nachdem wir von den Milliarden-Rettungsschirmen und Billiarden-Bürgschaften zum Erhalt unseres Euro lesen. Vor allem Frauen sollten klug rechnen. Denn ihre Renten und Versorgungsauszahlungen sind schon seit Jahrzehnten deutlich niedriger als die der Männer. In den westlichen Bundesländern sind die Renten der Frauen übrigens niedriger als in den östlichen Ländern. – Dort haben Frauen schließlich auch eine durchgängige Arbeitskarriere hinter sich. Nicht unterbrochen von Kindererziehungszeiten und Halbtagstätigkeiten, damit die Familie zu Hause weiter reibungslos funktioniert. So sind gerade Frauen vor dem dritten Leben gut beraten, gezielt zu planen. Ich bringe hier noch mal das leidige Thema eines Haushaltsbuches auf. Ehrlich – ich habe es nie wirklich hinbekommen. Zarte Versuche und Anfänge, ein paar Tage, vielleicht mal zwei Monate – länger habe ich es nie durchgehalten. Aber selbst diese Wochen haben mir gezeigt, wohin das Geld so täglich fließt, wie es im wahrsten Sinn des Wortes »verschwindet« und versickert. Aber wenn wir vor dem Sprung ins dritte Leben verborgene Löcher im Finanzetat finden wollen, wenn wir aus dem gesparten Geld für diese Zeit mehr machen möchten, dann kommen wir an einer schriftlichen Aufstellung nicht vorbei. Quasi ein Leitfaden, der Sie gut durch die nächsten Jahre führt.
Denn das ist schon nötig. Hand aufs Herz: Wissen Sie, wo Ihr Geld bleibt? Als Erstes kommt der Kassensturz: Guthaben, Schulden. Alles notieren. Dann der Haushaltsplan, das ist mühsam, ich weiß, aber notwendig. Nehmen Sie sich an mir bloß kein Beispiel. (Schon beim Schreiben dieser Zeilen gelobe ich Besserung und mache mich an die Arbeit.)
Am besten, das raten alle Fachleute, zwei Monate als Zeitraum für die Ausgabenübersicht einplanen. Da sind dann auch gelegentliche Ausgaben mit drin. Wenn Sie dann noch die Kontoauszüge rückwirkend auf ein Jahr heranziehen, dann dürfte Ihre Übersicht ziemlich präzise sein. Dabei einmal im Jahr fällige Zahlungen nicht vergessen und die durch zwölf geteilt den Monatsausgaben zurechnen.
Dann decken Sie mal auf, wo Sie zu viel Geld für zu wenig Leistung ausgeben. Sie können auch noch im letzten Arbeitsjahr die Kapitallebensversicherung als Direktversicherung abschließen und sich die Beiträge direkt von Ihrem Arbeitgeber überweisen lassen. Denn Gehaltsabzug spart Steuern. Oder: Tauschen Sie Ihre schlechte gegen eine gute Versicherung, dafür gibt es Fachblätter oder die Verbraucherzentralen, die Ihnen gerne helfen. Vergleichen Sie bei einer Anschaffung konsequent die Preise. Ist Ihre Bank günstig oder teuer? Können Sie bei der Energie sparen? Steigen Sie um auf Satellit und kündigen Sie das Kabelfernsehen. Wo bekommen Sie ein günstiges Urlaubsangebot? Welche Mitgliedschaften sind unnötig? Nehmen Sie sich Zeit, in aller Ruhe mal Ihre Versicherungen zu vergleichen – wo gibt es was günstiger? Sie werden sich wundern: Es gibt auch im dritten Leben
noch interessante Möglichkeiten, Vermögen oder eine kleine monatliche Zusatzleistung aufzubauen. Regelmäßig angelegt bewirkt es zweierlei: Einmal stärkt es Ihr Vertrauen in Ihre finanztechnischen Fähigkeiten – und dann sind ein paar Hundert Euro mehr später nicht zu verachten und sehr oft dringend nötig. Vor allem bei denjenigen Frauen, deren Rente und Altersversorgung weit unter der der Männer liegt. Und das gilt für die meisten!
Es heißt in Deutschland nicht ohne Grund »die« Teilzeit und »der« Vollverdiener. Denn in Deutschland ist die Teilzeit weiblich besetzt. Von acht Millionen tüchtigen Frauen. Die auf diese Art und Weise Haushalt, Kinder, Mann und Beruf unter einen Hut zu bringen versuchen. Die permanent im
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