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Heiter weiter

Heiter weiter

Titel: Heiter weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria von Welser
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Wissenschaftler: Bewegung hat selbst bei völlig Untrainierten auch in höherem Alter noch positive Effekte. Man kann in jedem Alter mit Sport beginnen, Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht sind immer gut
trainierbar. Also: Zögern Sie nicht. Packen Sie’s an. Und vergessen Sie Winston Churchill!
    So bleiben Sie geistig fit
    Die körperliche Fitness im Alter ist das eine – wie halten wir aber auch unser Gehirn fit und jung? Geht das überhaupt? Die Bremer Wissenschaftler haben jedenfalls festgestellt, dass in der sportlich aktiveren Gruppe schneller und besser gedacht wurde. Tatsache ist: Das Gehirn braucht Übung und Abwechslung, um geistig rege zu bleiben. Dabei ist Routine der schlimmste Feind eines flexiblen Geistes. Kämpfen Sie also schnellstmöglich gegen die tägliche Routine in Ihrem dritten Leben. Auch, weil Ihre Zeit dann so viel schneller vergeht. Denn das haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden: Wenn wir zu viel Routine absolvieren, verlieren wir jegliches Zeitgefühl. Die Zeit »rast« im wahrsten Sinn des Wortes. Wir nehmen sie nicht mehr wahr. Wir sagen dann eben: »Nie ist die Zeit so schnell vergangen wie im Alter.«
    Nur ein Beispiel, damit Sie es ganz deutlich vor Augen haben: Denken Sie konzentriert darüber nach, was Sie in den vergangenen acht Tagen alles gemacht haben. An was erinnern Sie sich? Wann geschah was? Was fällt Ihnen sofort ein? Was haben Sie total vergessen? Müssen Sie in Ihrem Kalender nachgucken?
    Stellen Sie sich dagegen eine einwöchige Kulturreise vor, zum Beispiel durch Marokko. Jeder Tag mit neuen Eindrücken, in einem anderen Hotel, mit anderen Menschen, in anderen Restaurants. Wie kommt Ihnen diese Woche gefühlt vor? Ganz lange? Logisch – weil Sie so viel
erlebt haben. Vor allem im Vergleich zu der Woche, die Sie zu Hause verbracht haben.
    Also: Durchbrechen Sie Ihre Routine. Schaffen Sie kleine Erlebnisse, die sich auch in Ihr Herz, in Ihr Gefühl einbrennen. Das verlängert gefühlt unser Leben. Und das wollen wir doch alle, oder?
    Aber zurück zum flexiblen Geist. Manche von uns fangen mit Gedächtnisübungen, mit Denksportaufgaben, Kreuzworträtseln oder Sudoku an. Das ist sicherlich eine gute Idee. Gehirnjogging trainiert Ausdauer und den Mut zum Neuen. Das Ziel sollte es dabei nicht sein, so lange Kreuzworträtsel zu lösen, bis man sämtliche gefragten Begriffe auswendig kennt und ohne lange nachzudenken einsetzen kann. Nein, es sollte (siehe die imaginäre Marokkoreise) um Abwechslung gehen. Wie beim ÜberKopf-Lesen, wenn der Text auf dem Kopf steht. Oder beim Buchstabenstreichen, mit Tangram oder mit Wortspielen.
    Doch trotz Gehirnjogging und körperlichem Training steht eines fest: Alles altert. Jede Zelle in unserem Körper altert. Und zwar unwiderruflich. Wir müssen das akzeptieren. Wir haben aber 100 Milliarden Nervenzellen. Die wiederum untereinander 100 Billionen Mal weiterverbunden sind. Das ist unglaublich viel. Mit diesem Potenzial können wir wuchern. Weil es mehr ist, als wir in unserem gesamten Leben nutzen werden. Wir sollten darum vor allem »klug« wuchern.
    Unser älteres Gehirn braucht deutlich mehr Zeit für die Informationsverarbeitung. Wir haben es schwerer, unter Zeitdruck etwas Neues zu lernen oder Wissen abzurufen. Das liegt aber nicht daran, dass Gehirnzellen absterben, sondern dass im Gehirn die Kontaktstellen zwischen den
Nervenzellen, den sogenannten Synapsen, verloren gehen. Dann geht gar nichts mehr im Gehirn. Weil die Informationen nicht mehr von einer Zelle zur anderen übertragen werden. Wir brauchen also unsere Synapsen. Wir müssen sie fördern. Leider werden auch bei aller Förderung im Alter immer mehr Synapsen abgebaut als aufgebaut. Die Gesamtzahl nimmt also ab. Was jedoch nicht bedeutet, dass wir auf die Geschwindigkeit dieses Prozesses nicht einwirken könnten.
    Wir merken das vielleicht schon im Job, in unseren 50er-Jahren. Das liegt an einer verringerten Leistung unseres Arbeitsgedächtnisses und des sogenannten Hippocampus. Das Arbeitsgedächtnis steuert die Aufmerksamkeit und hält die Konzentration aufrecht. Es wählt auch aus, welche Informationen eine Chance haben, ins Gedächtnis zu gelangen. Der Hippocampus wiederum sorgt dafür, dass diese ausgewählten Informationen auch tatsächlich dauerhaft abgespeichert werden. Er steuert den Transfer zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis, ist verantwortlich für unsere Erinnerungen, aber auch für ihren Abruf. Je mehr er abnimmt, umso schwieriger wird

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