Heiter weiter
hinein, was Ihren Sorgen und Ängsten entspricht, aber auch juristisch standhält. Notfalls auch hier wieder: Lassen Sie im Zweifel einen Anwalt drüberlesen und die PV eventuell notariell beglaubigen.
Das mag Ihnen im Augenblick alles mühsam erscheinen. Aber wenn Not am Mann ist, ist es meistens zu spät – jetzt haben Sie Zeit, Ruhe und Muße, diese Dinge zu diskutieren und auf den Weg zu bringen. Und denken Sie daran: Nur weil Sie über alle Eventualitäten nachdenken, bedeutet das noch lange nicht, dass der Ernstfall auch eintreten muss. Und noch ein Tipp zum Schluss: Legen Sie Ihre Patientenverfügung Ihrem Hausarzt vor. Der soll sie bei Gelegenheit mal prüfen, denn auch er
hat einige Zeit in einer Klinik gearbeitet und kennt die Abläufe dort gut.
Das letzte wichtige Papier, das Sie spätestens in Ihrem dritten Lebensabschnitt formulieren sollten, ist ein Testament. Das beruhigt Sie und sichert, dass mit Ihren Vermächtnissen in Ihrem Sinne umgegangen wird. Es macht durchaus Sinn, wenn Sie nur wenig zu vererben haben. Denn selbst in der kleinsten Wohnung gibt es ein paar persönliche »Schätze«, die später in die richtigen Hände gegeben werden sollen. Machen Sie eine Bestandsaufnahme, überlegen Sie, was Sie wem überlassen möchten, und dann suchen Sie sich die richtigen Formulierungen heraus. Wichtig hier, im Gegensatz zur Vorsorgevollmacht und zur Patientenverfügung: Das Testament muss mit der Hand geschrieben werden, mit einem Datum und Ihrer Unterschrift versehen sein. Nur dann ist es gültig. Und das wollen Sie doch, oder? Falls Sie Angst haben, dass es später nicht auffindbar sein könnte: Sie können Ihr Testament auch beim Amtsgericht oder bei einem Notar hinterlegen.
KAPITEL 18
Was gar nicht geht: Zehn Fehler im dritten Leben!
Erster Fehler: Das wahre Alter verheimlichen
Wer sich nicht traut, sein Alter zu nennen, hat in Wirklichkeit Angst davor, nicht mehr attraktiv, liebens- und begehrenswert zu sein. Auch das weitverbreitete »Spielchen« – »Was schätzt du, wie alt ich bin?« – das ist keine Lösung, sondern eine Zumutung. Das spielen Frauen öfter als Männer. Denn allzu oft blitzt die Erwartung durch: Mach mich jünger, als ich bin! Dieses Versteckspiel ist unwürdig, leicht zu durchschauen und bringt jeden, der zu einer Antwort gedrängt wird, in Verlegenheit. Lügen oder wahrhaftig sein?
Wer hingegen zu seinem Alter steht und die Zahl nicht als Hiobsbotschaft kundtut, macht es seiner Umgebung leicht, unbefangen mit dem Altwerden umzugehen. Und dann kommen auch die Komplimente, das netteste: »Für dein Alter hast du dich aber gut gehalten.«
Zweiter Fehler: Nackte Oberarme bei Frauen und Unterhemden am Steuer
Tops mit Spaghettiträgern passen zu Teenies und jungen Frauen. Wenn aber die Haut nicht mehr prall und straff ist, dann sieht ein T-Shirt mit kurzen oder Dreiviertel-Ärmeln viel hübscher aus. Frau soll sich zeigen, muss aber nicht alle Blicke auf die sichtbaren Anzeichen des Altwerdens lenken. Männer mit Unterhemden sind in jedem Alter abschreckend – noch mehr, wenn die Herren jenseits der 60 Jahre sind. Also weder am Steuer auf den langen Urlaubsfahrten noch zu Hause aus Bequemlichkeit oder bei der Gartenarbeit. Unterhemden gehören, so sagt schon ihr Name, untendrunter!
Dritter Fehler: Früher war alles besser
Je älter wir werden, umso mehr schauen wir zurück – auf die eigene Kindheit, das Leben als Mutter oder Vater, Ehefrau, als Geliebter oder Kollege. Wenn wir unseren Kindern und Enkeln von »früher« erzählen und einseitig die »guten alten Zeiten« beschwören, dann sind wir auf dem besten Weg, sie zu vergraulen. Wer die Zukunft vor sich hat, will sich nicht sagen lassen, dass vor 30 Jahren »alles besser« war. Belehrend, langweilig und ältlich hören sich alle Vorträge an, die die vergangene Zeit verklären und (fast) alles Neue verteufeln. Die Jungen schauen vorwärts und brauchen Perspektiven. Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen – wer seinen Erfahrungsschatz so einsetzt, wird auch gehört! Klartext: Das Gestern war, das Heute ist, das Morgen kommt.
Vierter Fehler: Ich bin der Nabel der Welt
Wer sich ständig beobachtet und jedes Wehwehchen als großen Schmerz wahrnimmt, geht seiner Umgebung gehörig auf die Nerven. Hier ist nicht von schweren Erkrankungen die Rede, sondern von Befindlichkeitsstörungen, die man ausleben oder bremsen kann. Es ist nun mal so, dass sich mit zunehmendem Alter Beschwerden einstellen, die unangenehm
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