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Held von Garathorm

Held von Garathorm

Titel: Held von Garathorm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Dienste Bavariens und suchte eine neue Position. Damals lernte ich Graf Brass kennen. Wir dienten als Söldner in gut der Hälfte aller Armeen in Europa - und häufig auf der gleichen Seite! Zur ungefähr selben Zeit, als Graf Brass sich hier in der Kamarg niederließ, ritt ich ostwärts und trat in den Dienst des Prinzen von der Ukrania als Berater seiner Streitmächte. Wir haben eine gute Verteidigung gegen die Legionen des Dunklen Imperiums aufgestellt."
    „Seid Ihr in die Gefangenschaft der Tierlords geraten?"
    Katinka van Bak schüttelte den Kopf. „Ich flüchtete zu den Bulgarbergen, wo ich blieb, bis Ihr und Eure Gefährten in der Schlacht von Londra das Blatt wendeten. Danach wurde es meine Aufgabe, die Ukrania wiederaufzubauen. Die einzige Überlebende der königlichen Familie war die jüngste Nichte des Prinzen, und sie war noch ein Kind. Also wurde ich ohne mein Dazutun Regentin der Ukrania."
    „Und Ihr habt dieser Stellung nun entsagt? Oder besucht Ihr uns lediglich inkognito?"
    „Weder das eine, noch das andere", erwiderte Katinka van Bak kurz, und es klang ein wenig, als wiese sie Hawkmoon zurecht, weil er ihr Vorgriff. „Ein Feind drang in die Ukrania ein und eroberte sie."
    „Wa-as? Wer war es? Ich glaubte die Welt befände sich in relativem Frieden!"
    „So ist es auch. Oder war es zumindest, bis wir, die wir östlich der Bulgarberge leben, von einer Armee hörten, die sich in den Bergen sammelte."
    „Die Unverbesserlichen des ehemaligen Dunklen Imperiums!" rief Hawkmoon.
    Katinka van Bak hob Schweigen gebietend die Hand. „Es war eine Vagabundenarmee", fuhr sie fort. „Ja, das war es zweifellos. Aber ich glaube nicht, daß es sich um Überreste der Legionen des Dunklen Imperiums handelte. Obgleich sie wirkungsvolle Waffen hatten, glich doch kein einziger der Krieger dem anderen. Sie trugen die unterschiedlichste Kleidung und jeder andere Arten von Waffen, und sie waren verschiedenster Rassen -einige davon zweifellos nicht menschlich! Ihr versteht doch? Jeder sah aus, als gehöre er zu einer eigenen Armee, völlig unabhängig von der anderen!"
    „Ein Trupp, vielleicht, von Soldaten, die der Vernichtung durch das Dunkle Imperium entgingen?"
    „Das glaube ich nicht. Ich weiß nicht, woher sie kamen. Ich weiß nur, daß sie die Berge zur uneinnehmbaren Festung ausbauten und von dort aus operieren. So viele Strafexpeditionen auch gegen sie ausgeschickt wurden, keine einzige kehrte je zurück. Sie rotten ganze Völker aus - bis zum letzten Neugeborenen; plündern Dörfer, Städte, Länder. In dieser Beziehung sind sie eher wie Banditen, denn eine organisierte Armee mit einem Endziel. Es hat jedenfalls den Anschein, daß sie die Länder lediglich des Beuteguts wegen überfallen. Ihr Aktionsradius wird immer weiter, aber alles bringen sie in ihre Bergfestung, die Wertsachen, die gestohlenen Nahrungsmittel und hin und wieder auch Frauen."
    „Wer ist ihr Anführer?"
    „Ich weiß es nicht, obgleich ich gegen sie gekämpft habe, als sie die Ukrania überfielen. Entweder führen mehr als einer sie an, oder überhaupt keiner. Es gibt keinen, mit dem man verhandeln könnte. Sie scheinen nur von Raub- und Mordgier getrieben zu werden. Sie sind wie die Heuschrecken - j a, eine bessere Beschreibung für sie gibt es nicht. Selbst das Dunkle Imperium ließ Überlebende zurück, denn es plante, die ganze Welt zu beherrschen, und brauchte Untertanen. Aber diese - was immer sie auch sind - sind viel schlimmer."
    „Es fällt mir schwer, mir einen Angreifer vorzustellen, der schrecklicher ist als das Dunkle Imperium", sagte Hawkmoon. „Aber", fügte er hastig hinzu, „ich glaube Euch selbstverständlich, Katinka van Bak."
    „Jemand anderem könnt Ihr auch keinen Glauben schenken, denn ich bin die einzige Überlebende. Und das verdanke ich nur meiner Erfahrung, die mir sagt, wann eine Situation hoffnungslos ist und wie man noch einigermaßen ungeschoren davonkommt. Niemand lebt mehr in der Ukrania, auch in vielen anderen Landen jenseits der Bulgarberge nicht."
    „Ihr seid also geflohen, um die Länder diesseits der Berge zu warnen? Vielleicht, um eine Armee gegen dieses mächtige Lumpenpack aufzustellen?"
    „Ich floh, belassen wir es dabei. Ich habe meine Geschichte allen erzählt, die mir geneigt ihr Ohr liehen, aber ich glaube nicht, daß es viel fruchten wird. Die wenigsten interessiert es, was den Menschen so fern von hier zustieß, selbst wenn man mir überhaupt glaubte, was ich noch bezweifle. Eine

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