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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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gerissen.“
    Wade lachte auf. „Etwa die Finger-in-der-Nase-Nummer?“
    Jack bestätigte es lachend.
    Charlie umarmte ihre kleine Tochter ganz fest. „Was soll Mummy nur mit dir machen, Spatz?“
    Jack beugte sich vor und strich über die seidigen Locken. „Haben Sie sie ganz einfach lieb“, meinte er leise. „Die Zeit, das Alter der Unschuld, ist viel zu kurz.“
    „Das kann ich nur bestätigen.“ Wade beschloss, das Thema zu wechseln. „Und was habt ihr heute so gemacht?“
    Es entstand eine kleine Pause und dann meinte Charlie so ganz nebenbei: „Eigentlich nicht viel.“
    „Sie hat ein bisschen im Garten gearbeitet“, erklärte Jack schnell und stellte die restlichen schmutzigen Teller in die Spüle.
    Wade wurde hellhörig. Was war zwischen den beiden während seiner Abwesenheit vorgefallen? Auch wenn Jack Polizist war, auch wenn er Rachel das Leben gerettet hatte, Wade traute ihm nicht ganz. Er nahm sich vor, die Augen offen zu halten.
    Als Charlie am nächsten Morgen aufwachte, testete sie gleich ihren Knöchel. Sie konnte schon wieder auftreten, wenn auch nur vorsichtig. Erleichtert atmete sie auf. Jack Hanna als Hausgast zu haben, war schon schwer genug, wenn Wade anwesend war. Aber mit ihm allein zu sein, das war ihr nun wirklich zu riskant. Eigentlich hatte sie sich geschworen, sich nie wieder mit einem Mann einzulassen. Eigentlich. Nur dass Jack eine geradezu unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie ausübte. Leise zog sie sich an, in der Hoffnung, das Frühstück vorbereiten zu können, ehe Rachel aufwachte.
    Als sie in den Flur trat, kam Jack gerade aus seinem Zimmer. Er wollte etwas sagen, aber Charlie legte schnell den Finger auf die Lippen und bedeutete ihm, er solle ihr in die Küche folgen. „Rachel“, erklärte sie dort leise, „sie hat einen sehr leichten Schlaf.“
    Jack nickte. Er konnte den Blick nicht von den Löckchen auf ihrer Stirn lösen, die sich vorwitzig aus dem streng zurückgekämmten Haar gelöst hatten.
    Charlie füllte den Wasserkessel. Jacks Gegenwart machte sie nervös. Das Schweigen wurde unerträglich. Schließlich hoben sie beide gleichzeitig an zu sprechen und lachten daraufhin gezwungen.
    „Sie zuerst“, meinte Charlie. Jack schüttelte den Kopf. „Nach Ihnen.“
    Sie stellte die Pfanne auf den Herd und nahm dann die Eier aus dem Kühlschrank. „Mögen Sie Rührei?“
    Jack lachte trocken. „Ja, Rührei passt treffend zu meinem Geisteszustand. Insofern gerne.“
    Charlie stutzte. Dieser Mann schien doch nicht so gelassen und sorgenfrei zu sein, wie er immer tat. „Darf ich Sie etwas fragen?“
    „Nur zu.“
    „Was ist Ihnen widerfahren?“
    Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung.“ Er wandte sich abrupt ab.
    „Entschuldigen Sie. Es geht mich ja wirklich nichts an.“
    „Mein Partner wurde drei Tage vor seiner Pensionierung erschossen. Die Kugel galt mir, er ist an meiner Stelle gestorben. Das Gesicht seiner Frau geht mir wahrscheinlich nie wieder aus dem Kopf.“
    „Oh Jack …“
    „Genau das hat sie auch gesagt, als ich ihr die Nachricht vom Tode ihres Mannes brachte.“
    „Der Beruf des Polizisten ist gefährlich“, meinte Charlie. „Das wusste Ihr Partner und seine Frau wusste das auch.“
    Sie hatte von der Logik her zwar recht, aber sein Gefühl sagte ihm etwas anderes. „Charlotte?“
    Charlie sah überrascht auf. So wurde sie kaum jemals genannt, und die Art, wie Jack ihren Namen ausgesprochen hatte, gefiel ihr.
    „Ja?“
    „Darf ich Sie auch etwas fragen?“
    „Aber klar. Schießen Sie los.“
    „Haben Sie Rachels Vater geliebt?“
    Charlie sah leicht verbittert drein. „Ja, zu Anfang, als ich noch naiv genug war zu glauben, dass Menschen das, was sie sagen, auch meinen.“
    Jack verstand ihren Zorn. Was ihn überraschte, war das Echo, das ihr Zorn in seinem Innern auslöste. Er kannte das Gefühl des Im-Stich-gelassen-Werdens nur zu gut aus eigener Erfahrung. Mitfühlend berührte er zart ihre Wange. „Das tut mir so leid.“
    Charlie zwang sich, die Wärme seiner Hand auf ihrer Wange und die Zärtlichkeit in seiner Stimme zu ignorieren. „Sie müssen sich für nichts entschuldigen“, meinte sie brüsk und wandte sich hastig ab.
    Das eilige Tapsen kleiner Füße im Flur setzte der etwas traurigen, doch sehr intimen Stimmung ein jähes Ende. Mit einem fröhlichen Krähen kam Rachel in die Küche, das Lockenköpfchen noch völlig durcheinander, die Kuscheldecke unter dem Arm, der

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