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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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ausgingen. Jack steckte die Hände in die Hosentaschen und ließ sich von der endlosen Weite des Landes umfangen.
    Rechts von ihm war Tuckers Stier durch die Umzäunung gebrochen. Keine sieben Tage war es her, dass Jack vor seinem Leben in Tulsa davongelaufen war. Und jetzt stand er hier und alles hatte sich verändert. Er sah sich mit Dingen konfrontiert, die er für sich nie für möglich gehalten hätte. Wie konnte er zulassen, dass er Charlotte Franklin liebte, wenn er nicht einmal wusste, wie er sich selbst lieben sollte?
    Entmutigt schlenderte er über die Wiese zurück zum Haus. Und da sah er etwas, was ihn zutiefst erschütterte. Dort, im Wohnzimmerfenster, brannte eine Lampe. Jack brauchte eine Weile, bis er begriff, dann wurden seine Augen feucht. Was hatte Wade noch über die Lampe gesagt? Irgendetwas darüber, dass die Frau des Hauses sie stets so lange brennen ließ, bis all die, die sie liebte, sicher und geborgen im Haus waren. Wade Franklin lag schon im Bett und schlief. Somit war er, Jack, der Einzige, für den die Lampe brennen konnte. Er wischte sich die Tränen weg. „Oh Charlotte, du solltest mich nicht so lieben.“
    Er ging über die Veranda ins Haus, verriegelte die Haustür von innen und machte dann diese wunderbare Lampe aus, bevor er ins Bett ging, wo er traumlos und in einem Gefühl absoluter Geborgenheit schlief.
    Kurz nach Mitternacht klingelte das Telefon neben Wades Bett. „Franklin hier“, meldete sich Wade verschlafen.
    „Wade, ich bin’s, Della. Tut mir leid, dass ich Sie wecke, aber hier ist ein Bundesmarschall, der einen Gefangenen überführt und unsere Gefängniszelle für eine Nacht braucht. Und da Hershel auf Hochzeitsreise ist …“
    „Ich bin gleich da.“ Wade legte auf und zog sich rasch an.
    Kurz darauf verließ er sein Zimmer, die Stiefel in der Hand. Seine Dienstwaffe lag oben auf einem Regal im Flur. Er steckte sie ein und schickte sich an, das Haus zu verlassen, als Jack in den Flur trat.
    „Probleme?“
    „Nein, nein. Ich muss nur heute Nacht Gefängniswärter spielen. Sag Charlie, dass ich sie morgen früh anrufe.“
    „Ich könnte das doch für dich machen.“
    Wade musterte ihn abschätzend. „Willst du einem Bundesmarschall Fragen beantworten, wieso du hier bist, statt in Tulsa?“
    Jack grinste. „Nein, lieber nicht.“
    „Hab ich mir doch gedacht. Also, wir sehen uns.“
    Jack begleitete ihn zur Tür. „Na gut, aber wenn du mich brauchst …“
    Wade nickte. „Dann weiß ich, wo ich dich finde.“
    Als Wade gegangen war, knipste Jack die alte Familienlampe an. Er lächelte still in sich hinein. Er wandte sich um, um wieder auf sein Zimmer zu gehen, als das Lächeln auf seinen Lippen erstarb. Plötzlich hatte er weiche Knie und das Atmen fiel ihm schwer.
    Da, im Halbdunkel, stand Charlie, und obwohl ihr Nachthemd relativ züchtig war, ließ es doch erahnen, was sich darunter alles verbarg.
    „Ich hab dich gar nicht gesehen“, flüsterte er.
    „Wo ist Wade hin?“
    „Er sagte, er müsse heute Nacht Gefängniswärter spielen, für irgendeinen Bundesmarschall.“
    Sie seufzte. „Er braucht ganz einfach mehr Leute.“ Sie sah die Lampe. „Du weißt also Bescheid?“
    „Wade erwähnte neulich diese Familientradition.“
    Sie nickte und wich seinem Blick aus, rieb sich die Arme, als fröre sie.
    „Charlotte.“
    Sie sah ihn fragend an. „Was?“
    „Danke.“
    „Wofür?“
    „Dass du die Lampe heute Abend für mich angelassen hast.“
    „Das habe ich doch gerne gemacht.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie wich nicht zurück, doch als er vor ihr stand, spürte er, dass sie zitterte.
    „Bitte, Charlotte, sag, dass du keine Angst hast.“
    „Ich kann nicht.“
    Jack war tief betroffen. „Du kannst doch nicht im Ernst glauben, dass ich dir wehtun würde?“
    „Ich
weiß
sogar, dass du mir wehtun wirst, Jack Hanna. Aber nicht so, wie du es meinst.“
    „Wovor hast du dann Angst?“
    „Dass ich irgendwann an dich denken werde und mich nicht mehr an dein Gesicht erinnern kann.“
    Ihre Worte trafen ihn hart. Ohne nachzudenken, zog er sie an sich, fuhr ihr mit der Hand in die Haare und zwang sie, ihn anzusehen.
    „Gott helfe uns beiden, Mädchen. Wenn du vorhast, wegzulaufen, dann tue es jetzt gleich.“
    Aber Charlotte lief nicht davon, sondern schmiegte sich an ihn. „Wirst du mich lieben?“, flüsterte sie.
    „Nur, wenn du mich willst, Charlie.“
    Sie seufzte. „Ich muss den Verstand verloren haben.“
    „Noch nicht, aber

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