Held zum Verlieben
Schritt auf ihn zu. „Ja?“
„Wenn ich dir eine Frage stelle, wirst du mir die Wahrheit sagen?“
Sie blinzelte, überrascht, dass er jetzt die Führung übernommen hatte. Dann nickte sie.
„Ja, das werde ich.“
„Wenn ich dich bitten würde, würdest du dann mit mir schlafen?“
Sie atmete tief ein und hob dann das Kinn.
„Wenn du fragen würdest, würde ich das vielleicht tun.“
Ein Lächeln begann sein Gesicht zu erhellen. „Charlotte?“
„Was?“
„Willst du mit mir schlafen?“
Sie streckte die Hand aus.
Irgendwo zwischen Hintertür und seinem Schlafzimmer entledigten sie sich ihrer restlichen Kleidung. Das weiche regelmäßige Atmen von Rachel war zu hören, als Jack Charlie aufhob und sie über die Schwelle in sein Zimmer trug. Er legte sie auf das Bett. Dann drehte er sich um und verriegelte die Tür. Die Botschaft war unmissverständlich.
„Jetzt sind wir allein, Liebste, nur du und ich“, flüsterte Jack.
Charlie steckte die Arme nach ihm aus und zog ihn zu sich hinunter, bis sie nebeneinanderlagen und sich tief in die Augen blickten. Strähnen nassen Haares lagen auf ihrem Gesicht und er strich sie zurück. Dann zeichnete er mit seiner Hand ihre Wangen nach, ließ die Hand über den Hals gleiten und schließlich zu ihren aufrechten Brüsten.
Sie bog sich ihm entgegen, bot sich ihm dar.
Er machte ein ersticktes Geräusch, als wäre er schwer getroffen, und dann gab er sich der Liebe hin. Er stahl sich den ersten Kuss, sie schenkte ihm den Zweiten. Und danach schien die Zeit stillzustehen, war nichts weiter als die Brücke zur nächsten Berührung. Sie flüsterten in der Dunkelheit und berührten sich gegenseitig, nicht neugierig, sondern eher wissend, dass sie zueinander gehörten. Charlies Hände waren überall, streichelten Jack, fordernd, verheißend. Er begehrte sie so sehr, dass er kaum noch atmen konnte. Aber er durfte sich noch nicht ganz hingeben. Er hatte noch etwas zu tun. Er musste für Schutz sorgen. Und erst nachdem er das getan hatte, drang er in sie ein und sie begannen ihre sinnenverwirrende erlösende Reise zum Höhepunkt.
Gegen Morgen wachte Jack auf, allein. Nach dem, was sie gemeinsam erlebt hatten, bereitete Charlies Abwesenheit ihm beinahe schon körperliche Schmerzen. Er stand auf und ging in den Flur. Die nassen Sachen waren nirgendwo mehr zu sehen, Charlie hatte schon alle Spuren der vergangenen Nacht entfernt.
Er sah in ihr Zimmer, aber es war leer. Ein Lichtschimmer aus dem Wohnzimmer lockte ihn an, doch als er näher kam, wurde ihm klar, dass es die Lampe am Fenster war. Sie leuchtete für Wade, der noch nicht zu Hause war. Wo konnte Charlie nur sein?
Natürlich, bei Rachel. Bestimmt war sie bei der Kleinen.
Er ging zurück, den Flur entlang und sah ins Kinderzimmer. Und da saß sie, in einem langen T-Shirt, und schaukelte das schlafende Kind im Arm. Bei seinem Eintritt schaute Charlie auf.
„Ist alles in Ordnung mit ihr?“, flüsterte er.
Sie nickte. „Schlecht geträumt“, schien ihr Mund zu formen.
Jack lächelte. Schlechte Träume kannte er zur Genüge. Er nickte in Richtung Küche und formte das Wort „Kaffee“ mit dem Mund.
Sie lächelte in sich hinein, als er gegangen war. Er war splitterfasernackt. Sie fragte sich, wann ihm das wohl auffallen würde.
Einige Minuten später legte sie Rachel wieder in ihr Bettchen und deckte sie mit ihrer Lieblingsdecke zu. Die Kleine kuschelte sich ein, bis alles so war, wie es sein sollte, und schlief wieder tief und fest. Charlie seufzte erleichtert und ging leise aus dem Zimmer. Es passierte nicht oft, dass Rachel schlecht träumte, aber wenn es geschah, half nur, sie in die Arme zu nehmen und zu warten, bis sie sich wieder beruhigt hatte.
Sie konnte Jack in der Küche hören. Der Lärm, den er veranstaltete, war so typisch für einen Mann, der sich bemühte, leise zu sein, dass sie schmunzelte. Sie war schon fast in der Küche angelangt, als sie sich an das Geschenk erinnerte, das sie ihm gestern gekauft hatte. Schnell ging sie zurück in ihr Zimmer, um es zu holen.
Jack schenkte sich gerade die erste Tasse Kaffee ein, als Charlie hereinkam. Er stellte die Tasse ab und hielt sofort einladend die Arme auf. Charlie kuschelte sich an ihn, die kleine Schachtel verborgen in ihrer Hand.
„Ich habe gar nicht gehört, dass du aufgestanden bist“, sagte er. „Ich habe dich vermisst.“
Sie schloss die Augen, genoss die Zärtlichkeit in seiner Stimme. „Ich bin auch nur ungern aufgestanden“,
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