Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)
glaubt, dann seht doch in der Eistruhe nach!«
Percy rannte zu der magischen Kühlbox hinüber. Niemand versuchte, ihn aufzuhalten. Er riss den Deckel hoch und wühlte im Eis. Es musste eine geben. Bitte. Er wurde mit einer rot-silbernen Limodose belohnt. Er schwenkte sie vor den Delphinkriegern, als ob er sie mit Insektenvertilgungsmittel besprühte.
»Schaut!«, schrie Percy. »Der vom Gott erwählte Trunk! Zittert vor der Macht der Cola light!«
Die Delphinmänner gerieten in Panik. Sie standen kurz vor dem Rückzug. Percy konnte das spüren.
»Der Gott wird euer Schiff übernehmen«, verkündete Percy. »Er wird eure Verwandlung in Delphine vollenden oder euch wahnsinnig werden lassen oder euch in wahnsinnige Delphine verwandeln! Eure einzige Hoffnung besteht darin, ganz schnell wegzuschwimmen.«
»Lächerlich!« Chrysaors Stimme klang jetzt schrill. Er schien nicht zu wissen, auf wen er sein Schwert richten sollte – auf Percy oder auf seine eigenen Leute.
»Rettet euch!«, mahnte Percy. »Für uns ist es zu spät!«
Dann keuchte er auf und zeigte auf die Stelle, wo Frank sich versteckt hatte. »Oh nein! Frank verwandelt sich in einen wahnsinnigen Delphin!«
Nichts passierte.
»Ich habe gesagt«, wiederholte Percy, »Frank verwandelt sich in einen wahnsinnigen Delphin!«
Frank kaum aus dem Nirgendwo gestolpert und griff sich mit gewaltiger Geste an die Kehle. »Oh nein!«, sagte er, als ob er von einer großen Tafel abläse. »Ich verwandele mich in einen wahnsinnigen Delphin!«
Er fing an, sich zu verändern: Seine Nase verlängerte sich zur Schnauze, seine Haut wurde glatt und grau. Er fiel als Delphin auf Deck und sein Schwanz peitschte auf die Bretter.
Die Piraten stürzten voller Panik auseinander, sie schnatterten und klickten, ließen ihre Waffen fallen und sprangen über Bord. In der allgemeinen Verwirrung konnte Annabeth Hazel, Piper und Trainer Hedge von ihren Fesseln befreien.
In Sekundenschnelle war Chrysaor allein und umstellt. Percy und seine Freunde hatten keine Waffen, außer Annabeths Messer und Hedges Hufen, aber ihr mörderischer Gesichtsausdruck machte dem goldenen Krieger offenbar klar, dass sein Schicksal besiegelt war.
Er wich an die Reling zurück.
»Das war noch nicht das letzte Wort, Jackson«, knurrte Chrysaor. »Ich werde mich rächen.«
Seine Worte wurden von Frank abgeschnitten, der sich abermals verwandelt hatte. Ein achthundert Pfund schwerer Grizzlybär kann ein Gespräch sehr effektiv unterbrechen. Frank versetzte Chrysaor einen mächtigen Prankenhieb und riss ihm die goldene Maske vom Gesicht. Chrysaor schrie auf, schlug die Arme vors Gesicht und plumpste ins Wasser.
Alle rannten an die Reling. Chrysaor war verschwunden. Percy spielte mit dem Gedanken, ihn zu verfolgen, aber er kannte sich in diesen Gewässern nicht aus und wollte dem Kerl nicht noch einmal allein gegenübertreten.
»Das war großartig!«, sagte Annabeth und küsste ihn, und schon fühlte er sich ein wenig besser.
»Das war eine Verzweiflungstat«, korrigierte Percy. »Und wir müssen diese Piratentriere loswerden.«
»Verbrennen?«, fragte Annabeth.
Percy sah die Coladose in seiner Hand an. »Nein. Ich habe einen besseren Vorschlag.«
Sie brauchten länger, als es Percy lieb war. Bei der Arbeit schauten sie immer wieder aufs Meer und warteten auf die Rückkehr von Chrysaor und seiner Mannschaft, aber die ließen sich nicht blicken.
Leo kam mit Hilfe von etwas Nektar wieder auf die Beine. Piper kümmerte sich um Jasons Wunden, aber er war nicht so schwer verletzt, wie es aussah. Vor allem schämte er sich, weil er wieder überwältigt worden war, und Percy konnte das nachvollziehen.
Sie brachten ihre eigenen Vorräte dahin zurück, wo sie hingehörten, und schufen nach dem Überfall wieder Ordnung, während Trainer Hedge auf dem feindlichen Schiff einen glücklichen Tag verbrachte und alles, was er nur finden konnte, mit seinem Baseballschläger in Stücke schlug.
Als er fertig war, lud Percy die Waffen der Feinde wieder auf das Piratenschiff. Der Laderaum dort war mit Schätzen gefüllt, aber Percy bestand darauf, dass nichts angerührt wurde.
»Ich spüre an die sechs Millionen Dollar in Gold an Bord«, sagte Hazel. »Und dazu Diamanten, Rubine …«
»Sechs Millionen?«, stammelte Frank. »Kanadische oder US-Dollars?«
»Lasst alles liegen«, sagte Percy. »Das gehört mit zum Tribut.«
»Tribut?«, fragte Hazel.
»Oh.« Piper nickte. »Kansas.«
Jason grinste. Auch
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