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Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition)

Titel: Helden des Olymp, Band 3: Das Zeichen der Athene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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prickelte. Seine Hände waren gefühllos. Er schaute nach unten und sah, dass er zu Staub zerfiel, wie alle Monster, die er jemals besiegt hatte.
    »Viel Spaß im Tartarus, meine kleine Spielfigur«, säuselte Gaia.
    Ein metallisches KLANG-KLANG-KLANG holte Percy aus seinem Traum. Er riss die Augen auf und ihm wurde klar, dass er gerade gehört hatte, wie die Räder zum Landen ausgefahren wurden.
    Es klopfte an der Tür und Jason steckte den Kopf herein. Die Schrammen in seinem Gesicht waren nicht mehr so deutlich. Seine blauen Augen funkelten vor Erregung.
    »He, Mann«, sagte er. »Wir sind im Anflug auf Rom. Und das solltest du dir wirklich ansehen.«
    Der Himmel war strahlend blau, als ob es niemals einen Sturm gegeben hätte. Die Sonne ging in der Ferne über den Hügeln auf, und alles unter ihnen leuchtete und glitzerte, als ob die gesamte Stadt Rom gerade aus einer Waschstraße käme.
    Percy hatte schon andere große Städte gesehen. Er kam schließlich aus New York. Aber die pure Weite von Rom packte ihn an der Kehle und raubte ihm den Atem. Die Stadt schien geografische Grenzen nicht zu beachten. Sie zog sich über Hügel und durch Täler dahin, sprang mit Dutzenden von Brücken über den Tiber und erstreckte sich immer weiter in Richtung Horizont. Straßen und Gassen zogen sich im Zickzack ohne Sinn und Verstand durch bunt gemischte Viertel. Gläserne Bürobauten standen gleich neben Ausgrabungsorten. Eine Kathedrale ragte neben einer Reihe römischer Säulen auf, die ihrerseits ein modernes Fußballstadion zum Nachbarn hatten. In einigen Vierteln drängten sich alte Stuckvillen mit roten Klinkerdächern in den gepflasterten Straßen, und wenn Percy sich nur auf diese Gegenden konzentriert hätte, dann hätte er sich vorstellen können, in die alten Zeiten zurückversetzt worden zu sein. Wo er auch hinschaute, überall gab es große Plätze und vom Verkehr verstopfte Straßen. Parks durchzogen mit verrückten Ansammlungen aus Palmen, Pinien, Wacholder und Olivenbäumen die Stadt, als ob Rom sich nicht entscheiden könnte, zu welchem Teil der Welt es gehörte – oder vielleicht, als ob es glaubte, die ganze Welt gehöre noch immer zu Rom.
    Und die Stadt schien Percys Traum von Gaia zu kennen. Sie wusste, dass die Erdgöttin die gesamte menschliche Zivilisation auslöschen wollte, und diese Stadt, die seit Jahrtausenden existierte, schien zu sagen: Du willst mich vernichten, Lehmgesicht? Na, dann versuch das doch mal!
    Mit anderen Worten, sie war der Trainer Hedge unter den sterblichen Städten – nur viel größer.
    »Wir landen in dem Park da drüben«, sagte Leo und zeigte auf eine weite grüne Fläche mit Palmen. »Wollen mal hoffen, dass der Nebel uns wie eine große Taube oder so was aussehen lässt.«
    Percy wünschte, Jasons Schwester Thalia wäre bei ihnen. Sie konnte den Nebel immer dazu bringen, den Menschen das zu zeigen, was sie sehen wollten. Percy war das nie sehr gut gelungen. Er dachte nur immer wieder, nicht hergucken, und hoffte, die Römer unten würden nicht bemerken, dass sich eine riesige bronzene Triere mitten in der morgendlichen Hauptverkehrszeit auf die Stadt herabsenkte.
    Es schien zu funktionieren. Percy sah keine Autos, die von der Straße abkamen, oder Römer, die gen Himmel zeigten und »Aliens!« schrien. Dann setzte die Argo II auf der Wiese auf und fuhr die Ruder ein.
    Auf allen Seiten umgab sie Verkehrslärm, aber der Park war friedlich und menschenleer. Zu ihrer Linken zog sich ein grüner Rasen bis zu einer Reihe von Bäumen. Eine alte Villa stand im Schatten einiger seltsam aussehender Pinien mit dünnen krummen Stämmen, die zehn Meter oder mehr in die Höhe schossen, um sich dann zu wolkigen Baldachinen auszuweiten. Sie erinnerten Percy an die Bücher von Dr. Seuss, die seine Mom ihm als Kind vorgelesen hatte.
    Rechts von ihnen zog sich eine lange Backsteinmauer mit Schießscharten für Bogenschützen über den Hügel – vielleicht eine Befestigungsanlage aus dem Mittelalter, vielleicht römisch. Percy war sich nicht sicher.
    Im Norden, vielleicht anderthalb Kilometer auf der anderen Seite der Innenstadt, ragte das Kolosseum über die Dächer und sah genauso aus wie auf Urlaubsfotos. Und plötzlich fingen Percys Beine an zu zittern. Er war wirklich hier. Er hatte seinen Ausflug nach Alaska schon für reichlich exotisch gehalten, aber jetzt befand er sich im Herzen des alten Römerreichs – feindliches Gebiet für einen griechischen Halbgott. In gewisser

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